Zum Coronavirus-Update vom Montag, den 15. März, geht es hier.

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19:30

AstraZeneca sieht kein erhöhtes Risiko von Blutgerinnseln in Verbindung mit seinem Corona-Impfstoff. Eine sorgfältige Analyse aller verfügbaren Sicherheitsdaten von mehr als 17 Millionen Menschen, die in der Europäischen Union und in Großbritannien mit diesem Vakzin geimpft wurden, habe keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko einer Lungenembolie, einer tiefen Venenthrombose oder einer niedrigen Anzahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie) ergeben, erklärt der schwedisch-britische Konzern. Aus Sorge vor starken Nebenwirkungen haben unter anderem Irland, Dänemark, Norwegen und Island die Nutzung des AstraZeneca-Impfstoffs vorerst ausgesetzt.

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17:00

Einen Tag vor der Parlamentswahl in den Niederlanden haben in Den Haag Tausende gegen den Lockdown protestiert. Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen Demonstranten vor, nachdem diese Abstandsregeln und Aufrufe zur Auflösung der Kundgebung missachtet hatten. Medienberichten zufolge kam es zu mehreren Festnahmen. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor. Demonstranten skandierten "Liebe, Freiheit, Schluss mit der Diktatur". Seit Ende Januar gilt in den Niederlanden ein strenger Lockdown, unter anderem mit einer nächtlichen Ausgangssperre. Nachdem diese verhängt wurde, kam es tagelang zu Ausschreitungen. Ab Montag wird im Land gewählt. Die Wahllokale sind drei Tage lang offen, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können.

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15:00

Italien will bis September mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft haben. Künftig sollen pro Tag mindestes 500'000 Dosen verabreicht werden, teilte die Regierung in Rom mit. Im Zuge des nationalen Impfplans soll in Zukunft rund drei Mal so viel pro Tag geimpft werden wie bisher (170'000). Die Impfkampagne lief bisher wie in anderen europäischen Ländern schleppend. Bis jetzt wurden laut Regierung 7,9 Millionen Dosen geliefert. Diese Zahl werde sich innerhalb der nächsten drei Wochen verdoppeln. Etwa 52 Millionen weitere Dosen werden bis Ende Juni erwartet, weitere 84 Millionen bis zum Herbst. Bisher sind in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohner knapp 2 Millionen zum ersten und zweiten Mal geimpft worden.

Wegen steigender Infektionszahlen wird ein Grossteil der Regionen ab Montag zu sogenannten Roten Zonen. Dazu gehören unter anderen die Lombardei, Venetien, Latium, die Emilia-Romagna und das Piemont. Betroffen sind mehr als 40 Millionen Menschen. 

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14:00

Wegen grosser Nachfrage hat die Lufthansa-Billigflugtochter Eurowings ihr Angebot für Flugreisen nach Mallorca ausgeweitet. Für die beginnende Oster-Reisezeit würden allein 300 Zusatzflüge angeboten, teilte Eurowings mit. An Bord der Flugzeuge nach Mallorca dürfen gemäss der Bestimmungen der Balearen-Regierung nur Gäste mit einem negativen PCR-Test.

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13:00

In Europa wächst die Sorge vor starken Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca. Irland entschied am Sonntag, das Vakzin des schwedisch-britischen Parmakonzerns vorerst nicht mehr zu nutzen. Ähnliche Maßnahmen hatte es zuletzt bereits in Dänemark, Norwegen, Island und Österreich gegeben. Auch in der norditalienischen Region Piemont werden Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin fürs Erste gestoppt. Auslöser ist der Tod eines Lehrers in der Stadt Biella nach der Impfung am Samstag. Die Aussetzung sei eine Vorsichtsmaßnahme, teilt die Regionalregierung mit. 

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12:00

In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 51'794 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Seuche 29,44 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um mindestens 1062 auf 534'080. 

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11:30

Italien will mit einer nationalen Impfkampagne und strengeren Abstandsmassnahmen die Welle der Neuinfektionen bis zum späten Frühjahr gebrochen haben. "Die Anwendung strengerer Massnahmen und der progressive Anstieg der Zahl der Geimpften lassen uns glauben, dass sich die Zahlen bereits in der zweiten Hälfte des Frühjahrs verbessern werden", sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza der Tageszeitung "la Repubblica". Die kommenden Wochen würden jedoch "nicht einfach". Die Regierung kündigte am Freitag an, über die Osterfeiertage einen landesweiten Lockdown verhängen zu wollen.

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10:25

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für Deutschland 10'790 Neuinfektionen. Das sind 2687 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag auf 79 von 76,1. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 70 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

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09:25

Japan erwägt einem Zeitungsbericht zufolge die Zahl der Zuschauer bei den auf den Sommer 2021 verschobenen Olympischen Spiele in Tokio wegen der Pandemie zu begrenzen. Die Zuschauerzahlen bei den Sportveranstaltungen sollten auf 50 Prozent der Kapazitäten der Austragungsorte limitiert werden, berichtete die Zeitung "Sankei". Die Obergrenze könnte bei 20.000 Zuschauern festgelegt werden. Sollte sich die Pandemie-Situation verbessern, könnten aber auch mehr Menschen in die Stadien gelassen werden. Japans Organisationskomitee will seine Entscheidung im nächsten Monat bekannt geben, schreibt die Zeitung weiter.

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08:30

Australien und Singapur wollen Reisen in Corona-Zeiten zwischen den beiden Ländern wieder ohne Quarantäne möglich machen und erwägen daher eine Blase für den Luftverkehr. "Wir arbeiten im Moment mit Singapur zusammen, möglicherweise für eine Blase im Juli", sagte Australiens stellvertretender Premierminister Michael McCormack der Australian Broadcasting Corporation. Damit könnten Reisen zwischen den beiden Staaten ohne Quarantänemaßnahmen ermöglicht werden. McCormack zeigte sich offen, weitere Blasen im Luftverkehr zu eröffnen, wenn die Länder ihre Impfprogramme ausrollten. Sowohl Australien als auch Singapur haben das Virus mit Hilfe von Grenzschließungen und strengen Abstandsregeln weitgehend unter Kontrolle gebracht.

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08:00

In der Schweiz nimmt laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" (Artikel bezahlpflichtig) der Coronavirus-Impftourismus langsam zu. So würden Zürcher bei ihrer Suche nach einer Impf-Alternative nun einfach auf andere Kantone ausweichen.

Der Kanton Schwyz organisiere die Impftermine über die Online-Plattform DrNow eines Berner IT-Entwicklers, und wenn man die Frage nach dem Wohnsitz im Kanton Schwyz einfach mit Ja beantworte, erhielten Antragsteller auch einen Termin, hiess es. Ein Prüfung der Angaben fände nicht statt. Das Spital Einsiedeln, das etwa Impf-Touristen aus Zürich empfangen habe, teilte gegenüber der "SonntagsZeitung" mit, dass es keinen Einfluss auf die Personendaten habe, sondern dafür der Kanton zuständig sei. Das Tool nutzten 16 Kantone, hiess es weiter in der Meldung.

Andere Kantone würden aber Personen, die nicht im jeweiligen Gebiet wohnhaft seien, abweisen, schrieb das Blatt. Wenn später genügend Coronavirus-Impfstoff in der Schweiz vorhanden sei, sei eine Impfung unabhängig vom Wohnort möglich, erklärte die Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK in diesem Zusammenhang ausserdem gegenüber der Zeitung.

07:45

Der ehemalige Unterhändler der Schweizer Impfstoffbeschaffung, Andrin Oswald, hat Kritik an der Vorgehensweise der Schweiz beim Coronavirus-Impfstoff-Zukauf zurückgewiesen. Der externe Delegierte für Impfstoffbeschaffung, der für die Schweiz mit den Impfstoffherstellern eine Zeit lang verhandelt hatte, sagte gegenüber dem "SonntagsBlick", man sei nicht zu zögerlich im Wettkampf um die Coronavirus-Impfung vorgegangen. "Wir verfolgten einen aggressiven Plan", betonte er. Bereits im Mai habe die Schweiz für den Moderna-Impfstoff eine Summe in die Hand genommen, die verglichen an der Bevölkerungszahl grösser gewesen sei als jene, welche die USA investierte habe, sagte der ehemalige Unterhändler.

Die Strategie sei gewesen, schnell Zugang zu den bestmöglichen Coronavirus-Impfstoffen zu erhalten. Die Vorstellung, eine Impfstoffherstellung vollständig im Inland bewerkstelligen zu können, findet der Pharmamanager allerdings "naiv". Er empfehle Bundesbern aber in jedem Fall, einen Krisenstab einzurichten, um künftig in Bern ein höheres Tempo zu erreichen. "Ohne diesen kann man nicht effizient auf eine Krise reagieren", hob Oswald hervor.

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07:30

In Basel haben am Samstagabend etwa 4000 Fans des FC Basel vor dem Stadion gegen den Vereinsbesitzer Bernhard Burgener demonstriert. Die Demo fand während des ganzen Spiels des FC Basel gegen den FC Luzern im St. Jakob Park statt. Dabei wurden viele Pyros und Böller gezündet und Fangesänge angestimmt. Die Demonstration richtete sich gegen angebliche Pläne des Vereinspräsidenten Bernhard Burgener, wonach er Clubanteile an die britische Investmentfirma Centricus verkaufen will. Die Demo war von der Polizei bewilligt worden. Sie hielt sich während der Versammlung zurück. Die Demo stösst auf Twitter nicht überall auf Zustimmung:

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07:15

EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat Versäumnisse in Sachen Impfstrategie bei der Europäischen Union eingeräumt. "Ich bin bereit, am Ende der Pandemie eine Bilanz zu ziehen. Dann können wir ja sehen, was wir falsch und was wir richtig gemacht haben." Die EU-Kommission hat von den vier in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffen insgesamt mindestens 1,4 Milliarden Dosen geordert - eigentlich mehr als genug für die rund 450 Millionen Europäer. Allerdings steht die EU-Kommission seit längerem in der Kritik, unter anderem weil ihr zögerliches Handeln und strategische Fehler bei der Bestellung von Impfstoffen vorgeworfen werden. Auch die Verteilung der Impfstoffdosen auf die Mitgliedstaaten wird in manchen Hauptstädten der EU als ungerecht empfunden.

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07:00

Laut Meldungen der "NZZ am Sonntag" (Artikel bezahlpflichtig) und der "SonntagsZeitung" rücken in der Coronavirus-Pandemie nach den Todeszahlen vermehrt die Daten zu Langzeit-Covid-Erkrankungen in den Mittelpunkt. Eine Studie aus China an 1700 hospitalisierten Patienten zeigte laut der "NZZ am Sonntag", dass 76 Prozent von ihnen sechs Monate später noch immer mindestens ein Symptom aufwiesen. Es seien viele junge Frauen betroffen, hiess es. Long Covid sei keine psychische Krankheit, zitierte die Zeitung zudem einen Experten. Die "SonntagsZeitung" berichtete obendrein, dass die Langzeitfolgen nach einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 die Ärzteschaft spalteten. Studien legten zwar nahe, dass bis zu einem Drittel der Covid-Patienten nach Monaten noch Symptome bemerkten. Doch zweifelten Hausärzte an diesen Resultaten und befürchteten, dass Long Covid zu einer neuen Modediagnose für unklare Beschwerden werde.

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06:00

Wegen des Gastronomie-Lockdowns müssen Wirte und Getränkehändler in der Schweiz viele ihrer gelagerten Getränke nach Ablaufdatum vernichten. "In den nächsten Wochen werden Hunderttausende von Litern Bier und Süssgetränken ablaufen", sagt Stefan Gloor, Geschäftsleiter des Verbandes der Getränkehändler Swiss Drink, in der "SonntagsZeitung". Einen Grossteil davon müsse man vernichten. Vor allem Bier im Fass aber auch Süssgetränke für den Offenausschank und Light-Produkte laufen ab. Vieles ist nur sechs Monate haltbar. Es gibt aber auch Ausnahmen. Die Brauerei Baar beispielsweise macht aus ihrem Bier, das bald die Mindesthaltbarkeit erreicht oder bereits überschritten hat, einen Schnaps.

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05:00

Der Coronavirus-Lockdown kostet die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres 2021 rund 50 Milliarden Euro. Dies berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eine Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Insgesamt beläuft sich der Rückgang des Bruttoinlandprodukts BIP durch die Coronavirus-Krise demnach bisher auf 250 Milliarden Euro. "Die Corona-Krise war und ist ein Schock für die deutsche Wirtschaft, der seinesgleichen sucht", sagte IW-Direktor Michael Hüther der Zeitung. Die Hilfspakete der deutschen Regierung und das Kurzarbeitergeld hätten noch schlimmere Folgen abwenden können. "Allerdings haben die Auszahlungen der Hilfen lange, teilweise zu lange, auf sich warten lassen", kritisierte er.

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04:00

Der neue Chef der Fluggesellschaft British Airways, Sean Doyle, fordert internationale Reiseerleichterungen für geimpfte und ungeimpfte Personen. "Geimpfte Personen sollten ohne jede Einschränkung reisen dürfen. Und alle, die noch nicht geimpft worden sind, aber negativ getestet wurden, sollten ebenfalls fliegen dürfen",sagte Doyle. Die Impfkampagne in Grossbritannien mache ihn optimistisch, dass seine Fluggesellschaft ab dem Sommer wieder Kurz- und Langstrecken fliegen werde.

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03:00

Der Fraktionschef der konservativen EVP im EU-Parlament, Manfred Weber, fordert einen Exportstopp für alle in der EU produzierten Impfstoffdosen des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers AstraZeneca, solange dieser seine Zusagen nicht erfülle. "Es entsteht der Eindruck, dass andere Länder gegenüber der EU bevorzugt werden", sagte Weber laut einem Vorabbericht der "Welt am Sonntag". Zuvor hatte AstraZeneca erneut Lieferkürzungen für die EU angekündigt.

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02:00

Das Gesundheitsministerium in Brasilien meldet am Samstag (Ortszeit) 1997 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden, sowie 76'178 Neuinfektionen. Das Land verzeichnet damit insgesamt 277'102 Corona-Tote. Nur in den USA sind bisher noch mehr Menschen an oder mit dem Virus gestorben. 

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01:00

Ab Sonntag sind Ferien auf Mallorca aus deutscher Sicht wieder ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich. Wegen stark sinkender Corona-Infektionszahlen hatte die Bundesregierung am Freitag die Reisebeschränkungen für Mallorca aufgehoben. Die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen gilt ab Sonntag wie auch die anderen Balearen-Inseln und einige spanische Festlandregionen nicht mehr als Risikogebiet, wie das Robert-Koch-Institut online mitgeteilt hatte. 

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)