Die offiziellen Corona-Zahlen in Russland stehen seit langem als geschönt in der Kritik. Das kremlkritische Portal zona.media wies gerade wieder darauf hin, dass das russische Statistikamt für August fast 50 000 Corona-Tote (49 389) ausgewiesen habe. Der Corona-Stab der Regierung nannte allerdings weniger als die Hälfte - und zwar 24 661 Todesfälle.

Die russischen Behörden sehen den Hauptgrund für die hohen Todes- und Infektionszahlen vor allem in der geringen Bereitschaft der Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Westliche Impfstoffe die die von Moderna oder Biontech/Pfizer, die international die grösste Verbreitung haben, sind in Russland nicht zugelassen.

Die russische Führung besteht darauf, dass sich die Menschen das von Moskauer Forschern entwickelte Vakzin Sputnik V oder andere der insgesamt fünf eigenen Impfstoffe verabreichen lassen. Sputnik V wird zwar von rund 70 Ländern anerkannt als Impfstoff, nicht aber von der Europäischen Union und den USA. Auch viele Russen trauen den im eigenen Land entwickelten Impfstoffen nicht.

(AWP)