Die Situation scheine sich zu stabilisieren, eher zu verbessern. Doch es gebe bereits eine beträchtliche Anzahl von Todesfällen, 412 Personen müssten immer noch auf den Intensivstationen beatmet werden. "Das Problem ist bei weitem nicht gelöst", sagte Koch. Es gelte, sich weiter an die Empfehlungen und Vorschriften zu halten.
Koch rief auch dazu auf, dass sich Erkrankte nötigenfalls unbedingt medizinisch versorgen lassen müssten. Das gelte insbesondere für Kinder. "Es gibt auch andere Erkrankungen ausser Corona", sagte Koch. Epidemien hätten immer auch unerwartete Effekte, es gelte, Schaden zu vermeiden.
Flachere Kurve
Die Zahl der nachgewiesenen Covid-19-Infektionen ist in der Schweiz innerhalb eines Tages um 590 auf 22'242 Fälle gestiegen. Gleichzeitig starben nach Angaben der Kantone bis am Dienstagmittag 785 Menschen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
Das sind 39 Todesopfer mehr als noch 24 Stunden zuvor, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gestützt auf die offiziellen Zahlen der einzelnen Kantone ergab. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab in seinem Situationsbericht die Zahl der Todesfälle für Dienstagmorgen mit 641 an.
Davon waren 62 Prozent Männer und 38 Prozent Frauen. Die Hälfte von ihnen war über 83 Jahre alt und 98 Prozent litt mindestens an einer Vorerkrankung, vor allem Bluthochdruck (66 Prozent), Herz-Kreislauferkrankung (56 Prozent) und Diabetes (28 Prozent).
Immer noch viele neue Fälle
Obwohl die bestätigten Neuansteckungen von Donnerstag (+1036) bis Montag (+552) täglich leicht zurückgegangen waren, weise die Schweiz weiterhin eine der höchsten Inzidenzen in Europa auf, schreibt das BAG. Diese betrug am Dienstag 259 Fälle pro 100'000 Einwohner. Die Zahl basiert auf Informationen von Laboratorien und Ärztinnen und Ärzten.
Gemäss BAG wurden bisher 167'429 Tests durchgeführt. 15 Prozent davon seien positiv ausgefallen. 47 Prozent der positiv getesteten waren Männer, 53 Prozent Frauen. Bei Personen ab 60 Jahren waren Männer dagegen häufiger betroffen als Frauen.
Auch die Mehrzahl der über 2000 hospitalisierten Personen waren Männer (61 Prozent). Sie litten am häufigsten unter Fieber (68 Prozent), Husten (65 Prozent) und Atembeschwerden (40 Prozent). 87 Prozent der Menschen, die im Spital behandelt werden mussten, hatten Vorerkrankungen. Weiterhin am meisten Covid-19-Fälle pro 100'000 Einwohner gibt es in den Kantonen Tessin, Genf, Waadt und Basel-Stadt.
(AWP)