18:20

Die Immunologin Christine Falk zeigt sich kritisch zu Berichten aus den USA, wonach die Seuchenbehörde CDC Delta als so ansteckend wie die Windpocken einstuft.

"So weit würde ich nicht gehen", sagt die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Windpocken könnten über mehrere Meter über die Luft übertragen werden. "Ich vermute hinter der drastischen Wortwahl auch eine politische Motivation", erklärt Falk.

Sie spricht von einem "Kardinalfehler" der USA, im Gegensatz zu Deutschland die Maskenpflicht, Abstands- und Hygieneregeln zu früh aufgehoben zu haben. "Es braucht ein dramatisches Szenario, um die Bevölkerung wieder einzufangen."

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17:00

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht bislang keine höhere Sterblichkeit durch die Delta-Variante. Das gibt die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove bekannt.

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16:25

Die sogenannte Delta-Mutation hat in Italien innerhalb eines Monats fast alle andere Varianten des Coronavirus verdrängt.

Stand 20. Juli sei Delta für knapp 95 Prozent aller Neuinfektionen verantwortlich, gibt das Nationale Gesundheitsinstitut (ISS) bekannt. Ein Monat zuvor habe der Anteil noch bei fast 23 Prozent gelegen.

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15:45

Das deutsche Bundeskabinett hat die neue Einreise-Verordnung beschlossen. Wer ab Sonntag, den 1. August einreist, muss einen negativen Test vorweisen können, wie die Bundesregierung mitteilt. Geimpfte und Genesene sind davon ausgenommen.

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15:05

Deutschland stuft Südafrika ab Sonntag nicht mehr als Virusvariantengebiet ein. Die auch in Deutschland vorherrschende Delta-Variante habe die Beta-Variante dort mittlerweile weitgehend verdrängt, sagt eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums zu Begründung. Mit der Herabstufung entfallen etwa das Beförderungsverbot und harte Quarantäneauflagen. Südafrika wird nun als Hochrisiko- oder Hochinzidenzgebiet eingestuft. "Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss nur noch für zehn Tage in Quarantäne, kann sie aber durch einen Test auf fünf Tage verkürzen." Heruntergestuft werden auch afrikanische Länder wie Namibia, Botsuana, Malawi, Mosambik, Sambia und Simbabwe.

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13:45

Vom 23. Juli bis 29. Juli sind in der Schweiz 230'434 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Damit sind 47,9 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf seiner Website veröffentlichte.

Insgesamt wurden seit Beginn der Impfkampagne 8'978'071 Impfungen verabreicht. 4'139'512 Personen haben zwei Impfdosen erhalten, bei 699'047 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung vorgenommen. Pro Tag wurden letzte Woche durchschnittlich 32'919 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor sank die Impfkadenz um 28 Prozent.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 800 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Freitag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 714. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 713, vor einer Woche bei 670. Zudem wurden 20 neue Spitaleinweisungen und 2 neue Todesfälle gemeldet.

Momentan ist einer der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Stabilisierungsphase, bis die gesamte impfwillige erwachsene Bevölkerung vollständig geimpft ist. Dies dürfte laut Bundesrat etwa Ende Juli der Fall sein.

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11:20

Japan hat wegen stark gestiegener Corona-Infektionen den Notstand für die Olympia-Stadt Tokio abermals verlängert und auf weitere Präfekturen ausgeweitet. Die Regierung entschied am Freitag, den inzwischen vierten Notstand bis zum 31. August zu verlängern.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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10:55

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 2454 neue Positiv-Tests für Deutschland. Das sind 365 mehr als am Freitag vor einer Woche, als 2089 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 17,0 von 16,0 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 30 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91'637. Insgesamt fielen in Deutschland bislang fast 3,77 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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10:40

In Tschechien erhalten Staatsbeschäftigte zwei zusätzliche freie Tage, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Dies habe die Regierung beschlossen, teilt Ministerpräsident Andrej Babis mit. "Das Ziel ist eine maximale Impfung, um uns vor einer Ansteckung aus dem Ausland zu schützen." Bislang sind in Tschechien 4,74 Millionen der insgesamt 10,7 Millionen Menschen vollständig geimpft.

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10:00

In Indien registriert das Gesundheitsministerium 44'230 Neuinfektionen - das ist der höchste Wert an einem Tag seit drei Wochen und der jüngste Hinweis auf einen besorgniserregenden Anstieg der Infektionszahlen. Insgesamt haben sich bislang mehr als 31,57 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt, weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der Todesfälle steigt um 555 auf 423'217.

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09:00

Der Höhepunkt der Infektionszahlen in Japan ist nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura noch nicht erreicht. "Die Infektionen nehmen zu. Die Situation ist extrem ernst", sagt er vor dem Parlament. Ein Grund sei der hohe Anteil der ansteckenderen Delta-Variante an den Infektionen. Nishimura ist in der Regierung für den Kampf gegen das Coronavirus verantwortlich.

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06:00

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird die Zahlen zu verabreichten Impfdosen und geimpften Personen in der Schweiz ab sofort täglich bekanntgeben wird. Das kündigte das BAG gestern über Twitter an. 

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05:30

Im australischen Sydney, das mit einer Rekordzahl von Coronavirus-Fällen zu kämpfen hat, verschärfen die Behörden die Beschränkungen in acht Stadtbezirken. Mehr als zwei Millionen betroffene Einwohner dürfen sich nur in einem Radius von fünf Kilometern um ihre Häuser aufhalten und müssen Masken tragen, wenn sie das Haus verlassen. Das Militär und die Polizei sollen die Einhaltung der Regeln überwachen. Die Polizei ist sogar befugt, Unternehmen zu schließen, die gegen die Vorschriften verstoßen.

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04:35

Der deutsche CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat sich dafür ausgesprochen, die Pandemie nicht mehr hauptsächlich an der Sieben-Tage-Inzidenz zu bewerten. "Der Inzidenzwert in seiner singulären Betrachtung hat sich überholt. Er kann als Frühwarnsystem dienen, aber nicht mehr automatisch zu Beschränkungen führen", sagt Dobrindt der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. Laut Dobrindt brauche es wegen des bereits teilweise bestehenden Impfschutzes stattdessen eine Kombination aus Inzidenz, Fortschritt der Impfkampagne und der Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern.

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02:25

Japans Regierung will den Ausnahmezustand bis zum 31. August auf drei Präfekturen in der Nähe der Olympia-Gastgeberstadt Tokio und die westliche Präfektur Osaka ausweiten. Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura, der Japans Pandemiebekämpfung anführt, schlug dies vor einem Gremium aus Experten vor. Er wolle den starken Anstieg von Coronavirus-Fällen im gesamten Land mit allen Mitteln eindämmen, so der Minister. Die japanische Hauptstadt meldete für Donnerstag eine Rekordzahl von 3865 Infizierten.

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22:10

Das US-Verteidigungsministerium soll nach Angaben des Präsidialamts prüfen, wann eine Impfpflicht für US-Soldaten eingeführt wird. Präsident Joe Biden werde im Laufe des Tages eine entsprechende Anweisung erteilen, heißt es. Zudem sollen alle Bundesangestellten ihren Impfstatus mitteilen. Ungeimpfte müssten dann Masken tragen, Abstände einhalten und sich regelmäßigen Tests unterziehen.

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21:30

Jeder neu geimpfte US-Bürger soll nach dem Willen von Präsident Joe Biden 100 Dollar erhalten. Die Bundesstaaten und Kommunen sollten den Betrag zahlen, um das Impfprogramm voranzutreiben, erklärt das Finanzministerium in Washington unter Berufung auf Biden. Das Geld könne dabei aus den Covid-Hilfsgeldern des Bundes in Höhe von 350 Milliarden Dollar genommen werden.

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20:30

Portugal will angesichts sinkender Corona-Zahlen seine Beschränkungen in drei Schritten lockern. Ab Sonntag werde die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, sagt Ministerpräsident Antonio Costa. Auch Einschränkungen bei den Öffnungszeiten für Restaurants und Geschäfte würden fallen. Ab September werde die Verpflichtung zum Tragen von Masken in der Öffentlichkeit aufgehoben, ab Oktober dürften Bars und Nachtclubs für Besucher mit Negativtest wieder öffnen. Die Zahl der Corona-Toten und Klinik-Einweisungen war in Portugal zuletzt so langsam gestiegen wie seit Februar nicht mehr.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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18:10

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava führen Proteste gegen eine gesetzlich festgeschriebene Testpflicht für Ungeimpfte Medienberichten zufolge zu Verkehrsbehinderungen. Die Menschenmenge vor dem Amtssitz von Präsidentin Zuzana Caputova sei den ganzen Tag über angewachsen, berichtet die Zeitung "Dennik N". Bislang seien die Proteste friedlich. Bei einer Blockade des slowakischen Parlaments am vergangenen Freitag setzte die Polizei Tränengas ein. Caputova unterzeichnete am Montag ein tags zuvor verabschiedetes Gesetz, das von Nicht-Geimpften einen negativen Test bei zahlreichen Gelegenheiten vorschreibt.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)