Zum Coronavirus-Update vom Mittwoch, den 24. März, geht es hier.

+++

18:20

Dänemarks will die Corona-Beschränkungen nach Ostern weiter lockern. So sollen ab dem 6. April Friseure, Wellness-Einrichtungen und andere Dienstleister wieder öffnen können, wie die Regierung mitteilt. Nach dem mit dem Parlament abgestimmten Plan sollen ab dem nächsten Monat auch wieder mehr Schüler zum Unterricht in die Schule gehen. Zahlreiche der geplanten Lockerungen sind an einen sogenannten Corona-Pass gebunden, der anzeigt, ob der Inhaber geimpft wurde, eine Infektionen überwunden hat oder innerhalb von 72 Stunden negativ getestet wurde.

+++

17:35

Die Zusatzausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Rahmen von 2 Milliarden Franken sollen für die Rückzahlung der Covid-bedingten Schulden verwendet werden. Dies schlägt die Finanzkommission des Ständerats (FK-S) dem Bundesrat vor. Mit 9 zu 4 Stimmen habe die Kommission beschlossen, dem Bundesrat eine Änderung bei der Verbuchung der Zusatzausschüttung der Nationalbank zu empfehlen. Ab sofort soll der Bundesanteil aus dem Grundbetrag dem ordentlichen Haushalt gutgeschrieben werden und die Zusatzausschüttungen dem Amortisationskonto. Die Kommission geht von einem Betrag in der Höhe von rund 2 Milliarden Franken aus, die neu auf das Amortisationskonto gehen.

+++

17:05

Wer geimpft wurde, dessen Daten waren wohl im Internet öffentlich einsehbar: Auf Intervention des BAG wurde am Dienstag das elektronische Impfbüchlein vom Netz genommen. Ins Rollen gebracht hatte die Geschichte über das Datenleck das Online-Magazin "Republik". Laut einem Tweet waren 450'000 Impfdaten, darunter 240'000 von Covid-19-Geimpften, offen zugänglich für alle und manipulierbar. Gemäss einer Mitteilung des eidgenössischen Datenschutzbeauftragten war die Datenbearbeitung der Impfplattform geeignet, um die Persönlichkeitsrechte einer grossen Zahl von Personen zu verletzen, wie er in einer Mitteilung schreibt. Insbesondere, weil es sich in diesem Fall um besonders schützenswerte Personendaten betreffend die Gesundheit handle. Er leitete daher ein formelles Verfahren ein.

Die ausführliche Meldung gibt es hier.

+++

16:30

Covid-19-Schnelltests werden nach Einschätzung des Chefs der Roche-Diagnostiksparte mit zunehmender Durchimpfung der Bevölkerung an Bedeutung verlieren. Diese Antigentests seien bei der Erkennung von Coronavirus-Infektionen relativ aussagekräftig, weil die Virenlast etwa im Vergleich zu Grippe hoch sei, sagte Thomas Schienecker bei einer Telefonkonferenz mit Investoren. Das dürfte sich ändern, wenn dank Impfungen schwere Corona-Infektionen mit hoher Virenlast abnehmen. "Je mehr Menschen geimpft werden, desto weniger relevant werden die Antigen-Schnelltests sein", erklärte Schienecker.

Antigentests spielen in vielen Ländern aktuell eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Covid-19-Infektionen. Neben der relativ hohen Aussagekraft bei hoher Virenlast hat das auch damit zu tun, dass es Engpässe bei den deutlich genaueren PCR-Tests gibt und es bei diesen länger dauert, bis ein Ergebnis vorliegt.

+++

13:40

Vom 15. März bis 21. März sind in der Schweiz 150'688 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte. Pro Tag wurden damit durchschnittlich 21'527 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor hat sich die Impfkadenz nicht verändert.

Insgesamt wurden bis Sonntag 1'252'441 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 465'782 Personen vollständig geimpft, das heisst 5,4 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 320'877 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt. Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 172'234 Impfdosen. Zudem sind noch 318'850 Impfdosen beim Bund gelagert.

+++

13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1'844 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'549. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1'491, vor einer Woche bei 1'263. Zudem wurden 74 neue Spitaleinweisungen und 11 neue Todesfälle gemeldet.

 

 

+++

13:15

Der Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Baden-Württember, Winfried Kretschmann, äussert sich kritisch zur Regelung von Reisen über Ostern. "Worüber ich wirklich unglücklich bin, sind diese Mallorca-Flüge", sagt Kretschmann in Stuttgart. "Die bringen uns wirklich in schwere Argumentationsprobleme." Wie solle er jemandem erklären, er dürfe nach Mallorca reisen, aber nicht in ein Ferienhaus an der Ostsee? "Das kann ich nicht erklären."

Die Regelung entspreche zwar dem europäischen Rechtsstaat, sagt Kretschmann, betont aber: "Ich hätte mir die Kreativität der Bundesregierung gewünscht, dass wir das verhindert bekommen."

 

 

Angesichts wieder steigender Corona-Zahlen auf Mallorca und der heftigen Reaktionen in anderen Ländern hat die Regionalregierung beim Tourismus die Notbremse gezogen. Man habe es ja gar nicht darauf angelegt, dass zu Ostern schon wieder ausländische Touristen kommen, berichtete die Zeitung "Diario de Mallorca" am Dienstag unter Berufung auf den Wirtschaftsminister der Balearen, Iago Negueruela. "Für uns hat Ostern keine Priorität. Wichtig ist es, die Sommersaison zu sichern", zitierte die Zeitung den Minister.

Mehr dazu hier.

+++

11:50

In Tschechien steigt die Zahl der Toten, die positiv auf Corona getestet wurden, auf mehr als 25'000. Das sind mehr als doppelt so viele wie zu Jahresbeginn. Das Land mit 10,7 Millionen Einwohnern hat nach Auskunft der Statistikwebseite Our World in Data die zweithöchste Rate an sogenannten Corona-Todesfällen pro Kopf weltweit. Die Regierung hat eine Verschärfung des Lockdowns beschlossen.

+++

11:40

Der Impfstoff von Johnson&Johnson ist zwar neuerdings in der Schweiz als dritter Wirkstoff nach Biontech/Pfizer und Moderna zu gelassen - aber es sind gar keine Dosen vom US-Konzern bestellt worden. Nora Kronig, Chefin Internationales beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) und oberste Impfstoffbeschafferin der Schweiz, erklärte den Grund wie folgt: Das Johnson&Johnson-Präparat würde erst im Herbst und damit zu spät eintreffen. 

Wie der "Blick" schreibt, hat die Schweiz aber schlicht auch zu spät bei Johnson&Johnson bestellt. Bei einer Anfrage im Herbst 2020 wäre es laut dem Unternehmen möglich gewesen, im zweiten Quartal 2021 zu liefern. Die Schweiz setzte damals aber offenbar stark auf die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. Diese lassen sich eher auf eine Mutation einstellen. 

In die Bemühungen, den Johnson&Johnson-Impfstoff rechtzeitig zu erhalten, hat sich laut dem "Blick" auch Bundesrat Alain Berset persönlich eingeschaltet. Das BAG würde offenbar doch noch bestellen, wenn der Hersteller wider Erwarten früher liefern könnte. 

+++

10:20

Der deutsche Gesundheitsexperte Karl Lauterbach von der SPD kann den Beschlüssen des Bund-Länder-Gipfels positive Seiten abgewinnen. "Die Vollbremse zu Ostern plus die Notbremse bis dahin sind ein brauchbarer Beschluss, wirken aber nur, wenn sich alle daran halten", twittert er. Entscheidend sei, ob bis nach Ostern die Strategie von zweimal Testen pro Woche in Schulen und Betrieben vorbereitet sei. Bis Ostern und auch kurz danach würden die Fallzahlen wieder steigen.

 

 

"Der kurzen Unterbrechung an Ostertagen gelingt keine Umkehr aus dem exponentiellen Wachstum", warnt der Experte. "Daher gilt weiter: will man die belegt wirksamen Ausgangssperren vermeiden, müssen auch die Betriebe Tests anbieten." Die Testpflicht für Reiserückkehrer aus Mallorca sei sinnvoll. "Sonst gefährden wenige leichtsinnige Reisende die vielen, die selbst zu Ostern auf so viel verzichtet haben." Lauterbach ruft dazu auf, Reisen zu verschieben.

+++

09:20

Die US-Gesundheitsbehörde NIAID hat Zweifel an der Aussagekraft von Daten einer neuen Untersuchung des Pharmakonzerns AstraZeneca zu dessen Impfstoff geäussert. Dabei geht es um Ergebnisse einer sogenannten Phase-III-Studie mit etwa 32 500 Probanden, die laut Hersteller eine hohe Wirksamkeit des Vakzins zeigen. Frühere Untersuchungen, die ebenfalls für eine gute Wirksamkeit des Präparats sprechen, zweifelt die NIAID in ihrem Statement nicht an.

Mehr dazu hier.

+++

Beim Klick auf die Grafik erscheint die Übersicht zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung der Johns Hopkins University.

+++

06:30

Swissmedic hat den dritten Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen: Neu ist auch der Wirkstoff von Johnson & Johnson für den Gebrauch freigegeben. Der Impfstoff ist für alle ab 18 Jahren zugelassen, wie Swissmedic am Montag mitteilte. Er muss nur ein Mal statt zwei Mal verabreicht werden.

Die Studiendaten zeigten in den untersuchten Altersgruppen eine Wirksamkeit von durchschnittlich 66,9 Prozent. Schwere und kritische Verläufe der Erkrankung könnten mit dieser Impfung zu fast 85 Prozent verhindert werden, schreibt Swissmedic. Zudem sei eine gute Wirkung bei den brasilianischen und südafrikanischen Mutationen nachgewiesen worden. Einen Vertrag hat die Schweiz mit diesem Impfstoffhersteller allerdings nicht abgeschlossen. Die Vizedirektorin des Bundesamts für Gesundheit, Nora Kronig, sagte vor eineinhalb Wochen in Medienberichten, dass die Lieferung erst ab dem dritten Quartal möglich und somit für die Schweiz zu spät wäre.

Die "Neue Zürcher Zeitung" spricht von "Impf-Konfusion" (bezahlpflichtiger Artikel hier). Die Schweiz setzt bei der nur langsam vorangehenden Impfkampagne voll auf die Wirkstoffe von Biontech und Pfizer sowie Moderna. Zudem will die Schweiz die Impfstoffe von Curevac und Novavax einsetzen, die noch nicht zugelassen sind. Der Bund hält an der Prognose fest, dass alle Impfwilligen bis Juni die Immunisierung erhalten werden. 

In der Schweiz steigen derweil die Fallzahlen. Der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen lag am gestrigen Montage neu bei 1'491. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 1'423, vor einer Woche bei 1'254. 

+++

Abonnieren Sie hier den Newsletter von cash.ch, dem grössten Wirtschafts- und Finanzportal der Schweiz. Gratis.

+++

 

 

+++

05:00

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Dienstag 7485 Neuinfektionen in Deutschland. Das sind 2005 Fälle mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 108,1 nach 107,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 250 weitere Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 74'964. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,674 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht Deutschland in einer "sehr, sehr ernsten Lage" angesichts der Ausbreitung der Virus-Varianten und steigender Infektionszahlen. Die entscheidenden Begriffe seien "Vorsicht und Flexibilität, sagt Merkel nach Abschluss der Beratungen mit den Ministerpräsidenten.

 

 

Die deutsche Regierung und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer haben sich angesichts dramatisch gestiegener Infektionszahlen auf eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April verständigt. In der Osterwoche vom 1. bis 5. April soll zudem eine so genannte Ruhezeit gelten mit strengen Kontakt- und Versammlungsbeschränkungen und geschlossenen Supermärkten am 1. April.

Details zum Lockdown in Deutschland hier.

+++

3:25

Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt vor einem generellen EU-Exportverbot für Impfstoffe. Es sei richtig gewesen, dass sich die EU einen Überblick verschafft habe, wohin Impfstoffe exportiert würden. Man werde "in verantwortungsvoller Weise entscheiden", wie man weiter verfahre, sagt Merkel mit Hinweis darauf, dass die EU anders als andere Regionen Impfstoffe exportiere. "Man muss vorsichtig sein, generelle Exportverbote zu verhängen."

+++

00:05

Grosse US-Fluggesellschaften und Reiseveranstalter fordern von der Regierung einen Fahrplan zur Öffnung des Landes für Reisende aus dem Ausland zum Sommer. Die Zeit für die Weichenstellungen dahin sei jetzt, heisst es in einem Brief an den US-Regierungskoordinator. Die USA haben die meisten Reisen aus Grossbritannien, Europa, Brasilien, China und Südafrika in die USA seit 2020 untersagt. Sollte sich die Lage nicht ändern, werde das den US-Reiseverband bis Ende 2021 rund 1,1 Millionen US-Arbeitsplätze kosten. Zudem würden 262 Milliarden Dollar fehlen, die dann nicht in den USA ausgegeben würden.

+++

21:15

Im Streit um Reisen nach Mallorca haben sich mehrere deutsche Fluglinien laut der Zeitung "Bild" bereit erklärt, Reiserückkehrer selbst zu testen. Demnach wollen Lufthansa, Eurowings, Condor und TUI Rückkehrer von Mallorca noch auf der Insel testen, berichtet das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise. Aktuell werde nach geeigneten Örtlichkeiten gesucht. Dabei gehe es um bis zu 40'000 Rückkehrer zu Ostern.

 

 

Angesichts wieder anziehender Corona-Neuinfektionen schliesst die Regierung der Balearen laut einem Medienbericht erneut die erst kürzlich unter Auflagen wieder eröffneten Innenräume von Cafés und Restaurants. Dies solle schon am Dienstag den Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften mitgeteilt und noch diese Woche besiegelt werden, berichtete die "Mallorca Zeitung" unter Verweis auf mallorquinische Medienberichte. Die Regierung reagiere damit auf zuletzt wieder steigende Corona-Neuansteckungen.

+++

18:15

Österreich untersagt weiterhin die Bewirtung unter freiem Himmel. Die Gastgärten werden angesichts des raschen Anstiegs der Corona-Infektionen nicht wie geplant am Samstag öffnen. Öffnungsschritte sollen nach Ostern stattfinden, sobald es die Situation auf den Intensivstationen erlaube, sagt Kanzler Sebastian Kurz nach Gesprächen mit Experten, Landeschefs und der Opposition. Aufgrund der hohen Inzidenzwerte in der Hauptstadt Wien und im Osten des Landes, sollen in den nächsten Tagen eigene Massnahmen für die Region ausgearbeitet werden.

+++

+++

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)