+++ Zum Coronavirus-Update vom 3. August 2021 geht es hier +++

18:00

England will nach der Kritik über zu viele Aufrufe zur Isolation die Warn-App ändern. Sollte jemand positiv getestet werden, aber keine Symptome zeigen, sollen nur noch die Kontakte der letzten zwei Tage vor dem Test ausgemacht werden und nicht mehr wie vorher der letzten fünf Tage, teilt das Gesundheitsministerium mit.

Damit sollen die Quarantäne-Aufforderungen reduziert werden. Unternehmen aller Branchen hatten beklagt, dass sie Schwierigkeiten haben, den Betrieb aufrechtzuerhalten, wenn so viele Beschäftigte angewiesen werden, zu Hause zu bleiben. So waren zwischenzeitlich Regale in Supermärkten leer geblieben, weil das Personal fehlte, sie aufzufüllen.

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16:30

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek wirbt für baldige Auffrischungsimpfungen für Ältere und Personen mit Vorerkrankungen. Auch dieses Thema stehe am Montag auf der Tagesordnung bei den Beratungen der Gesundheitsminister der Länder, sagte Holetschek dem TV-Sender "Welt". Dies könne für die sogenannten vulnerablen Gruppen ab Herbst nötig werden. 

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 2019 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 753. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 714, vor einer Woche bei 697. Zudem wurden 24 neue Spitaleinweisungen und 3 neue Todesfälle gemeldet.

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12:30

In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 24'893 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Danach steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf über 35,18 Millionen - das ist weltweit der höchste Wert.

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in den USA um mindestens 70 auf 612'114. Auch damit liegen die USA weltweit auf dem ersten Platz.

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11:40

Trotz Drucks von Seiten der Politik bleibt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland bei ihrer skeptischen Haltung zu Impfungen von Kindern und Jugendlichen. Es gebe noch zu wenige Daten zu möglichen Folgeschäden, sagt Stiko-Chef Thomas Mertens dem NDR. Ohne die notwendige Datensicherheit könne man keine generelle Impfempfehlung aussprechen. Man spüre aber den öffentlichen Druck: "Es kann durchaus sein, dass wir unsere Empfehlung ändern werden, aber sicher nicht, weil Politiker sich geäussert haben."

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10:40

In Österreich hat sich die Erholung am Arbeitsmarkt fortgesetzt. Ende Juli seien rund 344'000 Menschen ohne Job gewesen, sagte Arbeitsminister Martin Kocher am Montag. Das seien rund 16'000 weniger als vor einem Monat. Damit gebe es noch knapp 11'000 Arbeitslose mehr als vor der Corona-Pandemie. Die Arbeitslosenquote beläuft sich auf 6,7 Prozent und liege leicht über der Marke von Juli 2019 mit 6,5 Prozent.

Am stärksten sei der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Bereich Tourismus, erklärte der Minister. Hier hätten sich die Zahlen zuletzt fast halbiert, von 51'000 auf 27'000 Menschen. Die Bundesländer Kärnten und Niederösterreich hätten bereits das Vorkrisenniveau erreicht. Für die kommenden Monate rechnet Kocher mit keinen grossen Rückgängen bei den Arbeitslosenzahlen. Im Herbst setze zudem auch wieder die übliche Saisonalität ein. Dem Vorkrisenniveau werde man sich aber weiter annähern, sagte Kocher.

 

 

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09:55

In Tokio verzeichnen die Behörden 2195 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sei der höchste Wert, der in der japanischen Hauptstadt je registriert wurde, berichtet der Sender NHK. In Tokio finden derzeit die Olympischen Sommerspiele statt. Auch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gab es bereit etliche positive Corona-Tests.

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08:50

In Deutschland wird unter dem Vorsitz von Gesundheitsminister Jens Spahn über Corona-Impfungen von Jugendlichen diskutiert. Der Gesundheitsminister des Freistaats Bayern, Klaus Holetschek, dringt auf ein breites Impfangebot auch für Kinder und Jugendliche. "Es ist wichtig, dass wir jetzt keine Zeit versäumen", sagt der CSU-Politiker, der derzeit der Gesundheitsministerkonferenz der deutschen Bundesländer vorsitzt, im ARD-Morgenmagazin. 

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller plädiert für ein Impfangebot für Kinder und Jugendliche. "Wenn wir die Chance haben, dann sollten wir sie doch nutzen", sagt der SPD-Politiker, der derzeit der Ministerpräsidentenkonferenz vorsitzt, im ARD-Morgenmagazin. Es gebe Erkenntnisse, dass Kinder und Jugendliche auch unter Langzeitfolgen einer Corona-Infektion litten. Zugleich sei die Impfung selbst nicht so risikoreich, wie manche befürchteten.

Müller verweist auf Berlin, wo es bei den 15- bis 25-Jährigen eine doppelt bis vierfach so hohe Inzidenz gebe wie bei den anderen Bevölkerungsgruppen. "Darauf zu reagieren und ein Angebot zu machen - es ist ja keine Pflicht - dass man sich überall impfen lassen kann, das finde ich sehr sachgerecht."

Schliesslich will auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach seit langem die Impfung von Kindern und Jugenlichern: "Wir wollen verhindern, dass Schulausfall und Krankheit kommen." Die Haltung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die derzeit keine Impfung von Kindern und Jugendlichen empfiehlt, wertet Lauterbach als Aussenseiterposition. International nehme die Zahl der Studien zu, die eine Impfung empfehlen. 

 

 

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06:45

Die Epidemiologen, die in der Corona-Pandemie lange Zeit vor zu raschen Lockerungen der Massnahmen gewarnt hatten, sprechen sich nunmehr für eine rasche Normalisierung in der Schweiz aus. Der Zeitpunkt sei gekommen, dass der Staat die Vorschriften lockere, sagte der Epidemiologe Marcel Tanner, ehemals Mitglied der Covid-19-Taskforce, gegenüber der "SonntagsZeitung".

Die aktuelle epidemiologische Lage erlaube es, dass der Bundesrat die Normalisierung bereits im Verlauf des Augusts einleiten könne. Ähnlich hatten sich zuvor bereits die Wissenschaftler Marcel Salathé und Andreas Cerny geäussert. Auch Politiker verschiedener Parteien fordern immer stärker eine Rückkehr zur Normalität.

Bundesrat Alain Berset und das Bundesamt für Gesundheit stehen vorerst noch auf der Bremse. Berset hat die Konsultation mit den Kantonen über weitere Lockerungsschritte verschoben. Die nächste Medienkonferenz der Gesundheitsfachleute des Bundes ist für den morgigen Dienstag geplant.

Voraussichtlich um 1330 Uhr werden die neuesten Zahlen zur Epidemieentwicklung in der Schweiz vorgestellt, die den Zeitraum Freitag bis Sonntag umfassen. In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Freitag 800 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen derzeit bei 714. Am Donnerstag lag dieser Schnitt noch bei 713, am Freitag vor einer Woche bei 670.

Derweil geht die Diskussion um die Behandlung von Ungeimpften versus Geimpften in der Schweiz weiter. Die Schweiz hat in der Corona-Pandemie nach Ansicht von Bundespräsident Guy Parmelin zwer den schwierigsten Teil überstanden.

Zwar respektiere er jene Menschen, die sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollten, sagte Parmelin in einem Interview mit dem "SonntagsBlick" anlässlich des Bundesfeiertags vom 1. August. Die Frage werde sich aber stellen, ob die Mehrheit der Bevölkerung, die geimpft sei oder noch eine Impfung plane, bereit sei, die Konsequenzen mitzutragen, wenn eine Minderheit sich verweigere. Vor diesem Hintergrund geht Parmelin davon aus, dass die Gratistests für nicht geimpfte Personen bald der Vergangenheit angehören werden. Die Impfung bleibe gratis.

Mit Stand vergangenen Freitag sind in der Schweiz 47,9 Prozent der gesamten Bevölkerung vollständig geimpft. Inklusive Erstimpfung beläuft sich die Schweizer Impfquote auf 54,1 Prozent.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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04:25

Das Robert-Koch-Institut meldet 847 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 111 weniger als am Montag vor einer Woche, als 958 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 17,8 von 17,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Eine weitere Person starb im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91'660. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,77 Millionen Corona-Tests positiv aus.

 

 

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15:15

Die USA rechnen trotz der Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus nicht mit einem erneuten Lockdown. Das sagt US-Präsident Joe Bidens medizinischer Chefberater Anthony Fauci dem Sender ABC News.

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14:45

Die Corona-Impfstoffhersteller Pfizer und Moderna haben einem Zeitungsbericht zufolge in den jüngsten Lieferverträgen für die Europäische Union die Preise angehoben. Wie die "Financial Times" unter Berufung auf Vertragsunterlagen berichtet, kostet eine Dosis des Vakzins von Pfizer und Biontech nun 19,50 Euro statt bisher 15,50 Euro. Der Moderna-Impfstoff kostet demnach je Dosis nun 25,50 Dollar statt bisher 19 Euro (22,55 Dollar).

Der neue Preis von Moderna liege aber unter dem ursprünglich vereinbarten Betrag von 28,50 Dollar, weil das Auftragsvolumen gestiegen sei. Von beiden Unternehmen waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)