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Das Coronavirus-Update vom Dienstag, den 23. Februar, finden Sie hier.

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18:00

Die britische Regierung will bis zum 21. Juni alle Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie in England aufheben. Das sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag bei der Vorstellung seines Lockdown-Fahrplans im britischen Unterhaus in London.

Die ganze Meldung gibt es hier.

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17:00

Der slowakische Aussenminister erbittet von der EU eine vorgezogene Impfstoff-Auslieferung zur Bekämpfung der "tragischen" Lage. Zudem fragt die Slowakei über den Notfallmechanismus der EU die Hilfe von 10 Ärzten und 25 Krankenschwestern aus dem Ausland an. "Ich werde meine Aussenminister-Kollegen über die sehr ernste und sozusagen tragische Situation informieren, die wir mit Covid haben", sagt Ivan Korcok in Brüssel. Er sehe dies als eine gute Möglichkeit, die Zusammenarbeit in der EU zu bekräftigen. Nach Angaben der Regierung waren bis Sonntag 272'341 Menschen mit mindestens einer Dosis geimpft worden, was leicht über dem Durchschnitt der Europäischen Union liegt.

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14:30

Nachdem sich in den vergangenen Tagen mehrere Kantone zu den Öffnungsvorschlägen des Bundesrates geäussert hatten, veröffentlichte am Montag nun auch die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren ihre Stellungnahme. Der Bundesrat entscheidet voraussichtlich am Mittwoch.

Die Kantone stellen sich hinter den Plan, die Massnahmen in Schritten und gemäss epidemiologischer Lage aufzuheben. Hauptziel solle sein, die Infektionszahlen landesweit möglichst anhaltend tief zu halten respektive zu senken, schreibt die GDK. Nicht zuletzt soll dies verhindern, dass neue Einschränkungen verhängt werden müssen.

Eine knappe Mehrheit möchte, dass Aussenbereiche von Gaststätten ab 1. März statt wie der Bundesrat vorschlägt ab 1. April öffnen dürfen. Allerdings müssten dann strikte Auflagen gelten, etwa dass alle Gäste sitzen müssten, nur vier Personen pro Tisch erlaubt seien, Kontakte erhoben würden und allenfalls eine Sperrstunde gelten müsste.

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 2'449 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. 

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'002. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 1'007, vor einer Woche bei 1'151.

Zudem wurden 84 neue Spitaleinweisungen und 26 neue Todesfälle gemeldet.

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13:00

Nach ihrem Rückschlag bei der Entwicklung eines gemeinsamen Impfstoffs starten Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) eine neue klinische Studie. Bei einem Erfolg der Tests an 720 gesunden Erwachsenen in den USA, Honduras und Panama sei mit einer Zulassung bis zum vierten Quartal 2021 zu rechnen, teilen die Pharmakonzerne aus Frankreich und Grossbritannien mit. Eigentlich hatten sie eine Genehmigung in der ersten Jahreshälfte angepeilt.

Im Dezember hatten Sanofi und GSK nach ersten klinischen Studien aber erklärt, ihr Mittel habe bei älteren Erwachsenen keine ausreichende Reaktion des Immunsystems ausgelöst. Die Firmen setzen auf dieselbe, auf Proteinen basierende Technologie wie bei einem Grippe-Impfstoff von Sanofi, die mit einer verstärkenden Substanz von GSK ergänzt wird.

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11:05

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigt für Anfang nächster Woche weitere Lockerungen an. Neben Friseuren dürften im Freistaat dann auch andere körpernahe Dienstleistungen wie etwa Fusspflege sowie zudem Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden wieder aufmachen, sagt der CSU-Chef in München. Er werde dies entsprechend im Landeskabinett einbringen. Generell mahnt Söder: "Wir dürfen keinen Blindflug machen." Er habe aber den Eindruck, dass die Bevölkerung in Deutschland gelassener mit dem Thema Öffnungen umgehe als die Politik: "Der ein oder andere verliert die Nerven", warnt Söder.

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10:45

In England sollen die Schulen am 8. März wieder öffnen, wie der für die Impfkampagne zuständige Minister Nadhim Zahawi ankündigt. Ab dann sollen sich auch zwei Personen im Freien treffen können. Vom 29. März an dürften dann zwei Familien zusammenkommen, auch Outdoor-Sport werde wieder erlaubt sein, sagt Zahawi dem Radiosender LBC. Premierminister Boris Johnson will im Tagesverlauf seinen Fahrplan für einen Ausstieg aus dem Corona-Lockdown vorlegen.

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10:15

UN-Generalsekretär António Guterres hat das Versagen der Welt angeprangert, die ersten zur Verfügung stehenden Impfstoffe gerecht - auch an ärmere Länder - zu verteilen. "Eine Gleichbehandlung mit Impfstoffen ist schlussendlich eine Frage der Menschenrechte", sagte Guterres am Montag zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats. "Impfnationalismus verweigert diese Rechte." Nur zehn Länder hätten 75 Prozent der vorhandenen Impfstoffe verwendet, mehr als 130 Länder hätten noch nicht eine einzige Dosis erhalten. Das sei ein moralisches Versagen, sagte Guterres.

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09:30

Die Europäische Union wird EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni zufolge in den kommenden Wochen über eine längere Aussetzung des Stabilitätspakts in der Corona-Krise entscheiden. Es sei gefährlicher, die staatlichen Hilfen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu früh zurückzuziehen, als dies zu spät zu tun, sagt Gentiloni der italienischen Zeitung "La Stampa"." Die EU hatte die Defizit-Regeln vergangenes Jahr ausgesetzt, um den Staaten mehr Spielraum zur Unterstützung der Wirtschaft und der Bürger zu geben.

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07:55

In den USA ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen binnen 24 Stunden um mindestens 59.940 auf 28,20 Millionen gestiegen. Das geht aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervor. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um mindestens 1472 auf 499.334.

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06:50

Das Impf-Management der Schweiz in der Corona-Pandemie ist nach Ansicht von Christoph Mäder, Präsident des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse, eine einzige Enttäuschung. In einem Land, das sich als hochtechnologisiert betrachtet, könne es doch nicht so schwierig sein, für die Anmeldungen einigermassen zeitgerecht ein funktionierendes IT-Tool bereitzustellen, sagte Mäder in einem Interview mit der Tageszeitung "Blick".

Das sei eine riesige Enttäuschung. Wenn die Krise etwas Gutes habe, dann hoffentlich, dass man die Digitalisierung jetzt wirklich mit Verve vorantreibe. Handlungsbedarf sieht Mäder auch bei der Kommunikation. Da sei in der Vergangenheit einiges schiefgelaufen.

Der absolute Super-GAU sei zu Beginn der Krise die Diskussion über die Nützlichkeit von Masken gewesen. Er könne bis heute nicht nachvollziehen, wie man behaupten könne, Masken nützten nichts. Das habe der Glaubwürdigkeit und dem Vertrauen grossen Schaden zugefügt. Das gelte auch für das Hickhack zwischen Bund und Kantonen. Zudem habe man beim breiten Testen viele zu lange gezögert.

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06:30

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 4369 Neuinfektionen in Deutschland. Das sind rund 60 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 61,0 von zuletzt 57,8. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Ziel von Bund und Ländern ist ein Wert von 50, um das Gesundheitssystem zu entlasten, ab einem dauerhaften Wert von unter 35 haben sie weitere Lockdown-Öffnungen in Aussicht gestellt. 62 weitere Menschen starben dem RKI nach einer nachgewiesenen Infektion mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 67.903. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,39 Millionen Infektionen in Deutschland bestätigt.

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06:00

Die Lage der Corona-Pandemie in der Schweiz hat sich im Vergleich zu vor einer Woche leicht verbessert. Am Sonntag meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für den 9. Feburar einen Reproduktionswert (R-Wert) von 0,82. Eine Woche vorher betrug der Wert noch 0,9. 

Dies ist der Internetseite des Bundesamts für Gesundheit zu entnehmen. Letztmals unter 0,8 gesunken war der R-Wert zwischen dem 6. und 12. November; seit dem 5. Dezember lag er nie mehr über 1. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Demnach steckten am 9. Februar 100 Infizierte 82 weitere Menschen an.

Ab etwa 13:30 Uhr werden die neuesten Fallzahlen für Freitag, Samstag und Sonntag erwartet. 

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02:15

Der australische Staatschef Scott Morrison wird zum Auftakt der Impfkampagne mit dem BioNTech/Pfizer-Vakzin geimpft. "Der heutige Tag ist ein echter Meilenstein in unserer gemeinsamen Reaktion zur Bekämpfung von Covid-19 und um die Dinge so schnell wie möglich unter Kontrolle zu bringen", sagt der Chef der Gesundheitsbehörde TGA, Michael Kidd, im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ABC. Bis Ende der Woche sollen mehr als 60.000 Dosen des deutschen Herstellers zunächst an Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Senioren verimpft werden. Die erste Charge des Vakzins von AstraZeneca soll Australien voraussichtlich in den kommenden zwei Wochen erreichen.

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01:00

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt angesichts steigender Infektionszahlen vor Lockerungen. "Wer in Zeiten steigender R-Werte über Lockerungen spricht, handelt absolut unverantwortlich", sagt der Mediziner den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Montagausgaben) laut einem Vorab-Bericht. Denn bei jeder Öffnung gebe es einen deutlichen Anstieg der Zahlen. "Der Inzidenzwert zeigt, wo wir aktuell stehen. Der R-Wert zeigt, wohin wir gerade gehen. Bei einem Wert klar über 1,0 droht wieder exponentielles Wachstum – und genau das ist jetzt der Fall." Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte den bundesweiten Sieben-Tage-R-Wert am Sonntagnachmittag mit 1,10 angeben, er lag damit zum dritten Mal in Folge über der kritischen Marke von 1,0. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte wieder auf über 60 Fälle pro 100.000 Einwohner.

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23:15

Der Chef der deutschen Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, spricht sich angesichts der Skepsis gegenüber dem AstraZeneca-Impfstoff für eine Lockerung der Impfreihenfolge aus. "Wenn ein Impfangebot an jemanden ergeht und das wird abgelehnt, muss derjenige sich wieder ganz hinten anstellen und es kommen zuerst andere dran", sagt Gassen der Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe). Zunächst müsse ärztliches Personal in der Fläche durchgeimpft werden. Ihm fehle jedes Verständnis dafür, sich nicht mit AstraZeneca impfen zu lassen. "Dann muss man sagen: Wer nicht will, der hat schon. In Mangelzeiten ist diese Diskussion absurd", sagt Gassen. "Der AstraZeneca-Impfstoff ist hochwirksam, wirksamer als jeder Grippe-Impfstoff."

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20:00

Die US-Seuchenbehörde CDC hat in den USA nach eigenen Angaben bislang 63,1 Millionen Impfdosen verabreicht. Insgesamt seien 75,2 Millionen Dosen ausgeliefert worden.

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19:45

Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn lässt prüfen, ob bereits mit dem Virus Infizierte nur eine Impfung zur Auffrischung der Antikörper benötigen. Zwar sollten auch Menschen, die die Krankheit bereits durchgemacht hätten, geimpft werden, sagt er auf den Social-Media-Kanälen der ARD. Er lasse aber untersuchen, ob dann vielleicht nur eine Impfung statt der etwa beim Biontech-Imfpstoff vorgesehen zweien nötig sei.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)