Zum Coronavirus-Update vom Dienstag, den 5. Oktober 2021, geht es hier.

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18:15

Die Pandemie nagt an der Motivation der ETH-Studentinnen und Studenten. Dies zeigt eine Umfrage der Zürcher Hochschule.  62 Prozent der Studierenden gaben an, mit ihrem Studium an der ETH zufrieden oder sogar sehr zufrieden sein, heisst es in einer Mitteilung. Im Jahr 2015 hat die ETH bereits einmal nach der Zufriedenheit mit dem Studium gefragt. Damals lag die Gesamtzufriedenheit höher: 82 Prozent gaben an, sehr zufrieden oder zufrieden zu sein. 

Der Grund für die gesunkene Zufriedenheit liegt bei der persönlichen Situation der Studierenden, die in der Pandemie gelitten hat. "Wir sind uns bewusst, dass die Pandemie und die langen Phasen ohne Kontakt mit anderen Studierenden schwer wiegen. Das brachte einige in sehr schwierige Situationen. Auch deshalb war es uns so wichtig, dieses Semester wieder mit Unterricht vor Ort starten zu können", sagt Sarah Springman, Rektorin der ETH Zürich.

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17:20

Die Corona-Pandemie wird der Luftfahrt-Branche nach Verbandsschätzungen Verluste von mehr als 200 Milliarden Dollar eintragen. Für dieses Jahr sei noch mit einem Minus von 52 Milliarden Dollar (derzeit 44,7 Mrd Euro) zu rechnen, sagte der Generaldirektor des globalen Airline-Verbandes IATA, Willie Walsh, am Montag. Zugleich sei der Tiefpunkt der Krise überschritten. Für das kommende Jahr erwartet die Organisation noch rote Zahlen von rund zwölf Milliarden Dollar, bis die Industrie 2023 unterm Strich wieder mit Gewinn arbeiten werde.

Im vergangenen Jahr mit dem drastischen Einbruch des Luftverkehrs verbuchten die Fluggesellschaften weltweit einen Verlust von 138 Milliarden Dollar.

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16:50

Hunderttausende Menschen haben in Deutschland schon eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 erhalten - nun hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erstmals eine offizielle Empfehlung ausgesprochen. Eine zusätzliche Dosis der Covid-19-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna könne Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem frühestens 28 Tage nach der zweiten Dosis verabreicht werden, teilte die EMA am Montag mit.

Für Menschen mit einem normalen Immunsystem ab einem Alter von 18 Jahren könnte eine Auffrischungsimpfung mindestens sechs Monate nach der zweiten Dosis in Betracht gezogen werden. Für diese Gruppe habe ein Ausschuss der EMA Daten für den BioNTech-Impfstoff Comirnaty ausgewertet, die einen Anstieg des Antikörperspiegels bei Personen zwischen 18 und 55 Jahren zeigten bei einer Booster-Dosis etwa ein halbes Jahr nach der zweiten Dosis. Die Daten für eine Auffrischungsimpfung mit dem Moderna-Vakzin Spikevax werte die EMA noch aus.

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16:20

In Österreich bleiben die Corona-Tests nun doch kostenlos. Die Regierung wollte die Tests zunächst nur bis Ende Oktober bezahlen. Jetzt krebst sie zurück: Bis Ende März kommenden Jahres zahlt der Staat den Nasenabstrich. Einzig die Selbsttests werden kostenpflichtig.

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15:15

Der Impfstoff von Johnson & Johnson soll nun rasch unter die Leute. Im Aargau wird ab Mittwoch geimpft, in den beiden Appenzell ab Freitag, in Schwyz werden ab Mittwoch Termine vergeben, und weitere Kantone impfen ab kommender Woche, darunter Baselland, Bern, Luzern, St. Gallen und der Thurgau. Auch der Kanton Zürich hatte einen Impf-Beginn noch diese Woche in Aussicht gestellt.

Mit dem neu verfügbaren Impfstoff Johnson & Johnson ist nur eine Impfung nötig. Die Gültigkeit des Zertifikats beginnt 22 Tage nach der Impfung. Dann hat die Wirkung voll eingesetzt.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 2629 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1102. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 1169, vor einer Woche bei 1337. Zudem wurden 41 neue Spitaleinweisungen und 7 neue Todesfälle gemeldet.

Bislang sind 58,86 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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11:05

Neuseeland gibt die umstrittene "No-Covid"-Strategie auf. Das Land hat es zwar geschafft, 2020 die Fälle auf Null zu bringen. Doch mit der Delta-Variante, die ansteckender ist als die vorherige Wild- oder B117-Variante, funktionierte dies nicht mehr. 

Statt extrem strengen Lockdowns und Abriegelungen will Neuseeland nun darauf setzen, die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren. Eine Aufhebung der Massnahmen wird aber erst für den Fall angekündigt, dass 90 Prozent der Bevölkerung mit Impf-Empfehlung eine Impfung erhalten haben. 

 

 

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06:30

Weihnachten 2020 weckt für viele ungute Erinnerungen: Wegen der Pandemie wurde der Schweizer Bevölkerung geraten, Zusammenkünfte in kleinem Rahmen und unter Schutzvorkehrungen zu verbringen, oder ganz auf eine Feier im Rahmen der Familie zu verzichten. Dieses Jahr könnte es wieder ganz anders sein. 

"Es ist gut möglich und zu hoffen, dass wir es schaffen, die Impfquote bis im Januar um zehn bis 15 Prozent zu erhöhen, sodass dann das Covid-Zertifikat und auch die Maskenpflicht nicht mehr nötig sein werden", sagte Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF), zu "20 Minuten"

Eine neue Impfoffensive des Bundesrats (mehr dazu hier), die am Freitag vorgestellt wurde, soll die Immunisierung in der Bevölkerung anheben. Experten glauben, dass nicht alle bisher nicht geimpften eingefleischte Impfgegner sind. Stattdessen hätten sich viele aus Desinteresse oder aus Bequemlichkeit nicht impfen lassen. 

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06:00

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird voraussichtlich um 13:30 Uhr die Zahl der Corona-Ansteckungen, Spitaleinweisungen und Todesfälle des Wochenendes publizieren. Seit mehreren Wochen sinken die täglich gemeldeten Zahlen.  

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Freitag 1211 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit lag der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen bei 1169. Am Donnerstag hatte dieser Schnitt noch bei 1210 gelegen, eine Woche zuvor bei 1471.

Stand Freitag sind 58,46 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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04:30

Das Robert-Koch-Institut meldet 3088 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 66 mehr als am Montag vor einer Woche, als 3022 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 64,7 von 64,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Sieben weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 93'793. Insgesamt fielen in Deutschland bislang rund 4,25 Millionen Corona-Tests positiv aus.

 

 

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23:00

Israel verschärft die Bestimmungen für den "Grünen Pass". Nur wer eine dritte Impfung gegen Covid-19 erhalten hat, bekommt ab Dienstag das Dokument. Mit dem Grünen Pass erhalten Personen Zutritt zu Restaurants, Fitnessstudios oder anderen kulturellen Veranstaltungen. Zuvor waren nur zwei Impfungen notwendig. Rund 37 Prozent der 9,4 Millionen Israelis haben die Auffrischungsimpfung (dritte Immunisierung) bekommen. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie erhöht Israel damit den Druck auf doppelt Geimpfte.

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18:30

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat in einem Schreiben an die Kantone die Details der Impf-Offensive veröffentlicht. Die national ausgerichtete Impfwoche soll bereits Anfang November starten, wie der "SonntagsBlick" schreibt. Rund 1700 Beraterinnen und Berater sollen breitflächig die Bevölkerung über die Impfungen gegen das Coronavirus informieren.

 

 

Allein im Kanton Zürich sind es über 300 Berater, im Kanton Bern über 200, im Aargau, Waadt, Genf und St. Gallen über 100 Personen. Ein Berater soll 5000 Einwohner abdecken. Hinzu kommen Impfbusse, die über 50'000 Einwohner erreichen sollen. Das BAG strebt bei den über 65-Jährigen eine Impfquote von 93 Prozent an. Bei den 18- bis 65-Jährigen sind es 80 Prozent.

Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, unterstützt laut "SonntagsZeitung" die Pläne des Bundesrates für eine nationale Impf-Offensive. Angesichts der Grösse des Problems und der Faktenlage sei es nicht nur legitim, sondern auch notwendig, in die Offensive zu gehen.

Im Dialog mit der Bevölkerung würden viele Leute verstehen, dass alles für die Impfung spreche und dies der einzige Weg aus der Krise sei. Auch ein Medikament, das diverse Pharmakonzerne auf den Markt bringen wollen, sei keine Alternative zur Impfung. Die Schweiz könne es sich nicht leisten, nicht mehr mit aller Kraft zu impfen, nur weil es ein Medikament am Horizont gebe.

Tatsächlich ist die Nachricht über eine Corona-Pille, die die Zahl der Spitaleintritte halbieren soll, weitherum auf grosse Aufmerksamkeit gestossen. Die Börsenkurse der Impfstoff-Hersteller Moderna, Pfizer und Biontech gerieten stark unter Druck. Und auch die Politik meldete sich zu Wort. SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi, Ruth Humbel, Präsidentin der Gesundheitskommission, und Andrea Büchler, Präsidentin der Ethikkommission, sagten gegenüber der "SonntagsZeitung", dass die Zertifikatspflicht überdacht werden müsse, wenn das Coronavirus weniger gefährlich werde.

Allerdings gibt es laut Huldrych Günthard, leitender Arzt am Unispital Zürich, praktische Probleme. Die Behandlung müsse fünf Tage nach Auftreten der Symptome anfangen. Viele kämen aber erst später ins Spital.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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14:30

Inmitten steigender Corona-Zahlen meldet Russland mit 890 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus binnen 24 Stunden wieder einen neuen Höchstwert. Zugleich verzeichnen die Behörden mit 25'769 Neuinfektion erneut einen Anstieg bei den bestätigten Ansteckungen.

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14:05

Die Corona-Impfstoffe müssen Biontech-Chef Ugur Sahin zufolge 2022 womöglich an neuen Virusvarianten angepasst werden. Im laufenden Jahr sei dies unnötig, denn die Impfstoffe wirkten auch gegen die bisherigen Varianten, auch wenn diese ansteckender seien, sagt Sahin der "Financial Times". "Aber Mitte nächsten Jahres könnte die Situation schon anders aussehen", fügt er hinzu.

Gegenwärtig schienen Auffrischungsimpfungen in der Lage zu sein, die Hauptvarianten zu bekämpfen. Das Virus werde jedoch mit der Zeit weitere Mutationen entwickeln. Möglicherweise könnte eine neue Variante der durch den Impfstoff ausgelösten Immunantwort entgehen, so dass eine "massgeschneiderte" Version erforderlich werden könnte, sagt Sahin. "Dieses Virus wird bleiben, und das Virus wird sich weiter anpassen."

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05:20

Die neuseeländische Fluglinie Air New Zealand wird ab dem 1. Februar 2022 nur noch vollständig geimpfte Passagiere auf ihren internationalen Strecken befördern. "Das ist die neue Realität internationaler Reisen. Viele Länder lassen Ungeimpfte ohnehin nicht einreisen", schreibt Air New Zealand-Chef Greg Foran in einer Mitteilung. Neuseeland möchte seine seit März 2020 geschlossenen Grenzen Anfang des nächsten Jahres wieder öffnen.

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)