Zum Coronavirus-Ticker vom Dienstag, den 21. September 2021, geht es hier.

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18:00

Grossbritaniens Premierminister Boris Johnson will alle über 50-Jährigen, besonders gefährdete Menschen und das Gesundheitspersonal zum dritten Mal gegen das Coronavirus impfen lassen, dies berichtet die "Zeit". Schon in dieser Wochen sollen mehr als 1,5 Millionen Menschen eingeladen werden. Die Boosterimpfung soll Vorrang vor Spenden von Impfdosen an ärmere Länder haben.

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17:20

In der Stadt Bern soll es keine unbewilligte Corona-Demos mehr geben. Am vergangenen Donnerstag kam es zu einer gewaltätigen Eskalation bei einer Kundgebung auf dem Bundesplatz. "In der Stadt Bern wird für Donnerstag, 23. September 2021, wiederum zu einer unbewilligten Kundgebung gegen die Coronamassnahmen sowie zu einer ebenso unbewilligten Gegenkundgebung aufgerufen", heisst es in einer Medienmitteilung. Die Polizei werde diese aber nicht zulassen. 

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16:50

Die USA verlangen von ausländischen Fluggästen künftig einen Corona-Impfnachweis und heben zugleich bestehende Einreiseverbote für viele europäische Länder und andere Staaten auf. Laut Präsidialamt soll ab Anfang November die Einreisesperre für Ausländer fallen, die über Staaten des Schengenraums, Großbritannien, China, Brasilien und andere Länder einreisen. Derzeit gilt noch ein Einreiseverbot für Personen, die sich innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen vor beabsichtigter Einreise in die USA in Deutschland oder einem anderen Land des Schengenraums aufgehalten haben.

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15:15

Die Kantone sollen die Arztpraxen bei den Impfungen gegen das Coronavirus unterstützen. Sie sollen die Differenz von acht Franken zahlen, damit die Arztpraxen weiterhin 24.50 Franken pro Impfung erhalten.

Auf diese Pauschale hatten sich die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und - direktoren (GDK) und die Einkaufsgemeinschaften der Versicherer zunächst bis Ende September geeinigt. Auf eine Verlängerung bis Ende Jahr hätten sich die Tarifvertragspartner aber nicht mehr einigen können. Ab Anfang Oktober komme deshalb ein Tarif von 16.50 Franken zur Anwendung.

Diese Vergütung sei nicht kostendeckend und dürfte viele Arztpraxen zum Ausstieg aus der Impfkampagne bewegen, warnt die GDK. Der Vorstand empfiehlt deshalb den Kantonen, die Differenz von acht Franken zu decken. Der Entscheid obliege aber den einzelnen Kantonen. Viele Kantone sähen schon heute einen höheren Tarif für Impfungen in Arztpraxen vor. Das zeige, dass auch die geltende Pauschale von 24.50 Franken nicht kostendeckend sei.

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14:30

BioNTech und Pfizer wollen nach positiven Studienergebnissen schnellstmöglich die Zulassung ihres Covid-19-Impfstoffs zum Einsatz bei Kindern beantragen. In der entscheidenden Studie mit Fünf- bis Elfjährigen sei der Impfstoff gut vertragen worden und habe eine starke Immunantwort erzeugt, teilten die beiden Unternehmen am Montag mit. Die Daten sollen nun bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, der US-Behörde FDA sowie weiteren Zulassungsbehörden weltweit eingereicht werden. Es handelt sich um die ersten Ergebnisse aus einer zulassungsrelevanten Studie für einen Covid-19-Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren.

In der Studie testeten Biontech und Pfizer eine Dosierung ihres bereits zugelassenen Vakzins von zehn Mikrogramm. Zwei Dosen wurden mit einem Abstand von 21 Tagen verabreicht. Die Impfung für über Zwölfjährige sieht eine Dosierung von 30 Mikrogramm vor. Die Immunantwort bei Kindern sei bei der niedrigeren Dosierung vergleichbar mit der gewesen, die in einer vorherigen Studie mit 16- bis 25-Jährigen beobachtet wurde - ebenso wie die Nebenwirkungen. An der Untersuchung nahmen 2268 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren teil.

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14:00

Ende des Jahres läuft die Haltbarkeit von mehr als 100 Millionen Corona-Impfdosen weltweit ab. Wenn sie nicht dringend umverteilt würden, werde der Impfstoff vergeudet, warnte das Datenanalyse-Unternehmen Airfinity. Mehr als 40 Prozent dieser Impfdosen seien in der EU, wie Airfinity am Montag berichtete.

Bedenke man, dass die meisten Empfängerländer mindestens zwei Monate Haltbarkeit ab Einfuhr brauchen, um die Impfkampagnen durchzuführen, drohten 241 Millionen Impfdosen ungenutzt abzulaufen. Wenn diese Impfdosen umgehend verteilt würden, würde das zusammen mit dem bereits gekauften und zur Verfügung gestellten Dosen reichen, um 70 Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen gegen das Coronavirus zu impfen, so Airfinity. Das britische Institut wertet unter anderem Unternehmens- und Wissenschaftsdaten aus.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf dringt seit Monaten auf eine fairere Verteilung der Impfstoffe. Je länger das Virus in Ländern mit niedriger Impfquote zirkuliere, desto grösser sei die Gefahr neuer Varianten, gegen die die Impfstoffe weniger oder nicht wirkten.

Die EU-Staaten sowie Japan, Kanada, Grossbritannien und die USA werden bis Ende des Jahres nach Angaben von Airfinity zusammen eine Milliarde mehr Impfdosen zur Verfügung haben als sie benötigen, heisst es in der Analyse. Diese Länder haben zugesagt, bis Mitte nächsten Jahres 1,2 Milliarden Impfdosen zu spenden. Davon seien aber erst zwölf Prozent geliefert worden.

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13:45

Vom 13. September bis 19. September sind in der Schweiz 221'886 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Damit sind 53,6 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag auf seiner Website veröffentlichte.

Insgesamt wurden seit Beginn der Impfkampagne 10'175'832 Impfungen verabreicht. 4'635'699 Personen haben zwei Impfdosen erhalten, bei 904'434 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung vorgenommen. Pro Tag wurden letzte Woche durchschnittlich 31'698 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 17 Prozent.

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 4032 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1855. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 2145, vor einer Woche bei 2636. Zudem wurden 102 neue Spitaleinweisungen und 15 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 53,62 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:00

In Österreich gilt in der kommenden Wintersportsaison auf den Skipisten die sogenannte 3G-Regel. Seilbahnbetreiber dürfen nur gegen Covid-19 Geimpfte, Getestete oder Genesene befördern, wie die Regierung am Montag in Wien bekanntgab. Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen wird es für die Skilifte nicht geben, eine FFP2-Maskenpflicht jedoch schon. Sollte die Auslastung der Intensivstationen mit Corona-Kranken steigen, werden die Regeln für ungeimpfte Wintersportler verschärft. "Ich bin überzeugt, dass mit diesen Rahmenbedingungen eine unbeschwerte, sichere Wintersaison in unserem Land möglich sein wird", sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger bei einer Pressekonferenz in Wien.

Derzeit sind rund 200 Intensivbetten in Österreich mit Covid-19-Patienten belegt. Wenn die Zahl auf 300 steigt, dürfen Ungeimpfte keine Après-Ski-Lokale mehr besuchen - auch nicht mit negativem Testergebnis, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Ab dieser Stufe dürfen Seilbahnen, Gastronomie und Hotels ausserdem keine Selbsttests mehr akzeptieren. Ab einer Intensivauslastung von 400 Betten müssen Ungeimpfte negative PCR-Tests vorweisen. Die weniger genauen Antigentests sind dann nicht mehr ausreichend.

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11:20

Die Lufthansa stellt kurz vor der Bundestagswahl die Weichen für die Rückzahlung der deutschen Staatshilfen. Zu diesem Zweck will das Unternehmen neue Aktien im Gesamtwert von gut 2,1 Milliarden Euro ausgeben, wie es am Sonntagabend in Frankfurt mitteilte. Das Geld soll in die Rückzahlung der beiden Stillen Einlagen fliessen, mit denen der deutsche Staat den Luftfahrtkonzern in der Corona-Krise im vergangenen Jahr vor dem wirtschaftlichen Aus gerettet hatte.

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10:50

Für fast 300'000 Studentinnen und Studenten beginnt heute das neue Semester. Dabei heisst es für die meisten von ihnen: Zugang zum Hörsaal nur mit Covid-Zertifikat. Einige Fachhochschulen und als einzige Universität die Tessiner Uni in Lugano verzichten auf die Auflage

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09:20

Nach einem Monat wird der strenge Lockdown in der neuseeländischen Millionenmetropole Auckland gelockert. Grund seien die sinkenden Corona-Zahlen in der grössten Stadt des Landes, die als Epizentrum des jüngsten Ausbruchs der Delta-Variante in dem Pazifikstaat galt, teilte die Regierung am Montag mit. Die Beschränkungen würden ab Mittwoch leicht gelockert, kündigte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern an.

Geschäfte und Schulen dürfen dann zumindest teilweise wieder öffnen. Ältere Menschen forderte Ardern aber auf, weitgehend zu Hause zu bleiben, wenn sie noch nicht geimpft sind.

Im Rest des Landes wurde der am 18. August nach nur einem einzigen Corona-Fall verhängte Lockdown bereits vor zwei Wochen weitgehend wieder aufgehoben, in Auckland durften die Menschen aber weiter nur in Ausnahmen ihre Häuser verlassen.

Neuseeland gilt weltweit als Vorzeigestaat im Kampf gegen das Virus und verfolgt eine sogenannte Null-Covid-Strategie. Die Menschen leben seit Beginn der Pandemie weitgehend vom Rest der Welt abgeschottet, dadurch aber relativ normal weiter - monatelang auch ohne Masken. Bislang wurden nur rund 4000 Infektionsfälle bestätigt, 27 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Allerdings sind bisher nur etwa 38 Prozent der fünf Millionen Einwohner vollständig geimpft.

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07:35

Der Flughafen Zürich dürfte die Zahlen im Flugverkehr von 2019 erst wieder im Jahr 2025 erreichen. Viel hänge davon ab, wann sich der Flugverkehr mit den USA und China wieder erhole, sagte Andreas Schmid, Präsident des Flughafens Zürich. Das sei für den Flughafen Zürich extrem wichtig, sagte Schmid in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Die Schweizer Wirtschaft sei sehr stark mit den beiden Weltmächten verknüpft.

Er glaube nicht, dass es in diesem Jahr noch eine grosse Erholung bei den Geschäftsreisen geben werde. Aber im kommenden Jahr werde es eine starke Aufwärtstendenz geben.

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07:10

Der US-Immunologe Anthony Fauci sieht im Experten-Entscheid gegen allgemeine Corona-Auffrischungsimpfungen keinen Rückschlag für US-Präsident Joe Biden. Die Bewertung der Experten könne sich künftig noch ändern, sagt der Präsidenten-Berater Fauci heute. Dies, nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA den dritten Piks am Freitag nur für ältere Menschen und Risikogruppen empfohlen hatte.

Ursprünglich wollte die US-Regierung schon morgen mit den Booster-Impfungen starten. Dazu sagt Fauci: "Ich glaube nicht, dass es verwirrend war, ein Datum zu nennen." Blick auf die nun anderslautende Empfehlung der Arzneimittelbehörde meint er: "Ich denke nicht, dass sie einen Fehler gemacht haben." Es würden weiter Daten geprüft.

Die US-Regierung hatte bereits Mitte August die Pläne vorgestellt, wonach die amerikanische Bevölkerung ab dem 20. September mit Auffrischungsimpfungen versorgt werden soll. Die Regierung hatte jedoch betont, dies stünde noch unter Vorbehalt von Prüfungen der FDA.

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05:50

Alle, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen ab heute bei der Einreise in die Schweiz einen negativen Test vorweisen. Zudem müssen sich diese Personen vier bis sieben Tage nach der Rückkehr erneut testen lassen und das Resultat dem Kanton melden. Alle Reisenden - auch die geimpften - müssen zudem ein Einreiseformular ausfüllen.

Wer sich nicht an die Vorgaben hält, kann gebüsst werden, wie Gesundheitsminister Alain Berset an einer Medienkonferenz in Bern erklärte. 200 Franken für fehlende Testnachweise, 100 Franken bei Fehlen des ausgefüllten Einreiseformulars. Ausnahmen gelten für Transit-Passagiere, für den Güterverkehr oder für Grenzgänger.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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05:50

Das Bundesramt für Gesundheit gibt am frühen Nachmittag, wie immer am Montag, die Corona-Zahlen für die letzten drei Tage bekannt. Die Vergleichszahlen zum letzten Montag: Vor einer Woche wurden 6060 neue Ansteckungen und 77 Spitaleinweisungen gemeldet.

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04:15

Das Robert-Koch-Institut meldet 3736 neue Positiv-Tests für Deutschland. Das sind 1775 weniger als am Montag vor einer Woche, als 5511 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 71,0 von 70,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 13 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.971. Insgesamt fielen in Deutschland bislang fast 4,14 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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21:00

Die Schweiz könnte nach Ansicht von Experten wohl bei einer Impfquote von gegen 80 Prozent die Corona-Massnahmen aufheben. "Als Vorbild könnte uns Dänemark dienen", sagte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, der "NZZ am Sonntag". Dort sind 84 Prozent der Bevölkerung über 12 Jahre fertig geimpft. Das Land hob sämtliche Corona-Restriktionen auf. In der Schweiz sind gut 60 Prozent der Bevölkerung ab 12 Jahren doppelt geimpft.

Epidemiologe Marcel Tanner geht laut der Zeitung davon aus, dass 70 bis 80 Prozent Geimpfte reichen, um neue Perspektiven zu schaffen, um mit dem Virus zu leben. Die dänische Epidemiologin Lone Simonsen sagte dem "SonntagsBlick", die Welt könne einiges von Dänemark lernen. Dass sich so viele Däninnen und Dänen auch ohne Impfpflicht haben impfen lassen, erklärte sie so: "Durch Vertrauen und richtige Anreize. Wir hatten nie eine Impfpflicht. Aber wir hatten rundum eine gesunde Debatte über den Sinn des Impfens und der Hygienemassnahmen. Zudem gab es genaue Untersuchungen darüber, was die Bevölkerung besorgt. Die Regierung hat entsprechend gehandelt und stets sehr klar informiert."

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20:00

Die Schweiz könnte die Durchimpfung der Bevölkerung mit dem Angebot eines alternativen Impfstoffs zu den mRNA-Wirkstoffen von Pfizer und Moderna beschleunigen. Diesen Schluss lässt eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo vom Juli zu, über die die "SonntagsZeitung" berichtet. Weit über eine Million bislang noch ungeimpfter Schweizerinnen und Schweizer würden sich demnach eine Spritze geben lassen, wenn der Bund einen alternativen Impfstoff zur Verfügung stellen würde.

72 Prozent der noch nicht Geimpften nannten als Grund für ihr Zuwarten, Angst vor den mRNA-Impfstoffen. Nur 31 Prozent lehnten hingegen die Impfung grundsätzlich ab. In der Schweiz liegt seit März die Zulassung für einen alternativen Impfstoff von Johnson & Johnson vor. Der Bund verzichtete bislang auf einen Kauf. Zuletzt waren Verhandlungen am Laufen. Offiziellen Angaben zufolge geht es um eine "kleinere Menge", die vorwiegend für Menschen gedacht sei, die aus medizinischen Gründen auf mRNA-Impfungen verzichten müssten.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)