Zum Coronavirus-Update vom Mittwoch, den 25. November, geht es hier.

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21:00

Italien hat einen Höchstwert an Corona-Toten seit dem März dieses Jahres verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien etwas mehr als 850 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Rom am Dienstag mit. "Das ist eine Zahl, die wir nicht mehr sehen wollten", sagte ein Experte des Gesundheitsministeriums, Franco Locatelli, am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Man müsse sich wieder ins Gedächtnis rufen, dass man noch nicht aus dem Problem raus sei.

Es ist der höchste Wert seit Ende März, als an zwei aufeinander folgenden Tagen 969 und 889 Tote gemeldet wurden. Damit starben bislang insgesamt etwa 51'300 Menschen mit Sars-CoV-2. Dagegen fiel die Zahl der Neuinfektionen mit etwa 23'200 geringer aus, verglichen mit dem Wert sieben Tage zuvor (rund 32'200). Seit Beginn der Pandemie wurden damit rund 1,455 Millionen Corona-Fälle erfasst.

In dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern gelten weiter für den Grossteil strenge Ausgangsbeschränkungen. Acht Regionen, darunter Bozen-Südtirol, sind den Roten Zonen zugeordnet. Die Regierung in der autonomen Provinz an der Grenze zu Österreich hat jedoch Lockerungen beginnend ab dem kommenden Montag angekündigt. Die Einigung folgte auf Grundlage des zuletzt durchgeführten Corona-Massentests, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Schüler der ersten Mittelschule sollen wieder zum Präsenzunterricht dürfen. Auch Friseurbesuche sind dann wieder erlaubt.

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18:45

In Frankreich entspannt sich die Corona-Lage. Der Gipfel der zweiten Welle sei überschritten, sagte Präsident Emmanuel Macron am Montag. "Wir haben das Schlimmste überstanden." Ab diesem Wochenende sollen die ersten Restriktionen aufgehoben werden. Bis Weihnachten sollen Geschäfte, Theater und Kinos wieder öffnen. "Die Menschen werden in der Lage sein, Weihnachten mit ihrer Familie zu feiern." Restaurants, Cafes und Bars sollen aber bis zum 20. Januar geschlossen blieben, um zu verhindern, dass es zu einer dritten Welle in der Pandemie komme. Ab Ende Dezember/Anfang Januar solle zudem mit den Impfungen begonnen werden, kündigte Macron weiter an. Frankreich stütze sich dabei auf mehrere Impfstoffe. Eine Pflicht gebe es nicht.

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17:00

Die für den Februar 2021 geplante Boots- und Wassersport-Messe Swissnautic pausiert für ein Jahr. Als Grund nennt die Betreiberin Bernexpo die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Die Verschiebung schaffe Klarheit und Planungssicherheit für die Partner der nautischen Branche, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Mit rund 20'000 Besucherinnen und Besuchern sei die Suissenautic die grösste Boots- und Wassersport-Show der Schweiz. Zwar hätten die Boots-Werften zum Teil ein erfolgreiches Geschäftsjahr und hätten gute Verkäufe tätigen können, schreibt Bernexpo weiter. Jedoch sei der Nachschub der Boote in dieser ausserordentlichen Situation nicht mehr gewährleistet. Die Stimmung in der Branche sei zunehmend von Vorsicht geprägt.

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16:30

Italiens Vorstoss über einen späteren Start der Wintersportsaison in der EU sorgt für Streit unter den Alpenländern. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte will Skigebiete angesichts der Corona-Pandemie mindestens bis zum 10. Januar geschlossen halten. "Es ist nicht möglich einen Winterurlaub zuzulassen, wir können uns das nicht leisten", sagte Conte im Interview mit dem Fernsehsender "La7".

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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15:00

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA könnte schon bald grünes Licht für einen ersten Corona-Impfstoff geben. Man sei dieser Entscheidung sehr nahe, sagt EMA-Chefin Emer Cooke in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "Irish Independent". "Vorausgesetzt, alles ist positiv - und wir müssen uns die Daten ansehen, um sicher zu sein -, könnten wir im besten Fall bis Ende des Jahres eine wissenschaftliche Meinung haben." Ziel sei es, eine positive Empfehlung zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie die FDA abgeben zu können. Die US-Gesundheitsbehörde könnte voraussichtlich Mitte Dezember eine Entscheidung über den Impfstoff von den Partnern BioNTech und Pfizer fällen. Das Duo hatte am vergangenen Freitag eine Notfallgenehmigung in den USA beantragt.

Die EMA hat bereits mit einer fortlaufenden Überprüfung von Daten aus den klinischen Studien der Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca begonnen. Diese haben alle positive Daten zur Wirksamkeit ihrer Vakzine aus den zulassungsrelevanten Studien veröffentlicht. Cooke sagte, die Impfstoffe seien sehr schnell entwickelt worden, was aus wissenschaftlicher Sicht "sehr vielversprechend" sei. Das bedeute aber auch, dass diese Ergebnisse so gründlich wie möglich geprüft werden müssten, ohne die üblichen wissenschaftlichen Standards ausser Acht zu lassen.

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14:50

Der Bund informierte über die Pandemielage. An der Medienkonferenz nahmen folgende Expertinnen und Experten teil: 

  • Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt für Gesundheit BAG
  • Dora Makausz, Leiterin Ressort Querschnittleistungen, SECO
  • Martin Ackermann, Präsident, National COVID-19 Science Task Force
  • Rudolf Hauri, Kantonsarzt Zug, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte

Die BAG-Vertreterin Virginie Masserey sagt, dass bei den Todesfällen die Schweiz bei 1,2 Prozent, Frankreich hingegen bei 2,3 Prozent liege. Die Todeszahlen hierzulande seien ebenso tiefer als in anderen Ländern. Der Gipfel der Todesfälle sei später gekommen als bei den Neuansteckungen. Und sie seien höher als in der ersten Welle. Bei den Spitaleinweisungen habe sich die Situation stabilisiert.

Die Bevölkerung in der Schweiz wird sich noch eine Weile auf einen Impfstoff gedulden müssen. "Wir machen so schnell wie möglich, wahrscheinlich wird es aber erst im Verlauf des ersten Halbjahrs 2021 eine Impfung geben", sagt Masserey.

Welche Regeln braucht es für Weihnachten? Es sei vorgesehen, diesbezüglich noch Empfehlungen zu machen, so Masserey. Derzeit ist die Zahl der Personen auf zehn Personen begrenzt. Ansonsten empfehle man etwa auch die Distanzregeln einzuhalten oder auch kürzer zu feiern.

"Das System ist repariert und funktioniert wieder problemlos", sagt der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri zum Contact Tracing. Hauri warnt aber davor nachzulassen, ansonsten komme das System rasch wieder an seine Grenzen. "Auch stagnierende Fallzahlen wie jetzt auf hohem Niveau sind kein Grund zum Entspannen."

"Das Bewusstsein für die kompromisslose Einhaltung der Schutzmassnahmen muss wieder geschärft werden", sagt Hauri. Das sei gerade jetzt zu Beginn der Feiertage mit Advent, Samichlaus, Weihnachten, Silvester/Neujahr und später den Sportferien wichtig. Zudem würden sich aktuell zu wenig Menschen testen lassen. "Scheuen Sie den Test auch bei geringen Symptomen nicht", fordert Hauri. Das sei wichtig, um die Verbreitung zu vermindern.

Martin Ackermann, Präsident der wissenschaftlichen Covid-Taskforce des Bundes, sieht die Schweiz bei der Eindämmung des Coronavirus auf dem richtigen Weg. Momentan halbierten sich die Fallzahlen alle zwei Wochen.

"Das erste Etappenziel ist erreicht", sagt Ackermann am Dienstag vor den Bundeshausmedien. Es sei grossartig, wie viele Menschen dazu beitrügen. Wenn die Entwicklung so weitergehe, erreiche man viel: "Wir bekommen mehr Luft, die Kapazitäten beim Contact Tracing, in den Spitälern, aber auch für die Unternehmen werden grösser."

Aktuell verzeichnet die Romandie den tiefste Reproduktionszahl. Ackermann erklärt das mit den strengen Massnahmen, die in den Westschweizer Kantonen seit Wochen in Kraft sind.

Es sei wichtig, dass die Zahlen jetzt runtergingen, sagt Ackermann weiter - auch im Hinblick auf die kalten Monate Dezember und Januar. "Das Wetter hat einen Einfluss auf die Ansteckungen. Je schlechter das Wetter, desto schlechter stehen wir da punkto Neuinfektionen."

Hier der Livestream der Medienkonferenz in Bern im Replay:

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13:10

Die EU hat sich einem Insider zufolge auch auf einen Impfstoff-Vertrag mit dem US-Biotech Unternehmen Moderna verständigt. Der Vertrag solle in den nächsten Tagen auch formal geschlossen werden, sagt ein EU-Beamter Reuters. Im August hatte es erste Gespräche über die Lieferung von 80 Millionen Dosen und einer Option auf weitere 80 Millionen gegeben. Moderna hatte vergangene Woche erklärt, sein Impfstoff habe in der letzten klinischen Testphase eine Wirksamkeit von fast 95 Prozent der Fälle gezeigt.

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China hat Deutschland eine engere Zusammenarbeit bei Impfstoffen gegen das Virus angeboten. Dies habe Präsident Xi Jinping Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Telefongespräch gesagt, berichtet der Staatssender CCTV.

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13:00

Russland plant für seinen Corona-Impfstoff Sputnik V im Ausland einen Preis von weniger als 20 Dollar. Je Dosis solle der Impfstoff, der in zwei Dosen verabreicht wird, weniger als zehn Dollar kosten, wie am Dienstag aus dem offiziellen Twitter-Account von Sputnik V hervorging. Für russische Staatsbürger soll die Impfung kostenlos sein. Mehr als eine Milliarde Dosen sollen im kommenden Jahr von dem Vakzin hergestellt werden.

Der internationale Marktpreis wäre damit günstiger als der des Corona-Impfstoffs der Partner BioNTech und Pfizer, der auf der neuartigen mRNA-Technologie beruht und in Europa 15,50 Euro pro Dosis kosten soll. Er wäre aber teurer als der Impfstoff von AstraZeneca, dessen Preis in Europa bei rund 2,50 Euro pro Dosis liegen soll.

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12:45

In Österreich flachen die Neuinfektionszahlen zu Beginn der zweiten harten Lockdown-Woche leicht ab. Binnen 24 Stunden wurden 4377 neue positive Testresultate gezählt. "Das heisst, erste leichte Rückgänge, aber absolut keine Entwarnung", sagt Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Die Zahlen seien noch immer "dramatisch hoch". In der Vorwoche wurden noch täglich über 6000 Neuinfektionen gemeldet, zu Monatsbeginn waren es rund 9500. Österreich ist seit acht Tagen in einem zweiten harten Lockdown, nachdem der zu Monatsanfang verhängte Teil-Lockdown die Zahlen nicht gedrückt hatte. 

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12:15

Die Coronapandemie hat bei den Schweizer Brauereien für eine Durststrecke gesorgt. Der Absatz ist im abgelaufenen Braujahr (per Ende September) um 2,2 Prozent gesunken. Im vergangenen Braujahr seien 3,4 Millionen Stangen Bier weniger getrunken worden, teilte der Schweizer Brauerei-Verband (SBV) am Dienstag in einem Communiqué mit. "Grund für diese Entwicklung sind die aufgrund der Coronapandemie verfügten Einschränkungen des sozialen Lebens auf nationaler und kantonaler Ebene", sagte SBV-Direktor Marcel Kreber: Mit der Schliessung von Restaurants, den Absagen bedeutender Sportanlässe wie der Fussball-EM, der Eishockey-WM und den Schwingfesten würden auch die Brauereien leiden.

Zum ausführlichen Artikel geht es hier.

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11:55

Die SP kritisiert die "inkohärente Strategie" der Bundes- und Kantonsbehörden in der zweiten Corona-Welle. Sie fordert Verbesserungen bis Ende Jahr, ansonsten müsse der Bund das Zepter übernehmen.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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11:45

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 4'241 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 4'294. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 4'340, vor einer Woche bei 5'619.

Zudem wurden 238 neue Spitaleinweisungen und 142 neue Todesfälle gemeldet.

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11:30

Polen hat erstmals einen Ausbruch des Coronavirus auf einer Nerzfarm registriert. Polnische Wissenschaftler hätten im Norden des Landes acht Fälle von Covid-19 identifiziert, teilte die Medizinische Universität in Danzig mit. Das Veterinäramt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. In Dänemark war zuletzt bei Nerzen eine mutierte Form des Coronavirus entdeckt worden. Landesweit mussten die Tiere gekeult werden. Dänemark ist in Europa der grösste Produzent und Exporteur von Nerzfällen.

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11:15

Anders als die australische Airline Qantas will die Lufthansa von ihren Passagieren keinen Corona-Impfnachweis verlangen. Die Einführung einer derartigen Pflicht sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant, erklärte am Dienstag ein Konzernsprecher in Frankfurt. Für die jeweiligen Einreisevoraussetzungen seien zudem die nationalen Regierungen der Länder zuständig. Diese müssten zunächst einen Plan zur Verteilung der bestellten Impfdosen erstellen, sobald sie verfügbar seien.

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10:45

Der britische Premierminister Boris Johnson plant gemäss einem Bericht der Zeitung "The Telegraph" die Einführung eines "Freedom Pass". Wer sich zweimal pro Woche testen lässt, soll von den Coronavirus-Einschränkungen ausgenommen werden. Wer vorweisen kann, Corona-frei zu sein, könnte also wieder ohne Maske ins Stadion, in den Club oder den öffentlichen Verkehr. Gleichzeitig will die britische Regierung das Impfprogramm starten.

Auch in der Schweiz wird das Thema aktuell: "Immunitätszertifikate brauchen wir immer dringender", schreibt etwa Wirtschaftswissenschaftler Reiner Eichenberger in der "Finanz und Wirtschaft" vom Montag. Oder CVP-Nationalrätin Ruth Humbel schlägt gegenüber TeleZüri vor, bei Grossanlässen wie Fussballspielen nur Personen Zutritt zu gewähren, die immun gegen das Coronavirus sind. Bedingung sei, dass eine wirksame Impfung verfügbar sei. Geimpfte sollten laut Humbel dann auch beim Reisen oder beim Zutritt zu Clubs mehr Freiheiten haben.

Gemäss einer Studie des Unispitals Genfs kommen Immunitätsausweise in der Bevölkerung insgesamt gut an. So waren 60 Prozent der 1400 Befragten für eine Einführung eines Immunitätsausweises. Dieser soll laut einer Mehrheit auch die Teilnahme an Massenveranstaltungen erlauben. Gleichzeitig sehen rund zwei Drittel die Gefahr einer Zweiklassengesellschaft und einer Diskriminierung jener, die nicht immun sind. 

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10:30

Portugal will einen Teil der dem Land zustehenden Impfdosen an portugiesischsprachige Entwicklungsländer abgeben. Das kündigt Aussenminister Augusto Santos Silva auf dem aussenpolitischen Forum der Körber-Stiftung in Berlin an. Als Beispiel nennt er Mosambik. "Es ist wichtig, dass der Impfstoff für alle zugänglich ist", sagt er.

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10:00

Die Lage in Russland wird angesichts des bevorstehenden Winters ernster, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Tatiana Golikowa. Innerhalb von 24 Stunden starben mit 491 so viele Menschen an oder mit dem Virus wie noch nie in Russland. Insgesamt liegt die Todeszahl damit bei 37'031. Die Anzahl an Neuinfektionen steigt um 24'326 auf knapp 2,2 Millionen.

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09:35

Die deutschen Bundesländer haben sich auf eine Verlängerung des Teil-Lockdowns bis zum 20. Dezember, aber auch eine Lockerung der vorgesehenen scharfen Kontakteinschränkungen an Weihnachten und Silvester geeinigt. In dem der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorliegenden Papier für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel heisst es, dass es regional die Möglichkeit zu einer früheren Öffnung geben soll, wenn die Zahl der Neuinfektionen dort unter die sogenannte 50er-Inzidenz sinkt. Die Kontaktregeln sollen erst verschärft, vom 23. Dezember bis zum 1. Januar aber vorübergehend gelockert werden. 

Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.

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09:15

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor Lockerungen von Corona-Restriktionen über Weihnachten, wenn Behörden das Infektionsgeschehen nicht voll unter Kontrolle haben. "Wenn sich Menschen untereinander anstecken und wenn ein Land nicht die nötige Infrastruktur hat, um Fälle zu verfolgen und Kontakte zu isolieren und in Quarantäne zu schicken, dann wird eine Lockerung zu stärkeren Ansteckungen führen", sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan am Montagabend in Genf.

Regierungen müssten sich im Klaren sein, dass sie nur Risiken abwägen könnten. Eine wissenschaftliche Formel, welche Lockerungen vertretbar oder wie viele Feiertage ohne grössere Auflagen sicher seien gebe es nicht. "Es gibt nur ein höheres und niedrigeres Risiko, dass die Situation sich bessert oder verschlimmert", sagte er. Regierungen müssten die Risiken einer stärkeren Ausbreitung des Virus mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Risiken der Beibehaltung von Beschränkungen abwägen.

Wenn Menschen sich über die Feiertage nicht treffen dürften, entstehe eine grosse Frustration, eine Corona- Müdigkeit und womöglich Widerstand gegen die Massnahmen, räumte er ein.

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07:45

Zahlreiche Staaten wie Spanien, die Niederlanden, Australien oder Indien haben bereits angekündigt, dass die Corona-Impfung für ihre Bürgerinnen und Bürger kostenlos sein wird. Auch der künftige US-Präsident Joe Biden ist im Wahlkampf mit dem Versprechen einer Gratis-Impfung auf Stimmenfang gegangen, wie blick.ch berichtet.

Der Bundesrat hat seine Impfstrategie noch nicht festgelegt. Es ist momentan noch nicht klar, wer die Kosten für die Impfdosen übernimmt. Dies, obwohl die ersten Impfstoffe bald auch in der Schweiz marktreif sein dürften. "Die Finanzierungsfrage wird derzeit mit den Tarifpartnern geklärt", teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage von blick.ch mit.

Die zwei Behandlungen gegen Corona – für eine wirksame Impfung sind zwei Dosen nötig – dürften trotzdem auch in der Schweiz gratis sein. Die Beteiligten planen, dass die Impfkosten ähnlich wie bei der Schweinegrippe 2009 aufgeteilt werden. So bezahlt der Bund die Impfdosen, die Kantone sind für die Kommunikation und die Organisation zuständig und die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung selbst.

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07:05

Papst Franziskus kritisiert in einem neuen Buch die Proteste gegen die staatlichen Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die von den Regierungen zum Schutz der Bevölkerung angeordneten Einschränkungen seien von einigen Gruppen fälschlicherweise als politischer Angriff auf ihre persönliche Freiheit betrachtet worden, schreibt der Papst in dem Buch "Wage zu träumen!"

Zudem übte er Kritik an Demonstranten, welche die Maskenpflicht als ungerechtfertigte Zumutung anprangerten und warf ihnen vor, sich nicht in gleichem Mass gegen gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Kinderarmut einzusetzen. "Gegen so etwas würden sie nie protestieren; sie sind unfähig, sich ausserhalb ihrer kleinen Welt der Interessen zu bewegen", konstatiert Franziskus.

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06:40

Mit dem Inkrafttreten von strengeren Vorschriften verlässt Schweden am Dienstag seinen Corona-Sonderweg. Erstmals gelten nun Auflagen für Treffen in der Öffentlichkeit, nur noch acht Menschen dürfen zusammenkommen.

Bisher durften sich je nach Anlass 50 bis 300 Menschen treffen. Schulen und Restaurants sollen laut der Regierungsanordnung weiter geöffnet bleiben. Betreiber von Restaurants müssen allerdings darauf achten, dass pro Tisch nicht mehr als acht Gäste Platz nehmen.

Schweden ging seit Beginn der Corona-Pandemie einen weniger restriktiven Weg als die meisten anderen europäischen Länder. Kritiker warfen den schwedischen Behörden deshalb vor, mit ihrer Strategie Menschenleben zu gefährden.

Dennoch verzichtete die Regierung bisher auf das Verhängen von Einschränkungen. Stattdessen sprach sie lediglich Empfehlungen für die Bürger aus. Die nun erstmals verhängten Einschränkungen gelten allerdings nicht für Treffen in privaten Wohnungen. Der Regierung fehlt die Befugnis, um dafür Vorschriften zu machen.

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06:25

Ein Dosierungsfehler bei der Entwicklung des Corona-Impfstoffs könnte sich für AstraZeneca als Glücksfall herausstellen. Denn eigentlich aus Versehen verabreichten Wissenschaftler den Studienteilnehmern eine nur halb so hohe Dosis des Impfstoffkandidaten wie vorgesehen. Im Nachhinein erwies sich gerade die niedrigere Dosierung bei der ersten von zwei Impfungen als besonders wirksam im Schutz gegen Covid-19, wie die am Montag veröffentlichten Zwischenergebnisse grossangelegter Tests zeigten. "Der Grund, warum wir die halbe Dosierung genommen haben, ist ein glücklicher Zufall", sagte Mene Pangalos, Chef der nicht-krebsbezogenen Forschung und Entwicklung bei AstraZeneca, der Nachrichtenagentur Reuters.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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05:50

In den USA breitet sich die Corona-Pandemie weiter rasant aus. Am Montag meldeten die Behörden binnen eines Tages 169'190 nachgewiesene Neuinfektionen, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervorging. Am gleichen Tag der Vorwoche waren es rund 160'000 gewesen. Am Freitag war mit rund 196'000 Neuinfektionen der bislang höchste Wert registriert worden.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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05:20

In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 13'554 auf 942'687, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um 249 auf 14'361 zu.

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03:45

Die australische Fluglinie Qantas will eine Impfpflicht für Interkontinentalflüge einführen. "Wir werden von international Reisenden verlangen, dass sie geimpft sind, bevor wir sie an Bord lassen", sagt Qantas-Chef Alan Joyce dem Sender Channel Nine. Die Allgemeinen Geschäftbedingungen würden entsprechend angepasst. Ob dies auch bei Inlandsflügen Voraussetzung werde, sei noch nicht entschieden.

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01:30

Die britische Regierung kündigt Erleichterungen bei der Quarantäne an. Reisende aus Hochrisikoländern sind ab dem 15. Dezember nach fünf Tagen Selbstisolation mit einem negativen Covid-19-Test von der weiteren Quarantänepflicht befreit. Der Test muss selbst bezahlt werden. Derzeit müssen sich Reiserückkehrer aus betroffenen Gebieten 14 Tage lang zu Hause isolieren.

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01:15

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt nachdrücklich vor Überlegungen, das Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben der Nato-Staaten wegen des finanziellen Drucks durch die Corona-Krise infrage zu stellen. "Die wichtigste Aufgabe der Nato ist zu verhindern, dass die Corona-Gesundheitskrise eine Sicherheitskrise wird. Deshalb müssen wir weiter mehr investieren", sagte er den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Dienstagsausgaben). Die Bedrohungen und Herausforderungen in Sicherheitsfragen, die es vor der Corona Krise gegeben habe, seien während der Pandemie nicht zurückgegangen, im Gegenteil: Russland rüste militärisch weiter auf, die Terrororganisation Isis versuche wieder in Syrien und im Irak Boden zurückzugewinnen, und die globalen Machtverhältnisse veränderten sich mit Chinas Aufstieg.

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20:45

Die britische Regierung wird nach Angaben von Premierminister Boris Johnson keine Zwangsimpfungen anordnen. So etwas werde es nicht geben, sagt er auch einer Pressekonferenz in London. Er betont aber zugleich, dass er Impfungen gegen das Coronavirus für eine gute Sache halte. "Jeder sollte sich impfen lassen, sobald eine Impfung verfügbar ist." Die "Propaganda der Impfgegner" lehne er "total ab".

(cash/Reuters/SDA/AWP/Bloomberg)