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Das Coronavirus-Update vom Donnerstag, den 18. Februar, finden Sie hier.

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18:15

Pendler aus Vorarlberg, die in der Schweiz arbeiten, müssen neu bei ihrer Rückkehr nach Österreich einen negativen Coronatest vorweisen. Nachdem anfänglich keine Schweizer Tests akzeptiert worden sind, hat Österreich die Praxis jetzt angepasst.

Die Einreisebestimmungen seien am vergangenen Samstag geändert worden, schreibt die St. Galler Regierung in ihrer Antwort vom Mittwoch auf eine dringliche Interpellation im Kantonsrat. Die Regierung hatte sich vergangene Woche brieflich beim Vorarlberger Landeshauptmann und bei Justizministerin Karin Keller-Sutter für eine pragmatische Lösung stark gemacht.

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17:50

Nach dem Entscheid des Bundesrates, ab dem 1. März erste Massnahmen zu lockern (siehe unten), gibt es gemischte Reaktionen von den Parteien. Die SVP schreibt auf Twitter: “Dass die willkürliche und schädliche Corona-Politik weitergeführt werden soll, ist inakzeptabel.” Insbesondere, dass die Restaurants weiter geschlossen bleiben müssen, stösst auf Kritik.

Die FDP schwanke zwischen Hoffnung und Enttäuschung. "Die heutigen Ankündigungen des Bundesrates bieten eine erste Perspektive für die Menschen und Unternehmen in der Schweiz, bleiben aber noch recht vage und bieten keine langfristige Planungssicherheit." Die Partei begrüsst die zusätzliche finanzielle Hilfe für Unternehmen. Die Mitte-Partei sieht den Vorschlag des Bundesrat als Diskussionsgrundlage. "Wir erwarten vom Bundesrat, dass er die Rückmeldungen der Kantone in seine Öffnungsstrategie einbezieht und insbesondere die möglichen Lockerungen ab Anfang April weiter präzisiert."

Die SP begrüsst die Lockerungsschritte. Sie fordert jedoch, dass der Bundesrat bei den Wirtschaftshilfen nachlegt. Grünen-Präsident Balthasar Glättli fordert auf Twitter, man solle möglichst sicher öffnen. “Wir müssen unbedingt einen Jojo-Effekt vermeiden.” Er kritisiert aber die unklare Datenlagen. “Wir kennen den Namen jeder Kuh in der Schweiz - aber wir wissen fast ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie noch immer nicht, wo sich die Leute angesteckt haben!”

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16:30

Der Bundesrat hat am Mittwoch für den ersten März leichte Lockerungen beschlossen. Der Bundesrat teilte an der Medienkonferenz folgende Grundsatzentscheide mit: 

Die Regierung folgt mit den ersten skizzierten Lockerungsschritten teilweise dem öffentlichen Ruf nach mehr Freiheiten. Definitiv entscheiden will er in einer Woche, nach der Konsultation der Kantone. 

  • Stand heute sollen ab dem 1. März alle Läden wieder öffnen können. Ebenfalls sollen Museen sowie Lesesäle von Archiven und Bibliotheken wieder ihre Tore öffnen können. Zudem sollen Freizeit- und Unterhaltungseinrichtungen im Aussenbereich wieder zugänglich sein, namentlich Zoos, botanische Gärten und Erlebnisparks. Die Anzahl der Kundinnen und Kunden muss laut dem Bundesrat beschränkt werden. An allen Orten gelten Maskenpflicht und Abstandsregeln.
  • Im Freien plant der Bundesrat weitere Lockerungen: So sollen private Veranstaltungen mit maximal 15 Personen wieder möglich sein. Ebenso sollen Sportanlagen wie Kunsteisbahnen, Tennis- und Fussballplätze oder Leichtathletikstadien wieder öffnen dürfen.
  • Der Bundesrat kommentiert die ersten Lockerungen als "vorsichtigen Öffnungsschritt". Die epidemiologische Entwicklung sei derzeit günstig, wegen der neuen, ansteckenderen Virusvarianten aber weiterhin "fragil". 
  • Noch nicht öffnen will der Bundesrat aus demselben Grund Restaurants und weitere Aktivitäten. Auch alle übrigen Massnahmen, die der Bundesrat im Dezember und Januar beschlossen hat, sollen um einen Monat bis Ende März verlängert werden. Beispielsweise bleibt Homeoffice eine Pflicht.
  • Am 1. April, kurz vor Ostern, soll laut dem Bundesrat ein zweiter Öffnungsschritt folgen - "bei günstiger Entwicklung und höherer Durchimpfungsrate". Vorgesehen wäre zum Beispiel, Kultur- und Sportveranstaltungen mit Publikum in eng begrenztem Rahmen wieder zu ermöglichen, ebenso Sport in Innenräumen oder die Öffnung von Restaurantterrassen.

Bundespräsident und Bundesrat Guy Parmelin

"Ich würde gerne sagen, dass wir am Ende des Tunnels angelangt sind", sagte Parmelin. Doch der Tunnel sei lang, doch endlich sei ein Licht am Ende zu sehen. Eine vollkommene Öffnung sei jedoch "unrealistisch und gefährlich" und würde die bisherigen Erfolge zunichte machen. 

Bundesrat Alain Berset: 

Die vorgesehene Öffnung geschehe dort, wo es möglich sei, sagte Bundesrat Berset. Doch die die Situation sei "noch sehr fragil". Der Bundesrat gehe damit ein Risiko ein. Die Öffnung solle schrittweise und langsam vonstatten gehen, um einen Jojo-Effekt zu vermeiden. 

Für die Öffnung von Restaurants ist es laut dem Berset noch zu früh. Entscheidend sei, dass man dort über längere Zeit mit vielen Menschen zusammen sei, was das Infektionsrisiko erhöhe, so der Gesundheitsminister. 

Bundesrat Ueli Maurer: 

Ingesamt verzeichne der Bundeshaushalt 2020 ein Rekord-Defizit von 15,8 Milliarden, sagte Finanzminister Ueli Maurer. Für das aktuelle Jahr beantragt die Landesregierung dem Parlament ausserdem Nachtragskredite, unter anderem für die Härtefall-Hilfen. Insgesamt sei für 2021 ein Defizit von über 20 Milliarden budgetiert. "Und ich befürchte, dass das noch nicht das Ende sein wird."

Zum ausführlichen Bericht geht es hier

Die Medienkonferenz zum Nachschauen: 

Gleichzeitig beantragt der Bundesrat dem Parlament weitere 14,3 Milliarden Franken zur Bewältigung der Corona-Krise. Die grössten zusätzlichen Beträge entfallen dabei auf Härtefallmassnahmen für Unternehmen, Kurzarbeitsentschädigung, Kosten für Corona-Tests und den Erwerbsersatz. Insgesamt sollen die Mittel für Härtefallmassnahmen von 2,5 auf 10 Milliarden Franken aufgestockt werden. Der Anteil des Bundes erhöht sich damit auf 8,2 Milliarden Franken. 

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14:45

Die Europäische Union (EU) hat vom US-Pharmakonzern Moderna zusätzlich 150 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs bestellt. Damit wurden bislang insgesamt 310 Millionen Dosen dieses Vakzins geordert, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Sie bestätigte damit eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters.

Die EU hat nach eigenen Angaben darüber hinaus eine Option zum Erwerb weiterer 150 Millionen Dosen zur Lieferung 2022. Moderna bestätigte die Angaben. Die EU erklärte, sie habe sich insgesamt 2,6 Milliarden Dosen von zusammen sechs Herstellern gesichert. 

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14:15

Die Europäische Union wartet Insidern zufolge immer noch auf zehn Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer, die eigentlich im Dezember fällig gewesen wären. Damit stehen etwa ein Drittel der bis jetzt erwarteten Lieferungen noch aus, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von EU-Vertretern. Bis Mitte vergangener Woche habe Pfizer 23 Millionen Dosen des Impfstoffs, den der US-Konzern mit dem Mainzer Biotechunternehmen BioNTech entwickelt hat, an die EU geliefert, sagte ein EU-Beamter, der direkt an Gesprächen mit dem US-Pharmakonzern beteiligt ist. Das seien etwa zehn Millionen Dosen weniger, als Pfizer versprochen habe, bis Mitte Februar zu liefern, sagte ein zweiter Beamter, der ebenfalls an den Gesprächen beteiligt ist.

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13:45

Der Bundesrat wird um 15 Uhr über seine Beratungen zur Corona-Lage in der Schweiz informieren. Vor die Medien treten werden die Bundesräte Guy Parmelin, Alain Berset und Ueli Maurer. 

cash.ch wird die Medienkonferenz live übertragen. 

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1'253 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Mittwoch veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'060. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1'109, vor einer Woche bei 1'371.

Zudem wurden 66 neue Spitaleinweisungen und 22 neue Todesfälle gemeldet.

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12:55

Für ein besseres Verständnis des Coronavirus will Grossbritannien absichtlich Probanden mit dem Erreger infizieren. Bis zu 90 Freiwillige zwischen 18 und 30 Jahren würden in einer "sicheren und kontrollierten Umgebung" dem Virus ausgesetzt, teilte das Wirtschaftsministerium in London am Mittwoch mit. Gesucht würden gesunde, junge Menschen. Die Probanden würden nicht zuvor geimpft, sagte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage.

Mehr zum Thema hier.

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12:15

Die Verbreitung der Virus-Mutationen liegt nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn bereits bei mehr als 23 Prozent in Deutschland, nimmt man die britische und die südafrikanische Varianten zusammen. Das Robert-Koch-Institut werde heute eine neue Auswertung vorstellen, sagt der CDU-Politiker. Danach habe man unter den Positiv-Fällen eine Anteil von mehr als 22 Prozent an der britischen Varianten festgestellt. Man sehe eine fast wöchentliche Verdopplung. Dazu komme der Anteil der südafrikanischen Variante, der bei rund 1,5 Prozent liege.

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11:40

Die EU erhält weitere 200 Millionen Dosen des Impfstoffs von Pfizer/Biontech. Das vereinbarte die Europäischen Kommission. Zudem erhält die EU die Option, weitere 100 Millionen Dosen zu ordern. Diese neue Vereinbarung ergänzt Berichten zufolge den Vertrag von 2020. Im vergangenen Jahr war bereits eine Lieferung von 300 Millionen Dosen für die 27 Mitgliedsstaaten ausgehandelt worden. Die 200 Millionen Dosen sollen voraussichtlich alle noch in diesem Jahr geliefert werden, etwa 75 Millionen davon im zweiten Quartal.

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10:55

In der Schweiz sind bisher 6590 Fälle mit mutierten Coronavirus-Varianten festgestellt worden, 1805 mehr als vor einer Woche. Die meisten davon sind keiner der bekannten Mutationen zuzuschreiben.

Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Am Mittwoch vergangener Woche hatte das BAG noch insgesamt 4785 Ansteckungen mit mutierten Varianten gemeldet.

Laut den neusten Zahlen wurden bisher 2512 Fälle der britischen Variante (B.1.1.7) zugeschrieben und 99 der südafrikanischen (B.1.351). Inzwischen sind drei Fälle der brasilianischen Mutation (P.1) bekannt. Zwei davon wurden in Genf und einer in Zürich festgestellt. Bei den übrigen 3976 Fällen war zwar eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar. Viren mutieren ständig.

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09:35

Der britische Premierminister Boris Johnson plant einem Zeitungsbericht zufolge einen schrittweisen Ausstieg aus dem Corona-Lockdown und rechnet mit einer Rückkehr zur Normalität in England bis Juli. Johnson erwäge zudem im Rahmen eines gestaffelten Öffnungsplans, dass Pubs und Restaurants im Mai wieder öffnen könnten, berichtet die "Daily Mail" weiter. Das Gastgewerbe, der heimische Tourismus und die gesamte Freizeitbranche sei demnach erst im Juli mit einer Rückkehr zu einem "weitgehend normalen" Betrieb an der Reihe. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden. Johnson will den Kurs aus dem Lockdown am Montag vorlegen.

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07:20

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 7556 Neuinfektionen in Deutschland. Das sind rund 500 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche, als zudem noch rund 600 Fälle aus Nordrhein-Westfalen nachgemeldet worden waren. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 57 von zuletzt 59. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Ziel von Bund und Ländern ist ein Wert von 50, um das Gesundheitssystem zu entlasten, ab einem dauerhaften Wert von unter 35 haben sie weitere Lockdown-Öffnungen in Aussicht gestellt. 560 weitere Menschen starben dem RKI zufolge in Verbindung mit dem Virus. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 66.164. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,35 Millionen Infektionen in Deutschland bestätigt.

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06:45

Der Bundesrat diskutiert am heutigen Mittwoch über die Corona-Massnahmen. Laut Medienberichten will die Regierung mögliche Lockerungen der Massnahmen diskutieren und anschliessend zur Stellungnahme an die Kantone schicken. Hintergrund: Die aktuell geltenden Einschränkungen für Läden und Gastronomiebetriebe sind bis Ende Februar befristet, der Bundesrat muss daher möglichst bald entscheiden, welche er weiterführen will.

Laut mehreren Quellen wird der Bundesrat einen sogenannten Lockerungsmechanismus vorschlagen. Der Gedanke: Zu hohe Erwartungen der Wirtschaft werden gedämpft, gleichzeitig aber soll die Bevölkerung wissen, worauf sie sich freuen darf.

Der "Blick" will aus mehreren Quellen erfahren haben, dass Bundesrat Berset vorschlägt, jeweils per Monatsanfang neue Lockerungsschritte vorzunehmen – sofern die Fallzahlen das zulassen. Gestartet werden soll dort, wo der Abstand gewahrt werden kann und die Maske stets getragen wird, wie etwa in Museen. Auch Läden sollen unter strengen Auflagen bald öffnen können. Im Monatsrhythmus würde dann jeweils immer mehr geöffnet.

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05:00

Die Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Neuinfektionen ist in der vergangenen Woche um 16 Prozent auf 2,7 Millionen zurückgegangen. Auch die Zahl der gemeldeten Todesfälle ging binnen einer Woche zurück, und zwar um zehn Prozent auf 81'000, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstagabend in Genf auf Grundlage der Zahlen vom Sonntag mitteilte. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagt: "Das Feuer ist nicht aus, aber wir haben seine Grösse verringert. Wenn wir es an irgendeiner Front nicht mehr bekämpfen, wird es mit Getöse zurückkehren."

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04:15

In der Unionsfraktion in Deutschland wächst nach dem Wirtschaftsgipfel bei Minister Peter Altmaier die Kritik an mangelnden Lockerungs-Perspektiven. "Eine Öffnungsstrategie ist überfällig - sowohl in der Sache und auch psychologisch gesehen", sagt der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion Joachim Pfeiffer der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Mittwochausgabe). Der CDU-Politiker kritisiert den jüngsten Beschluss der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, einen Inzidenzwert von 35 anzustreben. Mit Hygienekonzepten seien Handel und Gastronomie nicht die Treiber der Pandemie und könnten heute schon wieder öffnen.

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01:00

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verteidigt die Schliessung der Grenzen zu Tirol und Tschechien. "Wir müssen die Grenzkontrollen solange durchführen, wie es die aktuelle Pandemielage erfordert, um die hochgefährlichen Corona-Mutationen aus Tschechien und Tirol einzudämmen", sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Mittwochausgabe) laut einem Vorab-Bericht. Für systemrelevante Betriebe und Einrichtungen gebe es Ausnahmen von den Einreisebeschränkungen, damit die Massnahmen für die Wirtschaft "so verträglich wie nur möglich" seien.

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22:45

Spanien will einem Insider zufolge den Tourismus aus Grossbritannien im Sommer mit Impfausweisen ermöglichen. Dies solle von weiteren Massnahmen wie Covid-Tests vor der Abreise, ausreichendem Abstand und Masken flankiert werden, sagt ein Vertreter des Tourismusministeriums Reuters. Man hoffe darauf, dass es ein allgemeines Abkommen zwischen Europa und Grossbritannien geben werde. Quarantänen seien nicht geplant. Die Tourismusbranche machte vor der Pandemie 19 Prozent der spanischen Wirtschaftsleistung aus. Schätzungen zufolge fiel der Anteil im vergangenen Jahr auf vier bis fünf Prozent.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)