Zum Coronavirus-Ticker vom Freitag, den 19.2., geht es hier.

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18:20

In der Covid-19-Pandemie stehen die Schulen unter starkem Druck. Beim Lehrpersonal mehren sich die Burn-Outs und die Zahl der im Unterricht abgehängten Schülerinnen und Schüler ist alarmierend hoch. Das fand der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste VPOD in einer Umfrage unter den Lehrkräften heraus.

1200 Lehrerinnen und Lehrer antworteten im Dezember und Januar auf die Fragen, wie der VPOD am Donnerstag mitteilte. Im Corona-Jahr 2020 standen 87 Prozent von ihnen unter einem gewachsenen psychischen Druck. Und mehr als die Hälfte der befragten Lehrpersonen gaben an, ihre Schüler hätten aus dem Lockdown vom Frühling 2020 noch Nachholbedarf.

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18:00

Einen Tag nachdem der Bundesrat Lockerungen beschlossen hatte, traf sich Gesundheitsminister Alain Berset mit den Gesundheitsdirektoren der Kantone. An der anschliessenden Medienkonferenz erklärte der Bundesrat, dass es noch immer Lieferengpässe beim Impfstoff gibt. Er hoffe aber, dass bis Ende Juni alle, die wollen, geimpft seien. Bis dahin müsse mehr getestet werden - auch asymptomatische Personen. "Aber das ist auch schneller gesagt, als getan." 

Lukas Engelberger, Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz, begrüsst die Ankündigung der Lockerungen. "Wir brauchen alle mehr Luft." Engelberger betont aber, dass es wichtig sei, einen Jo-Jo-Effekt zu vermeiden. "Wir wollen nicht jetzt optimistisch sein und in ein paar Wochen gestiegene Todesfallzahlen beklagen." Die Lockerungen sollen deshalb schrittweise erfolgen. Engelberger stellt sich damit im Grundsatz hinter die Strategie des Bundesrat. Er wolle der Konsultation der Kantone aber nicht vorgreifen. Es sei heute eine erste Vordiskussion geführt worden.

Es werde in allen Kantonen "mit angezogener Handbremse" geimpft, so Engelberger weiter. Wenn die Impfstoffe wie geplant eintreffen, könnte das Impfziel erreicht werden. "Aber niemand kann in die Zukunft sehen."

Zu möglichen Zugeständnis an die Gastro-Branche will sich Berset nicht äussern. "Ich werde jetzt mit dem Bundesrat auf die Antworten der Vernehmlassung warten." Engelberger betont, es sei ihm wichtig, dass die Öffnungsschritte konsistent seien. Er spricht sich für eine nationale Lösung aus. Kantonal unterschiedliche Massnahmen seien schwierig umzusetzen.

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17:30

Dem Kanton Graubünden fehlen mehr als ein Viertel der Impfdosen, die das BAG zugesagt hat. “Zwar hat der Kanton Graubünden sämtliche ihm durch das Bundesamt für Gesundheit zugestandenen Impfdosen abgerufen und diese bereits verimpft oder verplant, er erhielt aber statt 31’325 lediglich 23’000”, heisst es in einer Medienmitteilung. Grund ist die Lieferverzögerung der Impfhersteller. “Trotz Verzögerungen bei der Lieferung von Impfstoff konnten in Graubünden bisher fast 10’000 Personen gegen das neue Coronavirus geimpft werden.” Man läge aber “weit hinter dem ursprünglichen Impfplan” zurück. 

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17:15

Die von China immer wieder verbreitete These, dass das Coronavirus 2019 womöglich über Tiefkühlkost aus dem Ausland eingeschleppt wurde, ist für Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Tisch. Das machte Peter Ben Embarek am Donnerstag in Genf deutlich. Er leitete das von der WHO bestellte Expertenteam zur Untersuchung des Ursprungs der Pandemie, das im Januar nach China reiste. Die Hypothese, dass das Virus seinerzeit über gefrorene Lebensmittel aus dem Ausland nach China eingeschleppt worden sein könnte, ist "nicht etwas, dass wir anschauen", sagte Embarek.

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16:55

Südafrika will angesichts der ansteckenderen Virus-Variante in dem Land über den Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer beraten. Jüngste Ergebnisse aus einer Laborstudie hatten nahe gelegt, dass bei der südafrikanischen Variante der Antikörper-Schutz durch das Vakzin um zwei Drittel verringert sein könnte. Ein Sprecher des südafrikanischen Gesundheitsministeriums sagte, Wissenschaftler des Landes würden sich über die Ergebnisse austauschen und mit dem Gesundheitsminister beraten. Bei dem wöchentlichen regulären Treffen am Donnerstag sollten auch Informationen über andere Covid-19-Impfstoffe diskutiert werden.

Anfang des Monats hatte Südafrika die geplanten Impfungen mit dem Mittel von AstraZeneca auf Eis gelegt, nachdem Studiendaten gezeigt hatten, dass es nur minimalen Schutz gegen milde bis moderate Krankheitsverläufe bei der südafrikanischen Virus-Variante bietet. Das Land hat nun am Mittwoch mit ersten Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson begonnen.

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16:25

Trotz der weiter zunehmenden Ansteckungen mit Mutationen des Coronavirus sind die Infektionen in der Woche vom 8. bis 14. Februar um 22,1 Prozent gesunken. In der sechsten Kalenderwoche dieses Jahres registrierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 7858 Fälle nach 10'084 in der Vorwoche. Damit beschleunigte sich der Rückgang der Neuinfektionen wieder etwas, wie dem am Donnerstag veröffentlichten BAG-Wochenbericht zu entnehmen ist. 

Die Fälle pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner lagen in den Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein zwischen 39 im Kanton Schaffhausen und 167 im Kanton Neuenburg. Landesweit registrierten die Behörden zwischen dem 8. und 14. Februar 90,9 Ansteckungen auf 100'000 Einwohner. In der Vorwoche hatte die Kennzahl noch bei 116,6 gelegen.

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15:25

Die deutschen Grenzkontrollen zu Tschechien und Tirol werden nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer wahrscheinlich über den 23. Februar hinaus verlängert. Angesichts des Infektionsgeschehens sei dies zu erwarten, sagte Seehofer am Donnerstag bei einem Besuch an der deutsch-tschechischen Grenze. "Aber entschieden ist es nicht", betonte er. Darüber würden Bund und die betroffenen Länder Anfang nächster Woche beraten.  An den Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol fanden bislang 50'000 Kontrollen statt. Dabei habe es 10'000 Zurückweisungen gegeben.

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14:25

Russland will am Samstag den dritten Corona-Impfstoff zulassen. Dann solle CoviVac eine Genehmigung erhalten, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine Internetseite der Regierung. In Russland werden bereits die Impfstoffe Sputnik V und EpiVacCorona eingesetzt.

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1219 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Donnerstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'040. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1060, vor einer Woche bei 1312. Zudem wurden 165 neue Spitaleinweisungen und 62 neue Todesfälle gemeldet.

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13:30

Wie aus den am Donnerstag aktualisierten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervorging, sind bislang rund 515'500 Menschen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) im Zusammenhang mit einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 verstorben. Zieht man die drei EWR-Länder Norwegen, Island und Liechtenstein davon ab, kommt man für die EU auf knapp 514'850 Todesfälle. Eine Woche zuvor hatte die EU-Zahl bei rund 495'000 gelegen.

Aus den 27 EU-Staaten sind den Angaben zufolge insgesamt bislang rund 21 Millionen Infektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet worden. Das ist ein Anstieg im Vergleich zur Vorwoche um etwa 635'000 Neuinfektionen.

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12:30

Der Vertrag Grossbritanniens mit dem Impfstoff-Hersteller Astrazeneca ähnelt einer Recherche des Senders CNN zufolge dem der Europäischen Union mit dem Unternehmen. In beiden ist dem Bericht vom Donnerstag zufolge eine "Best-Effort"-Klausel enthalten, also die Verpflichtung, sich im besten Sinne um die Einhaltung der vereinbarten Liefermengen zu bemühen. Zuvor war spekuliert worden, dass diese Klausel für die Kürzungen der Lieferungen von Astrazeneca an die EU-Länder verantwortlich sein könnte. In Grossbritannien hingegen gab es bislang keine Engpässe.

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11:00

Der harte Lockdown zahlt sich aus: In England ist die Zahl der aktuell positiv auf das Coronavirus Getesteten seit Anfang Januar um rund zwei Drittel zurückgegangen. Das ist das zentrale Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Imperial College London, für die Zehntausende zufällig ausgewählte Bürger regelmässig getestet werden.

iel der Test Anfang Januar noch bei mehr als 1,5 Prozent positiv aus, waren es Anfang bis Mitte Februar nur noch gut 0,5 Prozent. Im besonders stark betroffenen London ging der Anteil der positiven Tests sogar um 80 Prozent zurück.

Beobachter führen die Entwicklung auf den seit Anfang Januar geltenden harten Lockdown zurück - und noch nicht auf die zunehmende Zahl der Geimpften. "Die Infektionsraten sind noch immer sehr hoch", sagte der beteiligte Wissenschaftler Paul Elliot im BBC-Interview. "Sie sind so hoch wie im September, als sie stiegen, und es sind aktuell noch genauso viele Menschen im Krankenhaus wie in der ersten Welle, also müssen wir sehr vorsichtig sein."

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10:55

Der Biontech -Impfstoff schützt einer aktuellen Untersuchung zufolge wahrscheinlich auch vor der südafrikanischen Virusvariante - allerdings ist die Zahl der dagegen gebildeten Antikörper wohl geringer. Das berichten Wissenschaftler im "The New England Journal of Medicine". Sie hatten im Labor überprüft, inwieweit sich mit dem Blutserum geimpfter Personen Viren mit verschiedenen Mutationen neutralisieren lassen. Bei der südafrikanischen Variante war die Zahl der neutralisierenden Antikörper geringer, die Neutralisierungsrate des Impfstoffs um etwa zwei Drittel reduziert.

Es sei noch unklar, welchen Effekt dies genau für die Wirkung der Impfung gegen die südafrikanische Virusvariante habe, schreiben die Wissenschaftler von der University of Texas Medical Branch. Für die Schutzwirkung eines Impfstoffes ist nicht allein die Menge der gebildeten Antikörper wichtig, das Immunsystem zeigt nach einer Impfung weitere schützende Reaktionen, etwa die Bildung von T-Zellen.

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10:00

Achtzig Prozent der Menschen in der Schweiz stufen ihre Lebensqualität derzeit als gut oder sehr gut ein. Das ist das Ergebnis des aktuellen Covid-19-Social-Monitors der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Universität Zürich. Im vergangenen April waren es noch 85 Prozent und im Herbst 90 Prozent.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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09:50

Die Gesundheitsämter haben für Deutschland dem Robert-Koch-Institut binnen 24 Stunden 10'207 Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt sind damit seit Beginn der Pandemie 2'360'606 Ansteckungsfälle nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um 534 auf 66'698. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 57,1.

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08:30

In den USA melden die Gesundheitsbehörden über 71'500 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt wurden damit seit Ausbruch der Pandemie mehr als 27,9 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um mindestens 2340 auf rund 490'800. Die USA weisen weltweit die mit Abstand höchsten Infektions- und Todeszahlen auf.

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07:50

Bundesrat Alain Berset zieht in Betracht, dass Personen, die sich gegen Corona impfen lassen, von Lockerungen in verschiedenen Bereichen profitieren. Dagegen kämpft die SVP an, da in der eigenen Basis Impfskepsis verbreitet ist. In den kommenden Wochen wird die Regierung über die heikle Thematik beraten.

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06:55

Die Vergnügungsparks im US-Bundesstaat New York dürfen trotz Corona-Pandemie im Frühjahr wieder öffnen. Masken, Abstand, Einhaltung von Hygieneregeln und Reduzierung der erlaubten Besucherzahlen auf rund ein Drittel seien dabei Pflicht, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (Ortszeit). So kann beispielsweise der berühmte Vergnügungspark Coney Island im New Yorker Stadtteil Brooklyn, der im vergangenen Jahr komplett geschlossen bleiben musste, ab 9. April wieder seine Tore für Besucher öffnen.

Bereits Ende März dürften Vergnügungseinrichtungen in Innenräumen wie beispielsweise Trampolin-Zentren oder Spielhallen wieder öffnen, sagte Cuomo. Damit verkündete der Gouverneur schon zum wiederholten Mal innerhalb weniger Wochen neue Lockerungen: Zuvor waren unter anderem Stadien wieder eingeschränkt für Grossveranstaltungen freigegeben und die Innenräume der Restaurants, Cafés und Bars der Millionenmetropole New York bei eingeschränkter Kapazität wieder geöffnet worden.

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06:00

Breite Kreise haben die vom Bundesrat am Mittwoch angekündigten Lockerungen der Corona-Schutzmassnahmen begrüsst. Die Kantonalen Gesundheitsdirektoren sprachen sich für ein zurückhaltendes Vorgehen aus. Angezeigt sei ein etappenweises Vorgehen mit mehreren kleinen Öffnungsschritten, um einen "Jo-Jo-Effekt" zu verhindern.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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Ein erster Schritt in Richtung Normalität: Ab 1. März sollen Läden, Museen und Zoos in der Schweiz wieder öffnen. Im Freien sollen Treffen mit 15 Personen möglich sein. Restaurants bleiben geschlossen. Zudem hat der Bundesrat am Mittwoch die Härtefallgelder von fünf Milliarden Franken auf zehn verdoppelt.

Die Details zum Öffnungsschritt finden Sie hier.

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23:30

Weltweit haben sich über 109,69 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind mehr als 2,52 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit über 27,83 Millionen Infektionen und 488'455 Toten.

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23:00

Die US-Seuchenbehörde CDC hat nach eigenen Angaben bislang 56,3 Millionen Impfdosen verabreicht. Insgesamt seien 72,4 Millionen Dosen ausgeliefert worden.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)