Zum Coronavirus-Update vom Sonntag, den 10. Januar, geht es hier.

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17:45

Die britische Königin Elizabeth und ihr Ehemann Philip haben sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Das teilt der Buckingham-Palast mit. Elizabeth ist 94 Jahre alt, Philip 99 Jahre. Nach Angaben einer Quelle aus dem Umfeld des Königshauses impfte ein Hausarzt die beiden im Schloss Windsor.

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In der französischen Stadt Marseille sind 21 Menschen positiv auf die zu erst in England entdeckte, ansteckendere Variante des Corona-Virus getestet worden. Die infizierten Personen zählen nach Polizeiangaben zum Umfeld einer Familie. Unterdessen zieht Marseille Medienberichten zufolge ebenso wie andere Städte den Beginn der nächtlichen Ausgangssperre auf 18.00 Uhr von bisher 20.00 Uhr vor.

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16:00

In Neuenburg sind am Samstag Gastronomen auf die Strasse gegangen, um ihrem Ärger gegen eine mögliche Verlängerung der Corona-bedingten Schliessung bis Ende Februar Luft zu machen. 500 bis 600 Personen waren laut Organisator Laurent Tschanz anwesend. Die Demonstranten, die eine Schutzmaske tragen mussten, hatten die Erlaubnis der Polizei erhalten, sich auf dem zentralen Place Pury in der Innenstadt zu versammeln, wie der Organisator erklärte. Die Kundgebung sei ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. Teilgenommen hätten Vertreter mehrerer Parteien sowie Menschen aus Kultur- und Sportkreisen.

Die Facebook-Gruppe "Wütende Neuenburger Gastronomen" hatte Inhaber von öffentlichen Einrichtungen, deren Kunden, aber auch Besitzer von KMU-Betrieben zur Demonstration aufgerufen. Sie sollten "ihren Zorn gegen das Management der Gesundheitskrise durch die Behörden" ausdrücken.

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15:00

In Deutschland sind nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn bislang mehr als 500'000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. "Es klappt Zug um Zug immer besser", sagt Spahn in einer Diskussionsrunde im Bundesgesundheitsministerium. RKI-Chef Lothar Wieler ergänzt, trotzdem müssten die Kontaktbeschränkungen weiter konsequent befolgt werden.

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13:15

Christian Althaus ist aus der wissenschaftlichen Task-Force des Bundes ausgetreten. Das schreibt Althaus, Epidemiologe an der Universität Bern, auf Twitter. Offenbar ist Althaus enttäuscht über den Inhalt eines Artikels der "Aargauer Zeitung" (siehe auch Eintrag unten). Darin steht, dass einige Bundesräte verärgert sind über das Auftreten von Task-Force-Mitgliedern.  Das sei mit ein Grund, warum er ausgetreten sei, so Althaus. "Die Politik muss endlich lernen, der Wissenschaft auf Augenhöhe zu begegnen."

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12:30

Die Auftritte von Mitgliedern der wissenschaftlichen Task-Force des Bundesrates vor den Sitzungen der Regierung gefällt vor allem Bundespräsident Guy Parmelin und Ueli Maurer nicht, wie die "Aargauer Zeitung" unter Berufung auf "diverse Quellen" schreibt. Die Regierung werde damit unter Druck gesetzt, es fehle ihr die Handlungsfreiheit, heisst es. Die Task-Force beeinflusse damit auch zunehmend die öffentliche Meinung. Auch Simonetta Sommaruga hat die Rolle der Task-Force kürzlich thematisiert, indem sie im "Sonntagsblick" fragte: "Berät die Taskforce den Bundesrat? Informiert sie die Öffentlichkeit? Schlägt sie Massnahmen vor?"

Die Medienkonferenzen der Task-Force finden vor den Sitzungen der Regierung statt. Sie will damit verhindern, dass sie Bundesratsentscheide kommentieren muss. Die Task-Force hat ein Beratungsmandat des Gesundheitsdepartements und des Bundesamts für Gesundheit (BAG)

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12:15

Nach dem Importverbot für Impfstoff aus den USA und Grossbritannien gibt der Iran weitere Beschränkungen bekannt. Internationale Firmen dürften im Land keine Impfstoffe testen, erklärt Präsident Hassan Ruhani in einer Fernsehansprache. "Ausländische Firmen wollten uns Impfstoffe geben, damit sie an den Iranern getestet werden." Das Gesundheitsministerium habe das untersagt. "Unser Volk wird kein Testgerät für Unternehmen sein, die Impfstoffe produzieren." Der Iran werde im Ausland sichere Impfstoffe kaufen. Details nennt Ruhani nicht.

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12:00

Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Massnahmen hat Bundespräsident Guy Parmelin eine Lockerung der Härtefall-Regeln angekündigt. Man müsse das System vereinfachen und kein neues schaffen, damit Gelder rasch fliessen könnten. "Die Härtefall-Lösung funktioniert in gewissen Kantonen. Das Geld ist da", sagte der Wirtschaftsminister in der SRF-"Arena" vom späten Freitagabend. Man müsse aber das System vereinfachen. Details nannte er nicht. Am Freitag hatte sich Parmelin mit Finanzminister Ueli Maurer und den Kantonen ausgetauscht.

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10:50

Angesichts des langsam angelaufenen Impfens in Deutschland gegen das Corona-Virus hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel versichert, dass das Tempo nun zunehmen werde. "Wir werden in Deutschland genügend Impfstoff für alle verfügbar haben", sagt Merkel in ihrem Podcast. Man werde Monat für Monat mehr Menschen und "schliesslich jedem, der das möchte, ein Impfangebot machen können - und ich hoffe, möglichst viele werden es dann auch annehmen." Es sei völlig richtig gewesen, den Impfstoff europäisch zu beschaffen. "Kein Land, auch Deutschland nicht, wäre sicher vor dem Virus, wenn seine Freunde und Nachbarn es nicht wären", betont die Kanzlerin.

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10:30

Mallorca, die Region Madrid und andere Teile Spaniens haben eine Verschärfung der Corona-Massnahmen beschlossen. Nach einem Infektionsrekord auf den Balearen müssen laut dpa auf Mallorca alle Restaurants, Bars und Cafés schlissen. Die Regelung tritt ab Dienstag in Kraft und gilt für zwei Wochen. Auch Kaufhäuser, Einkaufs- und Fitnesszentren sind davon betroffen. Die Balearen verzeichneten zuletzt 529 Neuinfektionen pro 100 000'Einwohner. Sie sind damit nach Extremadura an der Grenze zu Portugal die von Corona am schwersten getroffene Region Spaniens. 

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10:00

Die japanische Regierung erwägt die Ausweitung des bereits für Tokio geltenden Notstands auf weitere Grossstädte. Die Lage unter anderem in Osaka und Kyoto sei ernst, sagt Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura. Die westlich der Hauptstadt gelegenen Städte hätten die Verhängung des Notstands beantragt. Dieser gilt bereits seit Donnerstag für Tokio und drei benachbarte Präfekturen.

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09:00

Zahlreiche Unternehmer und Gastronomen in der Schweiz planen offenbar, ihre Betriebe, die aufgrund der Coronakrise geschlossen sind, am Montag zu öffnen - trotz Verbot und Strafen von bis zu 10'000 Franken oder bis zu fünf Jahren Gefängnis. Darunter befinden sich Restaurants, Fitnesscenter oder Läden. Sie haben sich in der Bewegung "Wirmachenauf" versammelt. Die Corona-Massnahmen würden in keinem Verhältnis zum Virus und dessen tatsächlicher Gefährlichkeit stehen, heisst es auf der Website der Bewegung. 

Bei den offiziellen Verbänden stösst dies auf Skepsis. "Tut das nicht", sagt Gastro-Aargau-Präsident Bruno Lustenberger in der "Aargauer Zeitung". Jetzt die Restaurants zu öffnen, sei nicht nur illegal, sondern auch nicht zielführend. "Das könnte genau das Gegenteil bewirken. Nämlich, dass die Regierungen sagen: Jetzt verlängern wir die Schliessungen erst recht." 

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08:15

Die Entwicklung der beiden zunächst in Grossbritannien und Südafrika nachgewiesenen Coronavirus-Varianten verdeutlicht Experten zufolge, dass die Überwachung des Erregers dringend ausgebaut werden muss. Die Varianten seien als "Weckruf" zu sehen, sagte Andreas Bergthaler vom CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Systeme zur Erkennung müssten ausgebaut und koordiniert werden. "Wir dürfen uns nicht in der falschen Sicherheit wähnen, dass wir mit den Impfstoffen schon am Ende des Marathons angekommen sind."

Wünschenswert sei zur Überwachung von Sars-CoV-2 ein globales Netzwerk von Laboren ähnlich wie bei der Grippe, deren Erreger sich ebenfalls stetig verändere, sagte Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel. Bisher sei man von einem solchen koordinierten Ansatz noch weit entfernt.

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08:00

Die Zahl der Neuinfektionen in China ist amtlichen Angaben zufolge zurückgegangen. Die Behörden melden insgesamt 71 neue Ansteckungen nach 110 am Vortag. Die Volksrepublik unterscheidet zwischen Fällen mit Erkrankungsanzeichen (33 nach zuletzt 53) und asymptomatischen Verläufen (38 nach 57). Die aktuelle Ausbruch ist auf die Provinz Hebei rund um Peking konzentriert. In der Provinzhauptstadt Shijiazhuang mit ihren rund elf Millionen Einwohnern wird der U-Bahn-Verkehr eingestellt. Bereits zuvor hatten die Behörden dort ein Ausreiseverbot erlassen und Massentests angeordnet.

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06:30

Die USA verzeichnen mindestens 294'482 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle steigt damit auf 21,79 Millionen. Mindestens 3906 weitere Menschen starben, insgesamt gibt es damit mehr als 369'051 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus.

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06:15

Weltweit haben sich über 88,18 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind 1,902 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit über 21,49 Millionen Infektionen und 365.145 Todesfällen.

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05:45

Grossbritannien will nach Angaben des National Health Service (NHS) bis Mitte Februar alle Mitarbeiter des Gesundheits- und Sozialwesens durchgeimpft haben. "Ab Mitte Januar können alle NHS-Dienste Impfungen für lokale Gesundheits- und Sozialarbeiter anbieten, was für die Sicherheit von Mitarbeitern und Patienten von entscheidender Bedeutung ist", heisst es in einer Erklärung des NHS. Auch Allgemeinärzte, Apotheker, Zahnärzte und anderen Einrichtungen der Primär- und Sekundärversorgung könnten dann bereits die Impfung erhalten.

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05:00

In Deutschland steigt die Zahl der bestätigten Infektionen binnen Tagesfrist um 24'694 auf 1'891'581 Millionen, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um 1083 auf 39'878 zu.

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04:00

Die Volksrepublik China hat offiziellen Angaben zufolge bislang mehr als neun Millionen Einheiten Corona-Vakzin verimpft. Die Impfung sei trotz Herstellungs- und Transportkosten für Einzelpersonen kostenfrei, sobald sie für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung stehen werde, sagt Zheng Zhongwei von der nationalen Gesundheitskommission.

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02:00

Der deutsche SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach glaubt einem Zeitungsbericht zufolge nicht, dass sich die Impf-Situation in Deutschland durch die Nachbestellung von 300 Millionen BioNTech-Impfstoff-Dosen durch die Europäische Union gravierend ändern werde. Er gehe davon aus, "dass wir erst im dritten Quartal jedem ein Impfstoff-Angebot machen können, weil wir bis dahin nicht genügend Impfstoff haben werden", berichtet die Zeitung "Bild" (Samstagausgabe). Gesundheitsminister Jens Spahn hatte am Mittwoch erklärt, dass es bis zum Sommer ein Impf-Angebot für alle Interessierten in Deutschland gebe.

"Hätte man die gleichen 300 Millionen Impfdosen schon vor sechs Monaten bestellt (…) wäre die Produktionskapazität jetzt sehr wahrscheinlich schon aufgebaut", so Lauterbach. Im vergangenen Jahr schlug die EU ein BioNTech-Angebot zum Kauf von 400 bis 500 Millionen Impfdosen aus und kaufte nur eine geringere Menge.

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Die Übersicht zur weltweiten Verbreitung des Coronavirus von der Johns Hopkins University findet sich hier.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)