20:10

Der Berner SVP-Nationalrat Erich Hess hat in den sozialen Medien in einem Video zur Umgehung der Corona-Massnahmen des Bundes aufgerufen. Twitter erklärte ohne Angabe von Gründen, der Tweet von Hess habe gegen die Twitter-Regeln verstossen. Später wurde das Video von der Plattform gelöscht. Es war von mehreren Personen beanstandet worden.

Der 2015 gewählte Nationalrat schlug vor, dass Menschen, die sich privat in Gruppen auch mit mehr als den erlaubten zehn Personen treffen wollen, offiziell eine religiöse Gemeinschaft bilden sollten. Für religiöse Veranstaltungen gilt eine Obergrenze von 50 Personen. Hess stellte auch ein entsprechendes Formular zur Verfügung.

Hess wehrte sich in dem Video gegen die Einschränkungen der Versammlungsfreiheit durch den Bundesrat. "Lasst uns das zusammen aushebeln", sagte der 39-Jährige in dem Video, das auch auf Facebook zu finden war.

Die Berner Kantonspolizei nahm laut eigenen Angaben Abklärungen zum Video vor. Hess reagierte am Samstag und teilte auf Facebook mit, es habe rund um das Video "Missverständnisse" gegeben. Er habe lediglich aufzeigen wollen, wie absurd die Regelungen des Bundesrats seien.

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20:00

Die Zahl der Neuinfektionen in den USA steigt nach Angaben des Zentrums zur Seuchenbekämpfung (CDC) um 244'011 auf rund 15,7 Millionen. Die Zahl der Toten steigt um 3031 auf 294'535.

 

 

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18:50

In Italien sterben binnen 24 Stunden 649 weitere Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Am Freitag waren es 761 gewesen. Die Zahl der Neuinfektionen steigt hingegen auf 19'903 nach 18'727 am Vortag.

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17:15

In Grossbritannien werden 21'502 neue Coronavirus-Fälle gemeldet. Zudem sterben 519 Menschen, nachdem sie sich mit dem Erreger angesteckt haben, geht aus offiziellen Daten hervor.

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15:00

Wegen sinkenden Corona-Zahlen dürfen in vielen Regionen Italiens die Restaurants und Bars ab Sonntag wieder öffnen. Rund fünf Wochen nach der Einrichtung von drei Risikozonen und eines Teil-Lockdowns ist die Zeit der Roten Zonen dann zunächst vorbei.

Vielmehr gehören die anfangs stark betroffene Lombardei im Norden und Kalabrien im Süden sogar wieder zu den Gelben Zonen mit geringem Risiko. Gesundheitsminister Roberto Speranza hatte ausserdem am Freitag in Rom angeordnet, dass die Abruzzen als letzte Rote Zone in die mittlere, orangene Kategorie wechseln.

Damit wird der Alltag für viele Italiener vorübergehend etwas einfacher. Denn in den Gelben Zonen dürfen - anders als in den beiden anderen Risikogebieten - die Lokale tagsüber wieder öffnen. Und die Menschen dort können ihre Wohnorte wieder frei verlassen. In ganz Italien müssen die Lokale allerdings weiter um 18 Uhr für Gäste schliessen. Und ab 22 Uhr gilt eine Ausgangssperre bis zum frühen Morgen, für die es nur wenige Ausnahmen gibt.

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13:50

Weil die Fallzahlen der Infektionen mit dem Coronavirus nicht sinken, hat die St. Galler Regierung die Vorschriften des Bundes mit eigenen kantonalen Massnahmen ergänzt. Diese Bestimmungen gelten ab dem (morgigen) Sonntag.

Wer positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet wird, benachrichtigt sofort alle Personen, mit denen in den letzten 48 Stunden vor dem Test oder vor dem Auftreten der ersten Symptome ein enger Kontakt bestand. Die benachrichtigten Personen haben sich dann für zehn Tage in Quarantäne zu begeben.

Mehr zu den Massnahmen in den Ostschweizer Kantonen hier.

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13:45

Das US-amerikanische Biotechunternehmen Moderna, für das unter anderem der Pharmazulieferer Lonza in Visp und in den USA einen Corona-Impfstoff produziert, könnte schon sehr bald die ersten Lieferungen in die Schweiz schicken. Laut Stéphane Bancel, dem aus Frankreich stammenden Chef von Moderna, hängt dies vor allem von der Zulassungsstelle Swissmedic ab.

"Die Arzneimittelbehörde Swissmedic hat uns noch nicht signalisiert, ob sie bereits im Dezember oder dann im Januar bereit sein wird. Ich weiss, dass sie intensiv daran arbeitet und unser Dossier sehr genau prüft", sagte Bancel in einem am Samstag publizierten Interview in der "Schweiz am Wochenende". "Wenn Swissmedic unseren Impfstoff im Dezember zulässt, werden wir die ersten Dosen bereits im Dezember in die Schweiz liefern. Wenn die Zulassung im Januar kommt, dann wird es im Januar soweit sein."

Mehr zu den Äusserungen des Moderna-CEO hier.

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13:00

Die tschechische Regierung hat mit einer neuen Corona-Regel für Irritationen gesorgt: Der Verkauf des beliebten "Coffee-to-go" ist nun verboten. In der Verordnung des Minderheitskabinetts zu den Krisenmassnahmen heisst es umständlich, dass der Verkauf "ausgeschenkter oder vor Ort hergestellter Getränke" an Kunden zum Konsum "ausserhalb der Innenräume" verboten werde.

Viele glaubten zunächst an einen Formulierungsfehler. Doch Gesundheitsminister Jan Blatny stellte inzwischen klar: "Das ist kein Irrtum - es zielt darauf ab, dass wir nicht auf Weihnachtsmärkten oder auf der Strasse mit Bechern und Essen in der Hand herumlaufen." Für weitere Verwirrung sorgte Handelsminister Karel Havlicek. Seiner Ansicht nach sei Kaffee zum Mitnehmen erlaubt, wenn man den Becher "in einer Tasche nach Hause" mitnehme.

 

 

In den Online-Kommentarseiten der Zeitung liessen Kaffeefreunde ihrem Unmut freien Lauf. "Das ist die reine Verhöhnung", meinte ein Internet-Nutzer. "Ich habe keine Zeit, morgens vor der Arbeit im Café zu sitzen", klagte ein anderer. "Das wird uns bestimmt vor der Pandemie retten", lautete ein sarkastischer Kommentar.

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12:05

Mit neuen Massnahmen (siehe hier) will der Bundesrat die Ausbreitung des Virus eindämmen. Die Zahlen steigen wieder: Am Freitag registrierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 5136 neue Infektionen. Das ist der Stand von Mitte November. Dazwischen hatte die Zahl der Ansteckungen tiefer gelegen. 

Damals lag die so genannte R-Zahl, der Reproduktionswert, der zeigt, wie viele Menschen einen anderen Anstecken, bei 0,75. Jetzt liegt er wieder über 1. Das heisst, das Wachstum ist exponentiell. 

Über die Festtage könnte es zu einer grossen Zahl von Neuansteckungen kommen, wenn sich an Weihnachten Familien treffen. Silvester birgt dann das Risiko von noch mehr Ansteckungen, weil sich dann traditionell Freundeskreise treffen. In den USA geht man mittlerweile davon aus, dass der traditionell in der Familie begangene Feiertag Thanksgiving am 26. November das Infektionsgeschehen massiv angetrieben hat. Die USA verzeichnen im Moment einen absoluten Höchsstand an Toten mit 3000 Todesfällen pro Tag. 

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11:10

"Wir müssen in den nächsten Tagen sehr weitreichende, sehr einschneidende Massnahmen treffen", kündigt der deutsche Finanzminister Olaf Scholz bei einer Online-Veranstaltung der SPD an. Das Virus breite sich wieder stärker aus. Deswegen müssten weitreichende Massnahmen zum Schutz der Bürger ergriffen werden.

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11:05

In den USA hat die Anzahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten einen neuen Höchststand erreicht. Am Freitag wurden 3309 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Wert mit 3124 Toten war am Mittwoch verzeichnet worden.

Auch die Anzahl der Neuinfektionen hat einen neuen Höchstwert erreicht: innerhalb eines Tages wurden 231'775 neue Fälle gemeldet. Der zuvor höchste Wert wurde mit 227'828 am 4. Dezember registriert.

 

 

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 15,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben 295'522 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmässig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.

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11:00

 

Die Neuenburger Regierung gewährt den Gastgewerbebetrieben im Kanton Nothilfe im Betrag von sechs Millionen Franken. Begründet wird die Hilfe mit der schwierigen Situation, in der sich Hotellerie- und Gastwirtschaftsbetriebe befinden.

Mehr dazu hier.

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7:35

Ab heute gelten in der Schweiz strengere Regeln zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Vor allem die Sperrstunde um 19 Uhr gibt zu reden. Im Bundesrat war diese Massnahmen umstritten: Wie der "Blick" weiss, stimmte Corona-Hardliner Alain Berset (SP) schliesslich Bundesrätin Karin Keller-Sutter (FDP) um. Keller-Sutters hat eine Nähe zu Gastrogewerbe: Ihre Eltern führten in Wil SG das Restaurant "Ilge".

Die Gastrobranche hat mit heftiger Kritik auf die Massnahmen reagiert. Viele Betriebe stehen am Limit. Der Präsident des Branchenverbands Gastrosuisse, Casimir Platzer, erwartet den Untergang vieler Restaurants in der Schweiz: "Das ist ein Tod auf raten". Wie "20 Minuten" berichtet, schliessen bereits erste Restaurants in der Schweiz - zumindest vorübergehend - ganz, weil sie aufgrund der Sperrstunde kein sinnvolles Geschäft mehr sehen. 

Der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen lag am gestrigen Freitag bei 4'191. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 4'083, vor einer Woche bei 3'744. Der Bundesrat habe das Heft wieder stärker in die Hand genommen und die Regeln verschärft, sagte Bundespräsidientin Simonetta Sommaruga vor den Medien.

Folgende Regeln hat der Bundesrat gestern bekanntgegeben: 

  • Sperrstunde für Restaurants und Bars, Läden und Märkte, Museen und Bibliotheken sowie Sport- und Freizeitanlagenab 19.00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen. Am 24. Dezember und für Silvester gilt die Sperrstunde erst ab 1.00 Uhr. 
  • Ausnahmen vor für Kantone "mit günstiger epidemiologischer Entwicklung". Sie können die Sperrstunde bis auf 23.00 Uhr ausweiten. 
  • Bei privaten Treffen bleibt es bei der bisherigen Regelung mit maximal zehn Personen. 
  • Veranstaltungen ausser religiöse Feiern bis maximal fünfzig Personen, Beerdigungen im Familien- und engen Freundeskreis, Versammlungen von Legislativen und politische Kundgebungen sind verboten.
  • Die Massnahmen gelten bis zum 22. Januar 2021. 

Die Medienkonferenz mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und die Bundesräte Alain Berset und Ueli Maurer kann in der Wiederholung angeschaut werden:

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05:25

Das Robert-Koch-Institut meldet 28'438 Neuinfektionen in Deutschland und weitere 496 Todesfälle. Insgesamt liegt die Zahl der Infektionen in Deutschland damit bei 1'300'516. Insgesamt starben 21'466 Menschen an oder mit dem Virus. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt den Angaben des RKI zufolge auf 163,8. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich innerhalb von sieben Tagen je 100'000 Einwohner neu anstecken. Ziel von Regierung und Bundesländern ist ein Wert von 50.

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03:30

Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilt dem Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer eine Notfallgenehmigung. Diese gelte für Personen ab 16 Jahre, teilte die FDA mit. Mit den ersten Impfungen wird innerhalb von Tagen gerechnet. US-Präsident Donald Trump versprach einen noch schnelleren Einsatz. "Die erste Impfung wird in weniger als 24 Stunden verabreicht", sagte Trump in einem Video auf Twitter.

Er sei stolz darauf, sagen zu können, dass der Impfstoff für alle Amerikaner kostenlos sei. Der Impfstoff wird derzeit als eines der vielversprechendsten Mittel zur Eindämmung der Corona-Pandemie gesehen. Weltweit sind inzwischen mehr als 1,5 Millionen Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Global am stärksten betroffen sind die USA mit fast 300.000 Toten.

 

 

Nach dem Impfstoff von Biontech könnte in den USA als nächstes der des USA-Biotechkonzerns Moderna eine Zulassung erhalten. Am 17. Dezember will der Beratungsausschuss für Impfstoffe der FDA für dieses Vakzin, das laut Studienergebnissen eine Wirksamkeit von gut 94 Prozent hat, eine Einschätzung abgeben.

Mehr zur US-Zulassung für den Impfstoff hier.

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02:05

Mexiko erteilt dem Impfstoff von Biontech und Pfizer eine Notfallgenehmigung. Das teilt Vizegesundheitsminister Hugo Lopez-Gatell mit. Das Land meldet binnen eines Tages 12'253 Neuinfektionen. Weitere 693 Menschen starben an oder mit dem Virus. Insgesamt gibt es in Mexiko 1,23 Millionen Infektionen und 13'019 Todesfälle.

Die Übersicht zur weltweiten Verbreitung des Virus von der Johns Hopkins University findet sich hier.

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20:20

Die Zahl der Corona-Infektionen in Grossbritannien steigt auf 21'672. Das sind etwas mehr als am Donnerstag. Allerdings starben mit 424 deutlich weniger Menschen nach einer Infektion.

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19:20

Der Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalens, Armin Laschet, verteidigt die Entscheidung, es zur Corona-Eindämmung vor einigen Wochen zunächst mit einem Teil-Lockdown versucht zu haben. "Natürlich haben viele Wissenschaftler immer mal wieder etwas gesagt, aber ich kenne keinen, der uns vor acht Wochen gesagt hätte, macht jetzt einen totalen Lockdown", sagt der CDU-Politiker in einem Interview von RTL und ntv.

 

 

Das Argument von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Ministerpräsidenten sei immer gewesen, dass es Weihnachten anders sein könnte. Nun sei aber ein bundesweiter Lockdown noch vor Weihnachten nötig. "Die Einschätzung, dass der Teil-Lockdown ausreicht, die hat sich leider nicht bewahrheitet und deshalb ist jetzt diese Entscheidung aus meiner Sicht erforderlich. Klar, schnell, am besten schon morgen."

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18:55

Die Zahl der Erkrankten auf französischen Intensiv-Stationen fällt in den von der Regierung vorgegebenen Zielkorridor. Sie sei um 75 auf 2884 Fälle zurückgegangen, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht.

Die Regierung hat die Senkung auf eine Spanne von 2500 bis 3000 Intensiv-Fälle als eine Voraussetzung für weitere Lockerungen vorgegeben. Allerdings liegt die Zahl der Neuinfizierten mit 13'406 weiter deutlich über den anvisierten 5000. Es wurden 627 neue Todesfälle verzeichnet.

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18:35

Britische Forscher haben fünf Gene gefunden, die vermutlich eine Rolle bei den schwersten Covid-19-Verläufen spielen. Die im Fachblatt "Nature" veröffentlichten Ergebnisse von Untersuchungen an 2700 Patienten auf 208 Intensivstationen im ganzen Land könnten als Ansatzpunkte für neue Medikamente dienen, heisst es.

Zudem sollen die Gene mit den Bezeichnungen IFNAR2, TYK2, OAS1, DPP9 und CCR2 zumindest zum Teil erklären, warum die Krankheit bei einigen Menschen äussert schwer verläuft und bei anderen mild.

(cash/Reuters/SDA/AWP/Bloomberg)