18:45

Bald können in der Schweiz auch Kinder im Primarschulalter gegen Covid-19 geimpft werden. Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat den Impfstoff von Pfizer/Biontech für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassen. Die klinischen Studienergebnisse zeigten, dass die Impfung in dieser Altersgruppe sicher und wirksam sei, schrieb Swissmedic am Freitagabend. Die bis elfjährigen Kinder erhalten einen Drittel der Dosis für Erwachsene und Jugendliche. Und auch Kinder erhalten zwei Dosen im Abstand von drei Wochen. Statt 30 Mikrogramm mRNA-Impfstoff enthält eine Dosis zehn Mikrogramm (0,2 Milliliter). Dies wird durch eine entsprechende Verdünnung erreicht. Der Impfstoff für die Kinder ist laut Swissmedic weniger hoch konzentriert und enthält auch andere Puffer-Salze. Er kann dadurch bis zu zehn Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

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17:45

In den Augen des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV) funktioniert die wegen Covid-19 geltende Homeoffice-Empfehlung. Der Verband rief die Arbeitgeber dazu auf, sofort "noch rigoroser" auf Arbeit zuhause zu setzen.

Der Verband gibt in seiner Mitteilung vom Freitag zu bedenken, "dass etwa 60 Prozent der Arbeitsplätze nicht geeignet seien für Homeoffice. Die Arbeitgeber hätten deshalb viel unternommen, damit die Arbeitsplätze sicher seien, und sie verpflichteten sich, die bisherigen Anstrengungen zu verstärken.

Eine Homeoffice-Pflicht ist laut dem Schweizerischen Gewerbeverband (SGV) "reine Symbolpolitik". Schliessungen erachtet er als "völlig inakzeptabel und schädlich für die Wirtschaft". Der SGV will deshalb lediglich die mildere vom Bundesrat vorgeschlagene Variante "kritisch prüfen".

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17:30

Es brauche eine Strategie statt eines politischen Eiertanzes auf dem Buckel der einzelnen Branchen. Mit diesen Worten kritisiert die Schweizer Bar und Club Kommission die Vorschläge des Bundesrates. Ganz besonders stört sie sich daran, "dass mit keinem Wort das Thema Unterstützung erwähnt wird".

Von den absehbaren Massnahmen betroffen sei wieder einmal die Kultur der Nacht, obwohl aktuelle Ansteckungszahlen aus dem Kanton Genf belegten, dass Clubs, geschweige denn Bars und Restaurants als Pandemietreibende bezeichnet werden könnten, teilte die Kommission am Freitag mit.

Wegen der fehlenden Erfahrungen mit 2G sei noch unklar, ob 2G+, mit Covid Test, eine Option für die nächsten Wochen sei. Dafür müsse man das anstehende Wochenende abwarten. 2G+ sei allerdings ohnehin nur dann eine Option, wenn die Covid-Tests bei asymptomatischen Menschen wieder kostenlos sind.

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17:00

Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte nach Einschätzung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) auch in der Schweiz dominant werden. Für eine Prognose, wann dies geschehen werde, sei es aber zu früh.

Die derzeitigen Pläne des Bundes basieren auf der Annahme, dass es ab Januar mehr Ansteckungen mit der Omikron- als mit der Delta-Variante geben wird. Für eine genaue Vorhersage fehlten in der Schweiz die Daten, so Mathys.

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16:05

Die Bundesräte Alain Berset und Guy Parmelin informierten vor den Medien in Bern über neue Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus.

Der Bundesrat will die Corona-Massnahmen weiter verschärfen. Er schlägt im Wesentlichen zwei Varianten vor:

  • Variante 1: Überall dort, wo heute eine 3G-Zertifikatspflicht herrscht (Kinos, Restaurants, Fitnesscenter) wird 2G eingeführt. Umgeimpfte hätten also keinen Zugang mehr. Auch, wo 2G gilt, soll weiterhin Maske getragen werden müssen. Gegessen und getrunken werden dürfte nur im Sitzen. Bars, Clubs und Fitnesscenter sollen zudem 2G+ einführen können. Dann bräuchten auch Genesene und Geimpfte zusätzlich einen negativen Covid-Test. Im Gegenzug würde die Masken- und Sitzpflicht entfallen.
  • Variante 2: Überall dort, wo heute eine 3G-Zertifikatspflicht herrscht, wird 2G eingeführt. Umgeimpfte hätten also keinen Zugang mehr. Auch wo 2G gilt, soll weiterhin Maske getragen werden müssen. Orte, an denen das nicht möglich ist, würden geschlossen. Das betrifft insbesondere die Innenbereiche von Gastronomie, Discos, Hallenbäder und Fitnesscenter.

Alle Varianten will der Bundesrat mit "Basismassnahmen" ergänzen. Diese sehen Verschärfungen der Regelungen bei privaten Treffen, am Arbeitsplatz und an den Hochschulen vor:

  • Sobald bei privaten Veranstaltungen drinnen eine Person dabei ist, die nicht geimpft oder genesen und älter als 16 Jahre ist, dürfen sich nur noch fünf Personen treffen. Kinder werden mitgezählt. Sollten weitergehende Schliessungen nötig werden, wären private Treffen auf fünf Personen beschränkt. Dabei ist es egal, ob sie geimpft, genesen oder ungeimpft sind.
  • Der Bundesrat stellt die Home-Office-Pflicht erneut zur Diskussion. Bei einer Home-Office-Empfehlung zu bleiben, wenn Schliessungen verordnet werden müssten, hält der Bundesrat nicht für angemessen.
  • Neben repetitiven Tests will der Bund auch die obligatorische Maskenpflicht auf Sekundarstufe II einführen. Der Bundesrat empfiehlt den Kantonen allerdings dringend, die Maskenpflicht auch in den tieferen Stufen einzuführen.
  • An Universitäten und Fachhochschulen soll wieder Fernunterricht gelten, wobei Prüfungen ausgenommen werden sollen.
  • Gewisse Corona-Tests sollen wieder gratis werden.

Die Kantone haben nun bis am Dienstag, 14. Dezember, Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Wann der Bundesrat definitiv über die vorgeschlagenen Massnahmen entscheiden wird, ist noch unklar. Man wolle bereit sein, zu handeln, sobald es nötig sein sollte, betonte Alain Berset. "Frühestens ab Ende nächster Woche könnten wir verschärfen, es kann aber auch später sein. Dazu wurde noch kein Entscheid gefällt und wird nun eine Vernehmlassung geführt." Einen ausführlichen Bericht zu den vorgeschlagenen Massnahmen finden Sie hier.

Hier die Medienkonferenz als Replay:

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 10'163 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Freitag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 9588. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 9557, vor einer Woche bei 8255. Zudem wurden 160 neue Spitaleinweisungen und 51 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 66,30 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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Beim Klick auf die Grafik erscheint der Covid-19 Vaccination Tacker von Reuters, der die Impfquoten weltweit dokumentiert.

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12:45

Die neue Coronavirus-Variante Omikron treibt in Südafrika die Infektionszahlen in die Höhe. Im nationalen Epizentrum des Infektionsgeschehens - dem Grossraum um Johannesburg und Pretoria (Gauteng-Provinz) - sei die Zahl der Neuinfektionen im Wochenvergleich um 400 Prozent gestiegen, teilte am Freitag Gesundheitsminister Joe Phaahla mit. Tests zeigten, dass hinter rund 70 Prozent der Fälle die Omikron-Variante steckte. Allerdings scheinen sich nach Ansicht der Wissenschaftlerin Glenda Gray und ihrer Kollegin Michelle Groome vom Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) erste Beobachtungen von eher milden Krankheitsverläufen und kürzeren Krankenhausaufenthalten zu bestätigen.

Mehr dazu hier.

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10:35

Der Bundesrat setzt zur Bewältigung der Pandemie wieder Angehörige des Zivilschutzes ein. Diese sollen bis zum 31. März 2022 die Kantone namentlich bei der Kontaktverfolgung und der Impfkampagne unterstützen. Vorgesehen ist ein Kontingent von maximal 100'000 Diensttagen.

 

 

Hintergrund des Entscheids ist die Zunahme der Corona-Neuansteckungen und der Hospitalisationen im Zusammenhang mit Covid-19, wie die Landesregierung am Freitag mitteilte. Auch sei die Belegung der Intensivstationen in den vergangenen Wochen gestiegen. Die Kantone verzeichneten deshalb wachsenden Unterstützungsbedarf und hätten bereits begonnen, wieder vermehrt auf Zivilschützer und Zivilschützerinnen zurückzugreifen, hiess es.

Es handelt sich um das dritte Bundesratsaufgebot des Zivilschutzes seit Beginn der Pandemie - das zweite war Ende Oktober beendet worden. Der Bund rechnet mit Kosten von maximal 2,75 Millionen Franken.

Wie und wo der Zivilschutz genau eingesetzt wird, entscheiden die Kantone. Es gelte das Subsidiaritätsprinzip, betonte der Bundesrat im Communiqué. Gedacht sei der Einsatz namentlich zur Überbrückung von Personalengpässen im Gesundheitswesen, bei den Auffrischimpfungen sowie bei der Nachverfolgung möglicher Ansteckungsketten. Grundsätzlich sollten diese Aufgaben jedoch mit Personal aus dem Gesundheitswesen oder Drittpersonen erfüllt werden.

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07:50

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach hält Gefängnisstrafen für Ungeimpfte nicht für notwendig. "Ins Gefängnis muss niemand. Aber die Verhängung von Bussgeldern ist unvermeidbar", sagt der SPD-Politiker dem "Spiegel". Man müsse mit Psychologen und Ökonomen reden, ab wann Strafen eine Wirkung erzielten. Wenn jemand nicht zahle, müssten die Bussgelder empfindlich erhöht werden. Lauterbach kündigt zudem an, mit wirtschaftlichen Anreizen den Pflegeberuf attraktiver machen zu wollen.

In Deutschland plant die neue Regierung eine Impfpflicht. In der Schweiz wird über einen solchen Schritt zwar diskutiert, er gilt aber nach wie vor als unwahrscheinlich. 

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06:50

Der Bundesrat will im Laufe des Nachmittags neue Massnahmen gegen die hohen Infektionszahlen in der Schweiz vorstellen. Möglich sind nach einem Bericht von "Nebelspalter"-Journalist Dominik Feusi vom Donnertag drei Varianten. 

  • Eine flächendeckende Einführung von 2G: Nur noch Geimpfte und Genesene haben Zugang zu Restaurants, Veranstaltungsorten und anderen öffentlichen Innenräumen.
  • 2G-Regelung inklusive einer Maskenpflicht und die Schliessung von Gastronomiebetrieben, wo keine Masken getragen werden können. 
  • Ein "Wellenbrecher-Lockdown" für zwei oder drei Wochen, nach dem Vorbild von Österreich, wo die Massnahme die Inzidenzen halbiert hat. 

Einschätzungen verschiedender Schweizer Medien zufolge dürfte der Bundesrat 2G vorschlagen. Dies käme dann einem weitgehenden Lockdown für Ungeimpfte gleich.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 10'894 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. 

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 9557. Am Mittwoch lag dieser Schnitt noch bei 9365, vor einer Woche bei 7981. Zudem wurden 193 neue Spitaleinweisungen und 27 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind nur 66,24 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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05.00

Credit-Suisse-Präsident Antonio Horta-Osorio ist noch nicht aus dem Schneider. Der Bankenlenker, der nach einem Rückflug aus London die Quarantäne gebrochen hat, steht weiter in der Kritik. Als Widerspruch wird empfunden, dass er behauptet, die Regeln nicht genau gekannt und unwissentlich gehandelt zu haben - sich aber erkundigt hatte, ob er die Quarantäneregel umgehen könne. 

Mehr dazu beim "Blick".

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04:10

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 61.288 Corona-Neuinfektionen in Deutschland. Das sind 13'064 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt erneut auf 413,7 von 422,3 am Vortag.

Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 484 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 104'996. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 6,42 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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02:30

Australien wird ab dem 10. Januar Coronavirus-Impfungen für Kinder im Alter von fünf bis 11 Jahren anbieten. "Dies ist eine willkommene Nachricht für Millionen von Familien im ganzen Land, die ihre Kinder impfen lassen wollen", sagt Ministerpräsident Scott Morrison. Nach Prüfung der klinischen Daten aus Kanada empfahl die dortige Beratungsgruppe für Impfungen einen achtwöchigen Abstand zwischen den beiden Dosen, der im Falle eines Ausbruchs auf drei Wochen verkürzt werden kann. In der Anfangsphase werden die Impfstoffe von Pfizer und Biontech verabreicht. Die Behörden prüfen allerdings auch gerade die Eignung des Vakzins von Moderna.

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00:00

In Anbetracht der Corona-Lage wollen über Weihnachten 70 Prozent der Deutschen ihre familiären Besuche einschränken. Das ergibt eine Umfrage von Infratest dimap für die ARD. Jeder vierte Befragte will demnach auf private Kontakte nicht verzichten. Im Dezember 2020, als für die Feiertage sehr strenge Corona-Massnahmen galten, hatten 83 Prozent angekündigt, ihre Kontakte zu Weihnachten zu beschränken.

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22:05

Biontech-Gründer Ugur Sahin hat sich angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus für eine frühere dritte Impfung ausgesprochen. "Mit Blick auf Omikron sind zwei Dosen noch keine abgeschlossene Impfung mit ausreichendem Schutz. Wenn sich Omikron, wie es aussieht, weiter ausbreitet, wäre es wissenschaftlich sinnvoll, bereits nach drei Monaten einen Booster anzubieten", sagte Sahin dem "Spiegel" (Donnerstag). In Grossbritannien werde dies bereits so gehandhabt.

Die Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer hatten bereits am Mittwoch mitgeteilt, für einen ausreichenden Schutz vor der Omikron-Variante seien drei Dosen ihres Produktes nötig. Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen demnach nicht ausreichend vor einer Infektion mit der kürzlich entdeckten Variante. Die Unternehmen gingen allerdings davon aus, dass der Schutz vor einer schweren Erkrankung weiterhin gegeben ist.

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21:55

Der deutsche Virologe Christian Drosten fordert angesichts der raschen Verbreitung der Omikron-Variante schnelle Auffrischungs-Impfungen. "Jeder der kann, soll sich jetzt sofort boostern lassen", sagt er in der ARD. Er weist darauf hin, dass die Immunität der Geimpften bei Omikron deutlich schwächer als bei anderen Varianten reagiert.

Trotzdem seien die Krankheitsverläufe bei Geimpften oder Genesenen nach Angaben aus Südafrika weniger gefährlich als bei Ungeimpften. Es gebe ein grosses Problem mit der Impfquote, gerade bei den über 60-Jährigen gebe es eine grosse Impflücke. Er fordert Ungeimpfte auf, noch einmal neu nachzudenken. Gerade sie seien besonders gefährdet. Daten aus mehreren Ländern zeigten, dass sich das Infektionsgeschehen etwa alle drei Tage verdoppele.

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18:10

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Booster-Impfungen mit dem Covid-19-Vakzin von Biontech und Pfizer für 16- und 17-Jährige genehmigt. Die Notfallzulassung ermöglicht es den Jugendlichen, eine Drittimpfung nach mindestens sechs Monaten nach ihrer zweiten Dosis zu erhalten. Mehrere Wissenschaftler hatten Bedenken gegen die Auffrischungsimpfung für diese Altersgruppe wegen des erhöhten Risikos einer Herzmuskelentzündung bei jungen Männern in Verbindung mit MRNA-Vakzinen.

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)