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Das Coronavirus-Update vom Montag, den 19. April, finden Sie hier.

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19:00

Wegen der Corona-Pandemie warten in Grossbritannien Millionen Menschen auf eine Behandlung im Krankenhaus. Es werde in den am meisten betroffenen Gegenden bis zu fünf Jahren dauern, bis der Rückstau aufgelöst ist, teilte am Sonntag der Dachverband NHS Providers mit, in dem alle Krankenhäuser und einzelnen Organisationen des Nationalen Gesundheitsdiensts (NHS) versammelt sind. Ende Februar warteten nach Angaben des NHS England etwa 4,7 Millionen Menschen auf eine Behandlung, knapp 400 000 davon standen bereits seit mehr als einem Jahr auf der Warteliste. Im Februar 2020 waren es noch 1613, die so lange warten mussten.

NHS Providers forderte die Regierung zu zusätzlicher finanzieller Unterstützung auf. "Das Ausmass des bevorstehenden Rückstaus ist sehr beängstigend", sagte der Chef des Dachverbands, Chris Hopson. Betroffen seien nicht nur akute Fälle etwa bei Krebspatienten, sondern auch solche mit psychischen Erkrankungen. Nötig sei ein gemeinsamer Ansatz von NHS und Regierung für mehr Stellen sowie Investitionen in neue Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsmethoden.

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18:10

Mit zehn zusätzlichen Todesfällen binnen 24 Stunden war die Covid-Sterblichkeit in Grossbritannien so niedrig wie seit September nicht mehr. Am Samstag hatten die Behörden 35 zusätzliche Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen fiel auf 1882 von 2206 am Vortag.

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17:55

Der prominente US-Immunologe Anthony Fauci rechnet spätestens Anfang kommenden Jahres mit Coronavirus-Impfungen für Kinder aller Altersstufen. "Ich denke, bis zum ersten Quartal 2022 werden wir in der Lage sein, Kinder praktisch jeden Alters zu impfen", sagte der Corona-Berater von US-Präsident Joe Biden dem Sender CNN am Sonntag. "Hoffentlich schon vorher, aber ich denke, das wird der späteste Zeitpunkt sein." Für Kinder und Jugendliche im Alter ab zwölf Jahren gehe er davon aus, dass Impfungen schon zu Beginn des kommenden Schuljahres zur Verfügung stünden. Derzeit können in den USA Jugendliche erst ab 16 Jahren geimpft werden.

Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.

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16:10

Der US-Seuchenexperte Anthony Fauci sagt dem Sender CBS, bis Freitag sei mit einer Entscheidung zu rechnen, ob der Impfstoff von Johnson & Johnson wieder eingesetzt werden sollte. Ihn würde nicht wundern, wenn dies in der einen oder anderen Form geschehen werde. Nach Meldungen über Thrombosefälle hatten die US-Behörden zuletzt empfohlen, das Vakzin in den Vereinigten Staaten vorerst nicht weiter einzusetzen.

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14:30

Die Corona-Krise wirbelt den österreichischen Staatshaushalt für 2021 durcheinander. Finanzminister Gernot Blümel teilte am Sonntag mit, mit einem grösseren Defizit, geringeren Steuereinnahmen und einer höheren Schuldenquote zu rechnen. Das Budget werde überarbeitet, um weitere Corona-Hilfen für die Wirtschaft zu gewähren und das Gesundheitssystem mit zusätzlichen Ressourcen auszustatten. Ähnliche Massnahmen habe es auch in Deutschland und der Schweiz zuletzt gegeben. "Ich habe immer gesagt, wenn es mehr Geld braucht, wird es mehr Geld geben."

Das Haushaltsdefizit wird nach Angaben des Ministeriums mit 30,7 Milliarden Euro um 8,1 Milliarden höher ausfallen als bisher angenommen. Der Schuldenstand wird damit bei 89,6 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt stehen - ein Anstieg um 1,7 Punkte. Hauptproblem in der Krise: Die Ausgaben werden höher ausfallen, die Steuereinnahmen niedriger. Das sind Folgen des Lockdowns und der vermutlich schwächeren Konjunkturentwicklung.

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12:15

Der Impfstoffhersteller Moderna hat der Schweiz am Samstag lediglich rund ein Fünftel der angekündigten Impfdosen geliefert. Die restlichen 280'000 Dosen sollen in der kommenden Woche geliefert werden, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier.

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10:55

Beim Öffnungsentscheid des Bundesrates vom vergangenen Mittwoch hätten andere Stimmen mehr Gewicht gehabt. Das Vertrauen in die wissenschaftliche Taskforce habe die Landesregierung aber nicht verloren, schätzt deren Präsident Martin Ackermann.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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10:15

Israel hat im Zuge der weit fortgeschrittenen Impfkampagne und der gesunkenen Infektionszahlen die Pflicht zum Tragen von Corona-Schutzmasken im Freien aufgehoben. Die im vergangenen Jahr angeordnete Maskenpflicht gelte aber weiterhin für öffentliche Innenräume, teilt das Gesundheitsministerium mit. Zudem seien die Bürger aufgefordert, Masken griffbereit zu haben. Auch die Schulen sind wieder vollständig geöffnet, so dass nun auch die Mittelstufe wieder am Präsenzunterricht teilnimmt. In Israel sind mittlerweile fast 54 Prozent der 9,3 Millionen Einwohner vollständig mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer geimpft.

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09:45

Konstantin Beck, Gesundheitsökonom und Titular-Professor der Universität Luzern, äussert in einem Bericht Kritik am Vorgehen der Covid-Taskforce des Bundesrats. Diese war im Januar zum Schluss gekommen, dass der Nutzen eines Lockdowns die Kosten rechtfertige. Der in Geldwerte umgerechnete Nutzen von gewonnenen Lebensjahren übersteige die Kosten von wirtschaftlichen Massnahmen, lautete die Einschätzung. Dies berichtet blick.ch.

Aktuell sterben in der Schweiz jedoch deutlich weniger ältere Menschen als erwartet. Auf die Übersterblichkeit während der Corona-Pandemie folgt jetzt eine sogenannte Untersterblichkeit. Seit Mitte Februar sind in der Altersgruppe von 65 Jahren und älter demnach deutlich weniger Personen als während normalen Zeiten verstorben. Das Bundesamt für Statistik erklärt die Untersterblichkeit mit dem Ausbleiben einer Grippewelle diesen Winter. Zudem seien die Corona-Opfer in der zweiten Welle so alt und krank gewesen, dass Covid-19 ihr Leben nur um Wochen verkürzte.

Dies veranlasst jetzt Ökonomen wie Konstantin Beck zur These, dass die Lockdown-Massnahmen des Bundesrats auf falschen Berechnungen beruhten. Die Annahmen der Covid-Taskforce des Bundes zur Lebenserwartung seien "unplausibel hoch". "Die Zahl der gemäss Taskforce geretteten Lebensjahre reduziert sich bei Verwendung realitätsnaher Werte um drei Viertel." Folglich würde das auch den Nutzen des Lockdown stark reduzieren.

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08:15

Der Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) hat für baldige weitere Lockerungsschritte bei den Corona-Massnahmen plädiert. "Der Bund muss weitere Öffnungsschritte in Aussicht stellen", sagte der KdK-Präsident und Bündner Regierungsrat Christian Rathgeb der "SonntagsZeitung". Es sei entscheidend, dass jetzt rasch viele Leute geimpft und gleichzeitig die Tests ausgebaut würden. "Dann sind weitere Lockerungen in Einzelschritten sicher bald machbar."

Derweil mahnte der Chef der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes, Martin Ackermann, zur Vorsicht. Mit den Öffnungen ab Montag von Restaurantterrassen, Kinos und Fitnesszentren gehe ein "beträchtliches Risiko" einher, sagte er der Zeitung. Lockerungen hätten automatisch mehr Mobilität und Kontakte zur Folge. Dies führe dazu, dass sich das Virus weiterverbreite und es schwieriger werde, Infektionsketten zu unterbrechen. Ackermann sprach sich für Privilegien für Geimpfte, Getestete und Genesene aus. Diese könnten Teil von Schutzkonzepten bei Anlässen sein.

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08:00

Gesundheitsminister Alain Berset will offenbar ab Juli wieder Grossanlässe in der Schweiz mit bis zu tausend Menschen zulassen. Dies berichtete der "SonntagsBlick". Das Innendepartement will dem Bericht zufolge dem Bundesrat am Mittwoch ein Öffnungskonzept für Grossveranstaltungen vorlegen. Anschliessend sollten die Kantone konsultiert werden. Ein erster Entwurf gehe davon aus, dass ab Anfang Juli bis Ende August Anlässe mit bis tausend Personen möglich seien, hiess es im Bericht. Ab Anfang September könnten demnach gar Veranstaltungen mit bis zu fünftausend Besuchern erlaubt werden. Die konkrete Planung hänge allerdings von der Entwicklung der Pandemie ab.

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07:00

Mehr als die Hälfte der Befragten haben sich im April in einer Comparis-Umfrage für eine Sonderbehandlung für Personen mit einem Nachweis eines Covid-free-Passes in der Schweiz ausgesprochen.

Nur noch 44 Prozent der Befragten waren in der im April bei 1043 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführten Umfrage gegen die Bevorzugung von Personen mit einem "Corona-Gesundheits-Nachweis". Gut die Hälfte fanden laut einer Mitteilung des Internet-Vergleichsdienstes Comparis vom Samstag Privilegien richtig. Nach Ansicht von rund 20 Prozent der Befragten sollten Privilegien solche allerdings lediglich Geimpfte erhalten.

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06:30

Indien meldet mit 261'500 Corona-Neuinfektionen erneut einen Höchstwert. Insgesamt wurde nun bei fast 14,8 Millionen Menschen das Coronavirus nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Indien mit seinen rund 1,35 Milliarden Einwohnern weist damit weltweit die zweitmeisten Ansteckungsfälle auf, nach den USA, die mehr als 31 Millionen Fälle verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt in Indien binnen 24 Stunden um 1501 auf 177'150.

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05:25

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 19'185 Neuinfektionen für Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 162,3 von 160,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 67 weitere Menschen sind in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle auf 79'914. Insgesamt wurden bislang mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

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00:45

Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz will immunisierten Menschen ihre Rechte soweit wie möglich zurückgeben. "Ich bin dafür, dass Geimpfte und Genesene so behandelt werden wie negativ Getestete," sagt Scholz der "Welt am Sonntag". Wie genau das ausformuliert werden solle, werde bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz diskutiert.

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Beim Klick auf die Grafik erscheint die Übersicht zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung der Johns Hopkins University.

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21:00

BAG-Direktorin Anne Lévy hat die scharfe Kritik des Kantons Bern am Bund gekontert. Sie stemmt sich gegen das Argument, die Impflogistik wäre in privater Hand besser aufgehoben. Grund war ein kurzfristig mitgeteilter Lieferengpass für den Corona-Impfstoff von Moderna.

Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.
 

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)