Zum Coronavirus-Update vom Dienstag, den 11. Mai, geht es hier.

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18:20

Die EU-Kommission will erneut juristisch gegen Astrazeneca wegen verspäteter Impfstoff-Lieferungen vorgehen. Der Fall soll am Dienstag vor Gericht gebracht werden, wie ein Sprecher der Behörde mitteilt. Die Europäische Union (EU) könnte damit möglicherweise finanzielle Strafen verhängen, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Im April sei es darum gegangen, die Impfstoff-Lieferungen des schwedisch-britischen Pharmakonzerns zu beschleunigen. Diesmal würden die eigentlichen Argumente geprüft. Laut einem EU-Vertreter hat Astrazeneca bis zum 7. Mai knapp 50 Millionen Impfstoffdosen geliefert. Diese Zahl sollte ursprünglich bereits im Januar erreicht werden.

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18:00

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die zuerst in Indien nachgewiesene Virus-Mutation B.1.617 als Variante ein, die weltweit Anlass zur Sorge gibt. "Es liegen Informationen vor, die auf eine erhöhte Übertragbarkeit hinweisen", sagt die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove. Dies müsse jedoch noch weiter erforscht werden. Die WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan ergänzt, dass Impfstoffe, Behandlungen und Tests alle auch bei dieser Variante funktionierten.

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17:45

Die englischen Gesundheitsbehörden berichten von einer deutlich gesunkenen Gefahr eines tödlichen Krankheitsverlaufs nach Impfungen. Ein einzige Dosis von Astrazeneca oder Biontech/Pfizer verringere sie um etwa 80 Prozent, gibt Public Health England bekannt. Nach zwei Dosen Biontech/Pfizer sinke die Gefahr um insgesamt 97 Prozent.

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17:05

In Tschechien dürfen die Restaurants ab dem 17. Mai erstmals in diesem Jahr ihre Aussenbewirtung öffnen. Das kündigt Industrieminister Karel Havlicek an. Nach monatelangen Schliessungen sind seit heute wieder die restlichen Geschäfte offen. Ausserdem befinden sich nun wieder alle Grundschüler in den Klassenräumen, allerdings nur im wöchentlichen Wechsel.

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14:20

Das südostasiatische Malaysia mit seinen rund 32 Millionen Einwohnern geht in einen neuen landesweiten Lockdown. Das Land stehe vor einer dritten Corona-Welle, die zu einer nationalen Krise führen könne, sagt Ministerpräsident Muhyiddin Yassin.

Neue, ansteckendere Virus-Varianten und zunehmende Engpässe im Gesundheitssystem machten den Lockdown erforderlich. Der Reiseverkehr im Inland werde weitgehend zurückgefahren und Schulen würden geschlossen. Die Massnahmen sollen bis zum 7. Juni gelten.

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11:20

In Norwegen empfiehlt eine von der Regierung beauftragte Kommission den Ausschluss der Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson&Johnson. Impfwillige, die sich freiwillig dafür entschieden, sollten die Vakzine aber erhalten, teilt die Kommission mit. Impfungen mit AstraZeneca wurden am 11. März wegen der Gefahr seltener Thrombosen ausgesetzt. Johnson & Johnson ist in Norwegen noch gar nicht erhältlich.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 3683 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

 

 

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1478. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 1520, vor einer Woche bei 1733.

Zudem wurden 89 neue Spitaleinweisungen und 15 neue Todesfälle gemeldet.

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10:20

Der Sportmarkt Schweiz hat 2020 der Corona-Pandemie getrotzt und einen Umsatz auf Vorjahresniveau erzielt. Wegen des neuerlichen Lockdowns ist er zwar schwach ins 2021 gestartet. Dank der guten Verkäufe im März hat er sich aber wieder "gut erholt", wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Montag mitteilte.

Gewinner waren vorab Bereiche wie Fitness, Outdoor, Running, Stand-Up-Paddling oder im Winter Schneeschuhlaufen, Schlitteln oder Langlauf. Einen riesigen Boom erlebte auch der Velomarkt.

Mehr dazu hier.

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10:10

Die Impfkampagne in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf. Bis zum Montagmorgen wurden laut Gesundheitsminister Jens Spahn über 35 Millionen Dosen verimpft. Davon seien 27,2 Millionen Erstimpfungen verabreicht worden, was 32,8 Prozent der Bevölkerung entspreche, teilt Spahn in Berlin mit. An Zweitimpfungen seien 7,8 Millionen Dosen verabreicht worden, das entspreche 9,4 Prozent der Bevölkerung.

Regierung und Bundesländer heben zudem die Priorisierung für den Impfstoff von Johnson & Johnson (J&J) auf. 

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08:55

Frankreich hält angesichts einer sich etwas entspannenden Corona-Lage an seinen Plänen für die Aufhebung von Beschränkungen fest. Restaurants dürften ihre Aussenbereiche ab dem 19. Mai wieder öffnen, sagt Gesundheitsminister Olivier Veran dem Fernsehsender LCI. Gleiches gelte für Bars. Die Zahl der Patienten auf Intensivstationen war am Sonntag erstmals seit Ende März wieder auf unter 5000 gefallen.

 

 

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07:35

In der laufenden Woche wird sich der Bundesrat wieder zu den Einschränkungen im Schweizer Alltag äussern. Am 12. Mai, dem nächsten Mittwoch, will die Landesregierung allenfalls neue Lockerungschritte in die Konsultation mit den Kantonen geben. Lockerungen könnten frühestens am 26. Mai in Kraft treten. 

Erwartet wird angesichts sinkender Fallzahlen und eines Fortschritts beim Impfen, dass weitere Lockerungen bekannt gegeben werden. So ist möglich, dass die Homeoffice-Pflicht zugunsten eines Testregimes bei den Firmen abgeschafft wird. Auch der Präsenzunterricht an Universitäten könnte mit Tests wieder möglich werden. Auch bei der Einreise aus Risikogebieten könnte es Änderungen geben: Wer in der Schweiz wohnt und geimpft ist, wird nicht mehr in Quarantäne müssen. 

Die Öffnung von Restaurant-Innenräumen ist jedoch bisher alles andere als sicher. Diese wird von der Gastronomie und Teilen der bürgerlichen Politik gefordert. Denkbar wäre es, den Besuch von Innenräumen für die "3G" zu ermöglichen: Darunter ist die wachsende Gruppe von Geimpften, Genesenen und Getesteten gemeint.

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07:00

Die Rufe nach einem landesweiten Lockdown in Indien werden lauter. So fordert die indische Ärztekammer einen kompletten und gut durchdachten Lockdown. Hintergrund sind die anhaltend hohen Infektionszahlen. Das Land meldet 366'161 Neuinfektionen und 3754 weitere Tote. Insgesamt gibt es in Indien inzwischen 22,66 Millionen Infektionen. 246'116 Menschen starben an oder mit dem Virus.

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06:35

Voraussichtlich um 13.30 Uhr wird das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die neuesten Fallzahlen in der Schweiz für die Tage Freitag bis Sonntag publizieren. Der Trend der vergangenen Wochen ist rückläufig. 

Der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen in der Schweiz lag am Freitag bei 1520. Am vergangenen Montag hatte der Wert bei 1661 gelegen, am Montag davor bei 2073. Die Verantwortlichen des Bundes zeigten sich vergangene Woche "vorsichtig optimistisch", dass sich die Lage weiter entspanne.

BAG-Risikoländer: Die aktuelle Quarantäneliste des Bundes findet sich hier

Über einen triftigen Grund für die fallenden Zahlen wird diskutiert. Als vermutlich wichtigste Gründe werden die Beschränkungen des Bundesrates, das wärmere Wetter und der Impffortschritt genannt. Möglich ist auch, dass Gruppen wie Angestellte im Handel, Lehrer oder Eltern mit ihrem hohen Ansteckungsrisiko mittlerweile zu einem relativ hohen Teil die Infektion durchgemacht hätten und es daher eine gewisse Immunität gebe. 

 

 

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Am 13. Juni kommt das Covid-19-Gesetz in der Schweiz zur Abstimmung. Folgende zwei Hintergründe erläutern, um was es genau geht: 

In der Schweiz kann ein Stimmvolk erstmals zur Corona-Politik Stellung nehmen

Covid-19-Gesetz: Ein Überblick zu den wichtigsten Themen

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05:25

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 6922 neue Positiv-Tests in Deutschland. Vor einer Woche meldete das RKI 9160 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf auf 119,1 von 118,6 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 54 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 84'829. Insgesamt wurden bislang mehr als 3,5 Millionen Fällen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

Führende Intensivmediziner in Deutschland äussern sich zuversichtlich zu den sinkenden Infektionszahlen und der abnehmenden Zahl von Corona-Intensivpatienten in Deutschland. "Wir befinden uns auf einer abschüssigen Zielgeraden. Die dritte Welle ist gebrochen", sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, der "Rheinischen Post" laut einem Vorabbericht. Die Situation auf den Intensivstationen werde sich wegen der fortschreitenden Impfungen der über 50-Jährigen voraussichtlich bis Ende Juni entspannen.

Es müssten jedoch Vorsichtsmassnahmen für Flugreisende aus weiter entfernten Ländern getroffen werden, um das Einschleppen möglicherweise gefährlicher Virus-Varianten zu vermeiden.

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22:20

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hält eine Fortsetzung des Lockdowns inklusive Bundes-Notbremse über den Juni hinaus für möglich. "Die Pandemie-Bekämpfung auf der gesetzlichen Grundlage der Notbremse geht bis zum 30. Juni. Dann wird man sehen, wie die Gesamtlage ist", sagt der CSU-Chef in einer Veranstaltung der "Bild"-Zeitung. "Bloss, weil ein Gesetz endet, ist Corona nicht vorbei." Auch wenn die dritte Welle unter Kontrolle zu sein scheine, dürfe man sich nicht täuschen: "Wir sind noch nicht ganz überm Berg."

 

 

Der deutsche Wirtschaftminister Peter Altmaier seinerseits rechnet angesichts stark sinkender Corona-Neuinfektionen mit baldigen Lockerungen der Pandemie-Auflagen. "Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen in vielen Landkreisen Öffnungen sehen werden - auch bei der Aussengastronomie", sagt der CDU-Politiker in der ARD. "Wir werden Menschen sehen, die draussen sitzen und Eis essen oder Pizza essen."

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19.35

Die US-Regierung sieht das Land in der Corona-Pandemie am Wendepunkt. "Ich würde sagen, dass wir die Kurve kriegen", sagt der Corona-Koordinator des US-Präsidialamts, Jeff Zients, im Sender CNN. Die Aufgabe sei es nun, das Vertrauen in Impfstoffe weiter zu stärken und genügend Amerikaner zu impfen. Dadurch könne die Ausbreitung des Virus und seiner Varianten gebremst werden.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)