18:55

Kanada hat nach Grossbritannien und dem Königreich Bahrain als drittes Land grünes Licht für den Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer gegeben. Damit ist der Weg frei für eine landesweite Abgabe und Verabreichung des Vakzins. "Die Zulassung des Impfstoffs wird durch Belege gestützt, dass er sicher, wirksam und von guter Qualität ist", teilte die Gesundheitsbehörde Health Canada am Mittwoch in einer Erklärung mit. Er wurde zunächst für die Anwendung bei Menschen ab 16 Jahren genehmigt.

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18:15

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA blickt sehr positiv auf eine mögliche Zulassung des Corona-Impfstoffes der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer. "Wir sind immer überzeugter von den Testergebnissen, die uns vorliegen", sagte die EMA-Direktorin Emer Cooke in einem Interview mit dem niederländischen TV-Nachrichtenmagazin Nieuwsuur. Ende Dezember werde darüber eine Entscheidung fallen. Der Impfstoff zeige eine hohe Wirksamkeit von fast 95 Prozent bei 30'000 Testpersonen und habe kaum Nebenwirkungen.

Den ganzen Bericht gibt es hier.

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16:30

In München gilt ab sofort eine nächtliche Ausgangssperre. Die bayerische Landeshauptstadt hat eine Sieben-Tages-Inzidenz von 200 überschritten, was nach den verschärften Corona-Bestimmungen im Freistaat zu einem Ausgangsverbot zwischen 21:00 Uhr und 05:00 Uhr führt, wie die Stadt mitteilt. Am Mittwoch liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 205,4 Infizierten je 100.00 Einwohner. An den Schulen wird von der 8. Klasse aufwärts von Donnerstag an auf Fernunterricht umgestellt. 

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14:30

Die Pandemieentwicklung in der Schweiz läuft nicht mehr so wie erhofft. Im Schnitt würden etwa 600 Fälle pro 100'000 Personen gezählt, sagte Patrick Mathys, Leider Krisenbewältigung beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), vor den Medien in Bern. Nachdem die Fallzahlen im November von 10'000 auf bis hin zu 3000 Fällen pro Tag gesunken sind, fangen sie wieder an zu steigen. In den vergangenen 24 Stunden hat das BAG 5086 Fälle registriert. 

Das Risiko bestehe, dass die Schweiz wieder exponentielles Wachstum sehen werde, sagte Martin Ackermann, Leiter der Corona-Wissenschafts-Task-Force des Bundes. Der Reproduktionswert liege wieder bei etwa 1 und erhöhe sich derzeit überall im Land. Nur in der Romandie sei der Wert wegen der dort ergriffenen strengen Massnahmen tiefer als 1. Laut BAG reduzieren sich aber die Unterschiede zwischen den Regionen. 

Strengere Massnahmen seien in der ganzen Schweiz sinnvoll, so Ackermann. Am gestrigen Dienstag hat der Bundesrat überraschend angekündigt, dass die Schrauben wieder angezogen werden dürften. Zu den bundesrätlichen Massnahmen (siehe hier) wollte sich Ackermann nicht direkt äussern. Die Sicherheitsreserven seien aufgebraucht, warnte Ackermann: "Eine Verdoppelung der Fallzahlen in der Schweiz wäre verheerend."

Ein hohes Risiko für neue Ansteckungen oder auch das Auslösen exponentiell wachsender Fallzahlen stellen die anstehenden Weihnachtstage. Der Bund ruft zur Vorsicht auf. "Besprechen Sie in der Familie die Art, wie Sie Weihnachten feiern wollen", sagte BAG-Krisenchef Mathys.

Es sei schwierig, auf ein Beisammensein in der Familie oder mit Freunden zu verzichten. Dennoch sollten Treffen wenn möglich auf zwei Haushalte beschränkt werden. "Machen sie statt einem Essen drinnen einen Apéro draussen: An der frischen Luft ist das Übertragungsrisiko geringer als in ungelüfteten Innenräumen."   

    Die Medienkonferenz kann hier in der Wiederholung angesehen werden: 

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    13:15

    Die deutsche Regierung macht keine Besserung bei den Corona-Infektionen aus. Die Zahlen seien einfach zu hoch. "Eine Trendumkehr ist nach wie vor nicht in Sicht", sagt eine Regierungssprecherin in Berlin. Es gebe "traurige Höchstwerte" bei den Toten und Intensiv-Patienten.

    "Damit dürfen wir uns nicht abfinden." Das Coronavirus breite sich vor allem dort aus, wo sich Menschen begegneten. Deswegen müssten die Kontakte reduziert werden. Weitere Maßnahmen seien daher womöglich nötig. Der Bund sei offen für ein weiteres Treffen mit den Ländern.

     

     

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    13:05

    Die eidgenössischen Räte sind einverstanden mit der Aufstockung der Geldmittel für die Härtefallhilfe in der Corona-Pandemie. Noch sind aber Details im angepassten Covid-19-Gesetz umstritten. Der Nationalrat hat am Mittwoch an seinen Positionen festgehalten.

    Die finanziellen Hilfen für Unternehmen in Härtefall-Situationen wruden von 400 Millionen auf eine Milliarde Franken aufgestockt. Der Bund leistet Hilfe, wenn sich auch die Kantone beteiligen. National- und Ständerat wollen Unternehmen Bezüge ermöglichen, die im Vorjahr einen Umsatz von mindestens 50'000 Franken erwirtschaftet haben.

    Mehr dazu hier.

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    12:50

    Über 60-Jährige sollen sich nach Angaben des deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn für die Weihnachtsfeiertage jeweils drei FFP2-Schutzmasken in Apotheken abholen können. Für Anfang kommenden Jahres soll es dann zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Schutzmasken geben.

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    12:30

    Bei den ersten Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer in Grossbritannien gab es zwei Fälle von allergischen Reaktionen. "Gestern Abend haben wir uns zwei Fallberichte über allergische Reaktionen angesehen. Wir wissen aus den sehr umfangreichen klinischen Studien, dass dies kein Merkmal war", sagte die Leiterin der britischen Arzneimittelbehörde MHRA, June Raine.

    Der nationale Gesundheitsdienst NHS erklärte, es handle sich um zwei Personen, die bereits in der Vergangenheit mit allergischen Reaktionen zu kämpfen hatten. Als Vorsichtsmassnahmen werde dazu geraten, dass Menschen mit einer Vorgeschichte signifikanter allergischer Reaktionen den Impfstoff nicht erhalten sollten.

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    11:45

    In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 5'086 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Mittwoch veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 3'999. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 3'956, vor einer Woche bei 3'742. Zudem wurden 190 neue Spitaleinweisungen und 87 neue Todesfälle gemeldet.

    Experten des BAG, der Wissenschafts-Taskforce und anderer Bundes-Institutionen werden um 13.30 Uhr über die Lage informieren. cash.ch wird die Medienkonferenz im Livestream übertragen

     

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    10:35

    Die geplanten weiteren Corona-Restriktionen in der Schweiz erfordern einen Austausch zwischen Bund und Kantonen. Die Kantone werden konsultiert, am Freitag soll eine gültige Entscheidung gefällt werden. 

    Die neuen Massnahmen - Sperrstunde um 19 Uhr, Beschränkungen privaten Treffen, weitgehendes Verbot von öffentlichen Veranstaltungen - kommen aber speziell in der Westschweiz nicht gut an. Nachdem die Infektionsszahlen in der Romandie im Oktober weit stärker angestiegen waren als in der übrigen Schweiz, hatten diese Kantone schon harte Massnahmen ergriffen. Sie bereiteten sich darauf vor, wieder erste Lockerungen zuzulassen. 

    Mehr zur Kritik aus verschiedenen Richtungen am Bundesrat  hat der «Blick» hier.

    Mehr Reaktionen aus den Westschweizer Kantonen hier.

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    09:40

    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel tritt bei einem Auftritt im Parlament erneut für einen härteren Lockdown ein. Sie verwies auf Empfehlungen der Wissenschaft, jetzt die Kontakte weiter drastisch zu senken.

    Sie halte es daher für richtig, die Geschäfte nach Weihnachten bis mindestens 10. Januar zu schliessen und auch den Unterricht an den Schulen zu minimieren. Es seien nicht Verbote der Schlüssel zum Erfolg, es sei vielmehr "das verantwortliche Verhalten eines jeden Einzelnen und die Bereitschaft mitzumachen", sagt Merkel. Und die grosse Mehrheit der Deutschen habe gezeigt, dass sie bereit sei, die Regeln einzuhalten. "Dafür bin ich von Herzen dankbar, und das sollten wir alle miteinander sein."

    Merkel rechtfertigte die hohe Neuverschuldung im Haushalt mit der gegenwärtigen Herausforderung durch das Coronavirus: "Wir leben in einer Pandemie, wir leben damit in einer Ausnahmesituation", sagt sie.

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    06:20

    Nach dem Lockdown, der im vergangenen März Realität wurde und bis in den Mai hineindauerte, steht die Schweiz möglicherweise das zweite Mal im Lauf der Coronavirus-Pandemie vor einer einer weitgeheneden Schliessung des Landes. 

     

     

    Die Fallzahlen in der Schweiz bewegen sich wieder nach oben. Der Sieben-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen lag am gestrigen Dienstag bei 3'956. Davor lag dieser Schnitt noch bei 3'891, vor einer Woche bei 3'754. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga spricht gar von einem erneut "exponentiellen" Wachstum. 

    Der Bundesrat macht Druck, schweizweit zu strengeren Massnahmen im Kampf gegen das Virus zu gelangen. Sollte sich die Lage weiter verschlechtern, will die Landesregierung am Freitag 18. Dezember beispielsweise die Schliessung von Läden bekanntgeben - ein erneuter Lockdown eben. 

    Der Bundesrat will vorerst eine Reihe von Massnahmen in Kraft setzen, die noch keinen Lockdown bedeuten. Die Kantone haben bis Freitag Zeit, sich dazu zu äussern:   

    • Gastrobetriebe, Einkaufsläden und Märkte, Freizeitbetriebe und Sportaktivitäten müssen um 19 Uhr schliessen und bleiben sonntags geschlossen. 
    • Für private Veranstaltungen gilt eine maximale Zahl von 5 Personen aus zwei Haushalten. Ausgenommen sind Feiern bis 10 Personen vom 24. bis 26. Dezember sowie am 31. Dezember. 
    • Öffentliche Veranstaltungen werden mit Ausnahme von religiösen Feiern sowie Parlamentsversammlungen verboten. 
    • Jegliche Aktivitäten im Kulturbereich (inklusive schulische Aktivitäten) werden untersagt. Veranstaltungen im professionellen Bereich mit Publikum werden verboten, ausgenommen sind online übertragene Veranstaltungen ohne Publikum. 
    • Die Massnahmen sollen bis am 20. Januar 2021 gelten.

    Die Massnahmen dürften insbesondere die Gastronomie und den Handel erneut hart treffen. Nicht alle Kantone dürften damit einverstanden sein. Die geplanten Massnahmen rufen auch Kritik in der nationalen Politik hervor. Nationalrat und Fraktionschef der SVP im Bundeshaus Thomas Aeschi kritisiert die Pläne des Bundesrates in einem Interview mit dem "Blick" als Überreglierung. 

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    05:45

    Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet einen Anstieg der Positiv-Tests in Deutschland um 20'815 auf über 1,218 Millionen. Die Zahl gestorbenen Menschen, die positiv getestet wurden, erhöht sich um 590 auf 19'932. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt binnen Tagesfrist um 1,9 auf 149,1 pro 100'000 Einwohner. Regierung und Bundesländer streben an, den Wert wieder unter die Schwelle von 50 zu drücken.

     

     

    In Deutschland macht die Forderung nach einem "Jahreswechsel-Lockdown" die Runde. Nach Weihnachten soll das öffentliche Leben bewusst heruntergefahren werden, um die Verbreitung des Virus zu verhindern. Mehr dazu hier.

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    03:20

    Die brasilianische Regierung sichert sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums die Lieferung von 70 Millionen Impfdosen von Pfizer und Biontech. Die Impfeinheiten würden ab Januar kommenden Jahres ausgeliefert, erklärt Gesundheitsminister Eduardo Pazuello. Es stünden durch verschiedene Vereinbarungen nun mehr als 300 Millionen Dosen bereit, die nur noch von der Gesundheitsbehörde Anvisa genehmigt werden müssten.

    Brasilien verzeichnet mit 6,67 Millionen die dritthöchste Anzahl bestätigter Fälle weltweit und mit 178.159 die zweithöchste Zahl an Todesopfern.

    Zur Übersicht der Fallzahlen-Entwicklung weltweit von der Johns Hopkins University geht es hier.

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    02:10

    In den USA gibt es im Ringen um weitere Corona-Hilfen einen neuen Vorstoss der Regierung. US-Finanzminister Steven Mnuchin erklärt, er habe der Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, einen Entwurf für ein Hilfspaket in Höhe von 916 Milliarden Dollar vorgelegt. "Wir werden diesen Vorschlag mit 140 Milliarden Dollar an nicht verwendeten Mitteln aus dem Gehaltsscheckprogramm und mit 429 Milliarden Dollar aus der Staatskasse finanzieren", sagt Mnuchin.

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    00:25

    Trotz der bereits erfolgten Zulassung für den Covid-19-Impfstoff von Biontach und Pfizer in Grossbritannien sieht sich die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA bei ihrer eigenen Entscheidung über das Vakzin nicht unter Zugzwang. "Wir fühlen uns politisch in keinster Weise unter Druck gesetzt. Es geht hier um Wissenschaft, nicht um Politik", sagt die neue EMA-Chefin Emer Cooke der Zeitung "Welt" (Mittwochsausgabe).

     

     

    Die EMA will am 29. Dezember eine Entscheidung über die bedingte Marktzulassung fällen. "Diese erteilen wir nur dann, wenn wir uns sicher sind, dass das Produkt sicher, qualitativ hochwertig und wirksam ist", so Cooke. Es gehe bei der bedingten Marktzulassung also um ein nach strengen Regeln autorisiertes Produkt. "Eine Notfallzulassung hingegen ist die Erlaubnis, ein Produkt, das noch nicht offiziell zugelassen ist, zeitweise nutzen zu können."

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    00:05

    Ein wissenschaftlicher Berater der britischen Regierung, Patrick Vallance, geht einer Zeitung zufolge davon aus, dass trotz der angelaufenen Massenimpfung auch 2021 Masken notwendig sein werden. Die Einschränkungen könnten auch lange nach dem Abschluss der Impfung benötigt werden, zitiert "The Telegraph" Vallance: Es sei noch unklar, wie gut die Impfstoffe wirkten. 

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    21:05

    US-Präsident Donald Trump will notfalls mit einem Gesetz für die Rüstungsproduktion dafür sorgen, dass Amerikaner zuerst in den USA hergestellten Impfstoff erhalten. Er glaube jedoch nicht, dass dies notwendig sein werde, sagt Trump während eines Impfstoff-Gipfels. Mit dem 1950 erlassenen Defense Production Act könnte Trump die Herstellung in den USA erzwingen, müsste jedoch dazu Klage einreichen.

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    (cash/Reuters/SDA/AWP/Bloomberg)