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Das Coronavirus-Update vom Dienstag 7. Juli finden Sie hier.

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19:00

Nach einer neuen Welle von Corona-Infektionen fährt Israel das öffentliche Leben wieder teilweise herunter. Das Land müsse eine Kehrtwende machen, um einen umfassenden Lockdown zulasten der Wirtschaft zu verhindern, erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach einer Krisensitzung seines Kabinetts. Netanjahus Regierung ordnete die sofortige Schliessung von Bars, Nachtclubs, Fitness-Studios und Veranstaltungshallen an. 

Israel hatte die Ausbreitung des Virus im Mai weitgehend unter Kontrolle bekommen und daraufhin wieder Schulen, Strände und Geschäfte geöffnet. Danach kam es zu einem steilen Anstieg der Infektionszahlen. Der Epidemiologe Hagai Levine kritisierte, das Land habe sich nicht gut vorbereitet. "Die Erfahrung Israels sollte allen Ländern eine Lehre sein", sagte der Professor. "Man kann nicht ohne vernünftige Planung von einem Extrem ins nächste fallen, von einem totalen Lockdown zu einem schnellen umfassenden Ende von Auflagen." Das Coronavirus werde noch lange nicht verschwinden. "Das ist ein Marathon, kein Sprint." 

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18:15

Die beliebte Ferieninsel Bali in Indonesien wird nach dem Corona-Lockdown voraussichtlich am 11. September wieder ausländische Touristen empfangen. Die im Zuge der Pandemie geschlossenen Tempel, Märkte und andere Sehenswürdigkeiten sollen in einer ersten Lockerungsphase sogar bereits am Donnerstag wieder öffnen, teilte die örtliche Regierung am Montag mit. Ende Juli dürfen dann zunächst Urlauber aus anderen Teilen Indonesiens wieder nach Bali einreisen. 

In Indonesien, das rund 270 Millionen Einwohner zählt, wurden am Montag mehr als 1200 neuen Corona-Infektionen registriert. Die Gesamtzahl in dem südostasiatischen Inselstaat ist damit auf fast 65'000 gestiegen, bei rund 3200 Todesopfern. Auf Bali wurden bislang 1900 Fälle von Sars-CoV-2 gezählt, 23 Menschen starben auf der Insel im Zusammenhang mit dem Virus.

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17:10

Schweden will für den Fall einer zweiten Corona-Welle im Herbst gerüstet sein. Auch wenn die Zahlen der Todesfälle und der schweren Covid-19-Erkrankungen erfreulicherweise zurückgingen, bedeute dies nicht, dass die Gefahr vorüber sei, sagte die schwedische Sozialministerin Lena Hallengren am Montag in Stockholm.

Ihre Regierung erteile verschiedenen staatlichen und regionalen Behörden deshalb den Auftrag, sich für eine mögliche zweite Infektionswelle vorzubereiten und für den Fall der Fälle eine gute Krisenbereitschaft gewährleisten zu können.

 

 

Unter anderem soll die Gesundheitsverwaltung mögliche Szenarien entwerfen und prüfen, ob Ratschläge und Vorschriften, die derzeit für das ganze Land gelten, regional angepasst werden können. Hallengren rechnete damit, dass es sich um lokale Ausbrüche handeln werde, sollte es zu einer zweiten Corona-Welle kommen. Es sei deshalb wichtig, nicht bloss nationale, sondern auch regionale Pläne zu haben.

Schweden hat mit weniger strikten Massnahmen auf die Pandemie reagiert als die meisten anderen europäischen Länder. Geschäfte, Restaurants und Schulen blieben so beispielsweise dauerhaft geöffnet. Besuche in Pflegeheimen und Versammlungen mit mehr als 50 Personen wurden jedoch untersagt.

Bislang hat Schweden auf die Einwohnerzahl gerechnet deutlich mehr Corona-Infektionen und Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen verzeichnet der Rest Skandinaviens. Mehr als 73'000 Infektionen wurden bislang bestätigt, fast 5500 Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind in dem skandinavischen Land gestorben.

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16:55

In den USA hat die Zahl der amtlich ermittelten Corona-Toten die Schwelle von 130'000 überschritten. Die Zahl der bekannten bisherigen Infektionen nähert sich unterdessen der Marke von drei Millionen an, wie aus öffentlichen Statistiken hervorgeht.

Nachdem der tägliche Zuwachs bei den Fallzahlen in mehreren Bundesstaaten jüngst Rekordwerte erreichte, rechnen Gesundheitsexperten bald auch wieder mit einem deutlichen Anstieg der Todesfälle. Zuletzt hatte sich diese Kurve abgeflacht. Sie folgt den Infektionszahlen in einem Abstand von Wochen oder gar Monaten.

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16:30

Das Oberverwaltungsgericht in Nordrhein-Westfalen hat mit Eilbeschluss vom heutigen Tag den für den Kreis Gütersloh geltenden Lockdown vorläufig ausser Vollzug gesetzt. Die Corona-Regionalverordnung sei nach der Prüfung im Eilverfahren voraussichtlich rechtswidrig.

In Gütersloh ist es zu zahlreichen Coronavirus-Erkrankungen gekommen. Das Virus hatte sich in einem Fleischbetrieb der Firma Tönnies ausgebreitet. Das Unternehmen kam dadurch generell wegen seiner Arbeitsbedingungen in die Kritik. 

 

 

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16:10

Die chinesische SinoVac bringt ihren potenziellen Corona-Impfstoff in die entscheidende dritte Phase der klinischen Entwicklung. Damit ist SinoVac eines von drei Unternehmen weltweit, die ihre Impfstoffprojekte bereits in die letzte Studienphase gebracht haben.

Noch in diesem Monat wolle das Unternehmen mit der Rekrutierung von Freiwilligen für die Untersuchung beginnen, teilt SinoVac mit. Brasilien - eines der von der Pandemie am stärksten betroffenen Länder - gab SinoVac bereits grünes Licht, seinen Impfstoff in dem Land zu testen.

In der dritten und damit letzten Phase der klinischen Entwicklung befinden sich gegenwärtig nur der Impfstoffkandidat von AstraZeneca und der Universität Oxford sowie der der chinesischen Sinopharm.

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15:45

In Österreich sind erstmals seit Mai wieder mehr als 1000 Menschen akut mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl stieg am Montag auf 1012, wie das Gesundheitsministerium in Wien mitteilte.

Für eine spürbare Zunahme sorgt weiterhin der regionale Ausbruch rund um Linz in Oberösterreich, wo die Zahl der Fälle seit Sonntag um 57 auf 414 stieg. 347 aktive Fälle waren aus der Hauptstadt Wien gemeldet. Vier der neun Bundesländer in Österreich wiesen dagegen keine Neuinfektionen auf.

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober teilte mit, dass es sich um deutlich abgegrenzte regionale Ausbreitungen handle, die gut nachverfolgt werden könnten. Es liege bislang kein einziger Cluster ohne Klarheit über Entstehung und Hintergrund vor. Zuletzt hatten die Behörden am 20. Mai gemeldet, dass die Zahl der aktiv Erkrankten unter die Marke von 1000 gesunken war.

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15:00

Während sich in Deutschland weiterhin relativ wenige Menschen neu mit dem neuartigen Coronavirus anstecken, nähert sich die Ansteckungsrate langsam wieder der kritischen Schwelle. Zu Beginn der Urlaubssaison warnt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor Sorglosigkeit im Umgang mit der Pandemie. Urlaubsreisen dürften nicht dazu führen, dass sich das Virus wieder ausbreitet, sagte Spahn in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. "Hotel und Finca mit Hygiene ist möglich", erklärte er. "Ballermann ist nicht möglich in dieser Sommersaison, weil dort das Risiko entsprechend groß wäre." Er plädierte zudem weiterhin für eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen. "Gerade in engeren geschlossenen Räumen macht es einen Unterschied", sagte Spahn. 

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14:00

Die SBB hat sich am Montagvormittag sehr zufrieden mit  der Umsetzung der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr gezeigt. Praktisch alle  Reisenden hätten eine Maske getragen, sagte SBB-Sprecher Daniele Pallecchi. Offenbar seien alle über die ab Montag geltende Maskenpflicht im 
öffentlichen Verkehr informiert gewesen. Gemäss ersten Rückmeldungen des  Fahrpersonals hätten nur Vereinzelte keine Maske getragen.

Diese seien auf die neue Pflicht hingewiesen worden. "Oftmals hätten sich dann Mitreisende solidarisch gezeigt und eine der eigenen Masken ausgehändigt", sagte Pallecchi. Ob es zu Wegweisungen gekommen ist, wusste Pallecchi noch  nicht.

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13.30

Die Zürcher Clubs haben die verschärften Corona-Sicherheitsmassnahmen am Wochenende gut umgesetzt. Auch Bars hielten sich an  die Regeln. Alle von der Stadtpolizei kontrollierten Betriebe erfüllten die  Vorgaben. Detektive kontrollierten am Freitag- und Samstagabend über 50 Lokale auf dem ganzen Stadtgebiet, wie die Stadtpolizei am Montag mitteilte. An beiden  Abenden gab es keine Beanstandungen an den Corona-Massnahmen. Nach zwei "Superspreader-Events" im Kanton verschärfte die Gesundheitsdirektion am 1. Juli die Regeln für Clubs. Besucherinnen und Besucher müssen neu einen Ausweis vorzeigen und ihre Handynummer überprüfen lassen. 

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12:50

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 47 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Damit bleibt die Zahl erneut unter 100. Damit gehen die Zahlen weiter zurück. Am Sonntag waren 70 neue Fälle gemeldet worden, am Samstag 97 Fälle. In den letzten drei Wochentagen der vergangenen Woche waren jeweils über Hundert Fälle gemeldet mit einem Spitzenwert von 137 gemeldeten Neuansteckungen am Mittwoch. Das stellte gegenüber dem Dienstag mehr als eine Verdoppelung der gemeldeten Fälle dar.

Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Insgesamt gab es bisher 32'315 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag mitteilte.

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Bisher starben gemäss den Angaben 1686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Montagmorgen übermittelt hatten. In Spitalpflege befinden sich 4058 Personen, eine mehr als am Vortag.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 636'397. Bei 6,1 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus. Von Sonntag auf Montag wurden dem BAG 4082 neue Tests gemeldet.

Grund zur Sorge gibt weiterhin die Reproduktionszahl R, also die Anzahl Personen, die eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Diese liegt nach Angaben der Swiss National Covid-19 Science Task Force des Bundes bei der letzten möglichen Schätzung bei 2,36. Das heisst, dass eine infizierte Person im Durchschnitt fast zweieinhalb weitere Personen ansteckt.

Das letzte Mal war die Zahl Anfang März so hoch gewesen. Um den 22. März fiel die Zahl unter den kritischen Wert von 1. Seit der zweiten Juni Woche ist R wieder signifikant über 1.

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11:15

Indien hat nach einem weiteren deutlichen Anstieg der gemeldeten Coronavirus-Infektionen Russland überholt und liegt weltweit nun an dritter Stelle. Das Gesundheitsministerium gab am Montag eine Zunahme von mehr als 23'000 bekannten Fällen auf fast 700'000 bekannt. Am Sonntag waren fast 25'000 Infektionen dazugekommen, ein Rekord. Das Land mit etwa 1,3 Milliarden Einwohnern liegt hinter den USA und Brasilien. Im Vergleich zu China, das eine vergleichbar große Bevölkerung hat, ist die Zahl der offiziell gemeldeten Erkrankungen acht Mal höher. Seit dem Beginn der Krise sind fast 20'000 Menschen in Indien an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben.

Ursprünglich sollten am Montag zahlreiche Touristenattraktionen wie das Taj Mahal in Agra wieder öffnen. Am späten Sonntagabend hatten die örtlichen Behörden jedoch eine Verlängerung der seit März anhaltenden Sperrung des Mausoleums angekündigt. 

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10:30

Maskendebatte in Deutschland: Die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer kritisiert die von den Wirtschaftsministern in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen (beide CDU) ausgelöste Debatte über eine Lockerung der Maskenpflicht im Einzelhandel. "Die Maskenpflicht muss weiter gelten", sagt sie. Es sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen ohne Masken unterwegs seien. Es sei das falsche Signal, nun die Maskenpflicht aufzuheben. Deutschland müsse weiter gut durch die Pandemie kommen.

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09:50

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in Russland ist um 6611 auf 687'862 gestiegen. Binnen 24 Stunden seien zudem 135 Menschen gestorben, teilen die Behörden mit. Damit starben insgesamt 10'296 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Bei der Zahl der Ansteckungsfälle liegt Russland weltweit inzwischen auf Platz vier nach den USA, Brasilien und Indien.

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08:25

Die Maskenpflicht öffentlichen Verkehr (öV) wurde am Montagmorgen grösstenteils eingehalten. So trugen etwa in Berner Zügen, Trams und Bussen fast alle Passagiere eine Maske. Das zeigte ein Augenschein der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am frühen Montagmorgen in zwei Berner S-Bahn-Zügen, einem Tram und einem Postauto. Einige wenige Ausnahmen gab es. Viele Menschen entfernten die Maske unmittelbar nach
dem Aussteigen aus Bus, Tram oder Zug.

Auch in der Region Zürich wurde die Maskenpflicht eingehalten, wie Beobachtungen von cash.ch deutlich machen. Am meisten Passagiere trugen sogenannte Chirurgenmasken aus Papier. Doch auch Stoffmasken waren zu sehen. Einzelne Personen hatten sich Schals als Maske über den unteren Teil des Gesichts gezogen.

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06:10

Die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland steigt um 219 auf 196'554, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle steigt um vier auf 9016.

Eine Übersicht zu den Coronavirus-Fällen weltweit bietet die Website der Johns Hopkins Universität in den USA.

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06:00

Ab Montag gilt im öffentlichen Verkehr in der ganzen Schweiz eine Maskentragpflicht. Bussen bei Missachtung sind in der Verordnung nicht vorgesehen. Unkooperative können jedoch an der nächsten Haltestelle des Fahrzeugs verwiesen werden. Per sofort müssen auch Passagiere der Swiss eine Gesichtsmaske tragen. Die Airline führt eine Maskenpflicht ein. Bisher gab es bloss eine Empfehlung zum Maskentragen.

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05:30

Nach monatelanger Schliessung öffnet der Pariser Louvre ab heute Montag wieder für Museumsbesucher. 70 Prozent der Museumsflächen, rund 45'000 Quadratmeter, werden dann wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Das weltberühmte Museum war am 13. März wegen der Corona-Pandemie geschlossen worden. Die Schliessung verursachte nach Angaben von Louvre-Direktor Jean-Luc Martinez Verluste von mehr als 40 Millionen Euro.

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05:00

Der australische Bundesstaat Victoria gibt 127 neue Infektionen in den vergangenen 24 Stunden bekannt. Zwar fehlen zunächst Zahlen aus mehreren anderen Landesteilen, doch ist der Anstieg bislang der grösste in Australien seit dem Beginn der Pandemie auf dem Kontinent. Die Grenze zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Bundesstaaten Australiens - New South Wales und Victoria - werde ab Dienstag auf unbestimmte Zeit geschlossen, kündigt Victorias Premierminister Daniel Andrews an. In Melbourne, der Hauptstadt Victorias, gelten in 30 Stadtteilen Ausgangssperren, neun Wohnbauten mit Sozialwohnungen sind unter Quarantäne gestellt.

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03:00

Weltweit sind nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters inzwischen mehr als 11,35 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bekannt. Mehr als 530'858 Menschen sind demnach gestorben.

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00:30

Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 26'051 neue bestätigte Coronavirus-Fälle und weitere 602 Todesopfer binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der infizierten Personen steigt nach Angaben des Ministeriums auf mehr als 1,6 Millionen, bislang sind 64'867 Menschen in dem lateinamerikanischen Land an den Folgen der durch das Virus ausgelösten Lungenerkrankung Covid-19 verstorben. 

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP/SDA)