+++ Zum Coronavirus-Update vom 18. August geht es hier +++

18:00

Spaniens Gesundheitsministerium meldet 1833 bekannte Neuinfektionen und damit rund 1000 weniger als am Freitag. Allerdings werden am Sonntag erfahrungsgemäß weniger Diagnosen gestellt, weswegen die am Montag gemeldeten Zahlen oft niedriger sind. Insgesamt sind 359.082 Fälle verzeichnet.

+++

17:55

Im Bürgerkriegsland Libyen droht die Epidemie Behörden zufolge ausser Kontrolle zu geraten. "Wir sind nicht in der Lage, die Krankheit einzudämmen", sagt Bürgermeister Mohammed al-Fataisi von Hai al-Andalus, einem wohlhabenden Vorort von Tripolis. Zwar blieben die Fallzahlen in Libyen zuerst niedrig, weil Reisen wegen des Konflikts kaum möglich sind. Medizinern zufolge breitet sich die Krankheit jedoch jetzt immer schneller aus, auch weil die Menschen weiter zu Veranstaltungen wie Hochzeiten gehen. Die Zahl der bekannten Infektionen ist in vergleichweise kurzer Zeit auf fast 8200 gesprungen bei mehr als 150 Todesfällen.

+++

17:20

Paris setzt im Kampf gegen Corona weiter auf das Tragen einer Maske und schliesst eine generelle Maskenpflicht nicht aus. "Nichts ist unmöglich", sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Anne Souyris am Montag mit Blick auf eine generelle Maskenpflicht in der gesamten Stadt. "Das Wichtigste ist, dass in dicht besiedelten Gebieten Pariser und Touristen die Maske aufsetzen. Das ist noch nicht der Fall", sagte Souyris, die in Paris für Gesundheit zuständig ist, dem Sender BFMTV. Wenn die Menschen das nicht verstehen würden, müsste man die Maskenpflicht überall einführen.

Frankreichs Hauptstadt wurde Ende vergangener Woche als corona-aktive Zone eingestuft. Das heisst, dass die Zahl der aktiven Corona-Fälle besonders hoch ist. Gleichzeitig sind aber Krankenhäuser und Intensivstationen nicht überlastet. Die Stadt hatte im Zuge dessen die Maskenpflicht unter freiem Himmel ausgeweitet. Masken sind nun etwa auch auf der Prachtmeile Champs-Élysées und in zahlreichen Vierteln Pflicht. Zuvor galt das nur in vereinzelten Strassen. 

+++

15:40

Der Kanton Genf verschärft seine Corona-Massnahmen weiter: Für Familienfeste und Privatpartys gilt neue eine maximale Gästezahl von 100 Personen. Auch die Kontaktdaten müssen aufgenommen werden. Öffentliche Veranstaltungen bis 1000 Personen müssen neu in 100-Sektoren unterteilt werden. Restaurants müssen die Gästedaten erfassen und auch die Clubs bleiben geschlossen. Der Kanton Genf ist aktuell in der Schweiz ein Corona-Hotspot, dies schreibt das «SRF».  Die aktuelle Situation sei besorgniserregend, sagte Regierungspräsident Antonio Hodgers. Die Verbreitung des Virus sei zu hoch.

+++

15:15

Tschechien macht das Tragen von Gesichtsmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln und in vielen geschlossenen Räumen ab 1. September wieder zur Pflicht. Dies hänge mit einem erneuten Anstieg der Neuinfektionen und einem voraussichtlich "schwierigen Herbst" zusammen. Die Maskenpflicht sei eine Vorsorge-Massnahme, da wegen der Schulöffnungen es zu häufigen sozialen Interaktionen kommen werde. Nach den neuen Regeln müssen die Menschen in Geschäften, gemeinsamen Bereichen in den Schulen und in öffentlichen Gebäuden Gesichtsmasken tragen, jedoch nicht am Arbeitsplatz oder in Restaurants und Bars.

+++

14:40

In Spanien werden diese Woche Discotheken und andere Ausgehlokale erneut geschlossen, nachdem sie im Juni nach strengen Lockdowns wieder hatten öffnen dürfen. Der Schritt ist eine von mehreren Massnahmen der spanischen Regierung, um die wieder stark steigende Ausbreitung des Coronavirus im Land einzudämmen.

+++

13:45

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb eines Tages 128 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Sonntag waren es 200 gewesen, am Samstag 253, am Freitag 268 und am Donnerstag 234.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 38'252 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das Bundesamt im Vergleich zum Vortag eine neue Spitaleinweisung. Einen neuen Todesfall gab es nicht. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz und in Liechtenstein liegt bei 1716.

In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1568 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 4632 Personen, die mit Infizierten in Kontakt gewesen waren. Die Zahlen stammen aus 26 Kantonen und aus Liechtenstein. 16'125 Menschen befanden sich nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 884'472. Bei 5,2 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

+++

13:00

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die ansteigenden Zahlen von Corona-Infektionen im Land als besorgniserregend, aber noch beherrschbar bezeichnet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen der ersten virtuellen CDU-Präsidiumssitzung nach der Sommerpause sagte Merkel am Montag demnach weiter, es könne deswegen derzeit keine weiteren Lockerungen geben. Dies gelte auch für Fussballspiele.

+++

11:25

Der krisengeschüttelte Libanon erwägt einen zweiwöchigen Shutdown. "Wir erklären heute den Zustand der allgemeinen Alarmbereitschaft und brauchen eine mutige Entscheidung, um (das Land) für zwei Wochen zu schliessen", sagt Gesundheitsminister Hamad Hassan im Radio-Interview. Zuletzt wurden im Libanon binnen 24 Stunden 439 weitere Personen positiv auf das Coronavirus getestet - ein Rekordwert in dem Land.

+++

10:50

Auf der ganzen Welt verhängen Staaten, wie blick.ch berichtet, wegen der Corona-Pandemie komplizierte Einreisevorschriften. In einigen Ländern müssen Tests vorgelegt werden, manchmal existiert eine Quarantänepflicht. Es gibt aber auch Länder, in die man gar nicht einreisen kann.

In Europa sind die Schweizer zum grössten Teil von der Quarantäne befreit. Doch an vielen öffentlichen Orten gilt eine Maskenpflicht. Hier eine Liste: 

Ägypten, Albanien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Elfenbeinküste, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Italien, Kosovo, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Malediven, Malta, Mexiko, Monaco, Montenegro, Niederlande, Nordmazedonien, Österreich, Palau, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweden, Serbien, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vatikan und Zypern (Es können stichprobenartig Corona-Tests am Flughafen durchgeführt werden).

In diese Länder darf man nur mit der Bestätigung eines negativen Corona-Tests:

Äquatorialguinea (Test darf nicht älter als 2 Tage sein), Bahamas (maximal 10 Tage), Barbados (maximal 3 Tage), Bosnien und Herzegovina (maximal 3 Tage), Bulgarien (maximal 2 Tage), Costa Rica (maximal 2 Tage), Dominikanische Republik (Test wird am Flughafen vorgenommen), Dschibuti, Ecuador (maximal 7 Tage), Finnland (maximal 14 Tage), Iran, Kenia (maximal 4 Tage), Libanon, Mali (maximal 3 Tage), Ruanda (maximal 3 Tage) und den Seychellen (maximal 3 Tage), Sri Lanka (maximal 3 Tage) und den Vereinigten Arabischen Emirate (maximal 3 Tage).

Bei der Einreise in diese Länder muss man direkt in eine Quarantäne:

Andorra (15-tägige Quarantäne), Benin (14 Tage), Bhutan (21 Tage), Burundi (14 Tage), Irland (14 Tage), Island (14 Tage), Lettland (14 Tage), Litauen (14 Tage), Norwegen (10 Tage), Sao Tomé und Principé, Slowenien (14 Tage) und Tadschikistan (14 Tage).

Diese Länder haben die Schotten für die Schweizer dicht gemacht:

Afghanistan, Algerien, Angola, Argentinien, Armenien, Aserbaidschan, Australien, Bahrain, Bangladesh, Belarus, Belize, Bolivien, Botswana, Brunei, Burkina Faso, Dominica, El Salvador, Eritrea, Estland, Eswatini, Fiji, Gabun, Georgien, Ghana, Grenada, Guinea, Guinea-Bissau, Haiti, Honduras, Indien, Indonesien, Irak, Israel, Japan, Jordanien, Kambodscha, Kanada, Kasachstan, Katar, Kirgistan, Kolumbien, Kongo, Kuba, Laos, Liberia, Madagaskar, Malaysia, Marokko, Marshallinseln, Mauretanien, Mauritius, Mikronesien, Moldau, Mongolei, Mosambik, Myanmar, Namibia, Nepal, Neuseeland, Nicaragua, Oman, Osttimor, Panama, Papua-Neuguinea, Paraguay, Peru, Philippinen, Russland, Salomonen, Sambia, Saudi-Arabien, Senegal, Simbabwe, Singapur, Südafrika, Südsudan, Taiwan, Thailand, Tonga, Tuvalu, Uganda, Uruguay, Usbekistan, Venezuela, USA und Vietnam.

+++

10:15

Italien schliesst ab Montag alle Diskotheken des Landes. Die Massnahme dauert mindestens bis zum 7. September. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Sonntagabend mit. Betroffen sind auch Stranddiscos im Freien und alle anderen Tanz-Events draussen, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. In der Zeit zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens gilt überdies auf Plätzen, wo sich in Italien gerne viele Menschen aufhalten, und bei Ansammlungen vor Lokalen eine Maskenpflicht.

+++

08:50

Die Falschmeldung des BAG über ein junges Corona-Todesopfer hat am Freitag hohe Wellen geworfen. Schon in den Wochen zuvor publizierte das BAG fehlerhafte Zahlen. Digitalrechtsexperte und Jurist Martin Steiger fordert das BAG auf, Hilfe von aussen anzunehmen, um die Missstände zu beheben. "Es ist einerseits wünschenswert, dass das BAG endlich sichtbar dazu lernt. Andererseits soll es Hilfe annehmen", sagt Steiger im Interview mit Radio SRF. "Ich weiss, dass ihm sehr viel Hilfe angeboten wird – aus der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, von Unternehmen. Ständig höre ich, dass die Leute beim BAG nicht reagieren oder sagen, dass sie es dann früher oder später schon selbst machen würden." 

+++

08:30

Das Contact Tracing zur Eindämmung der Corona-Pandemie läuft weiterhin nicht einwandfrei. Neben bereits bekannten Problemen zeigt eine ETH-Analyse nun, dass das Contact Tracing auf einer fehlerhaften Studie basiert.

Die Grundlage für das Contact Tracing in den meisten Ländern der Welt - auch in der Schweiz - bildet eine Studie der Universität Hongkong, nach der Infizierte bis zu 48 Stunden vor Krankheitsausbruch ansteckend sind. Wird jemand positiv auf das Coronavirus getestet, wird daher nach Personen gesucht, mit denen der Infizierte bis zu zwei Tage vor Krankheitsbeginn Kontakt hatte.

Doch diese Regel ist laut Forschern der ETH Zürich falsch. "Unsere Analysen zeigen, dass Infizierte das Virus bis zu fünf oder sechs Tage vor Ausbruch der Krankheit weitergeben können", sagte Peter Ashcroft, der den Fehler aufdeckte, der "NZZ am Sonntag". "Will man 90 Prozent der präsymptomatischen Ansteckungen abfangen, müsste man die Kontakte bis zu vier Tage zurückverfolgen."

Die korrigierte Analyse wurde vergangenen Woche im "Swiss Medical Weekly" veröffentlicht und auch in der Originalpublikation wurde der Fehler inzwischen berichtigt. Beim (BAG) hat man die Korrektur zur Kenntnis genommen.

+++

06:45

In Indien ist die Zahl der Todesfälle, die mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht werden, nach offiziellen Angaben um 941 auf 50'921 gestiegen. 57'981 weitere Personen wurden positiv auf das Virus getestet. Damit steigt die Gesamtzahl auf fast 2,65 Millionen. Das ist weltweit der dritthöchste Wert hinter den USA und Brasilien.

+++

05:45

In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts um 561 auf 224'014 gestiegen. An den Folgen des Virus ist in den vergangenen 24 Stunden ein weiterer Mensch gestorben, die Gesamtzahl der Todesfälle steigt demnach auf 9232.

+++

04:40

Die Bundesregierung reagiert mit Kritik auf die schleppende Rückzahlung von Ticketkosten vieler Fluggesellschaften. "Nach Auffassung der Bundesregierung ist eine Nichterstattung berechtigter Ansprüche nicht akzeptabel", heisst es in einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, die dem Handelsblatt vorliegt. Die Corona-Pandemie stelle zwar auch für die Fluggesellschaften "eine besondere Ausnahmesituation" dar. Dennoch sei spätestens seit der Mitteilung der EU-Kommission vom 13. Mai 2020 klar gewesen, dass es für Flugtickets nur eine freiwillige Gutscheinregelung geben werde. Die Fluggesellschaften hätten ausreichend Zeit gehabt, um die Erstattungsverfahren entsprechend vorzubereiten und Anträge zügig bearbeiten zu können.

+++

02:50

Wegen des jüngsten Ausbruchs des Coronavirus in der Stadt Auckland wird die Parlamentswahl in Neuseeland um vier Wochen verschoben. Premierministerin Jacinda Ardern verlegte die Wahl nach Absprache mit aller im Parlament vertretenen Parteien auf den 17. Oktober.

+++

02:05

Das Coronavirus ist in den USA laut einer Datenauswertung der Nachrichtenagentur Reuters inzwischen bei mehr als 5,4 Millionen Menschen nachgewiesen. 170'000 Menschen sind demnach in den Vereinigten Staaten an den Folgen der Infektion gestorben. Die jüngste Hochrechnung des medizinischen Instituts IHME geht bis Dezember von einen Anstieg der Todesfälle auf rund 300'000 aus, auch Krankenhauseinweisungen nehmen nach der Einschätzung bis Ende des Jahres um 75 Prozent zu. Weltweit sind mindestens 21,5 Millionen Coronavirus-Fälle verzeichnet und über 765'000 Todesfälle bestätigt. Die Vereinigten Staaten bleiben mit rund einem Viertel der Infektionen und Todesfällen das globale Epizentrum der Pandemie.

+++

00:50

Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 23'101 neue Coronavirus-Infektionen und 620 weitere Todesfälle binnen 24 Stunden. In dem lateinamerikanischen Land sind bislang 3'340'197 Menschen erkrankt und 107'852 Personen an den Folgen des Virus verstorben.

+++

00:05

Deutschlands grösster Touristikkonzern Tui lehnt eine pauschale Reisewarnung für die Balearen-Insel Mallorca ab. "Wir bedauern, dass Deutschland nun eine Reisewarnung für ganz Mallorca ausgesprochen hat. Besser wäre eine regionale Reisewarnung für Palma, Magaluf oder andere Orte mit erhöhten Fällen gewesen", sagt Thomas Ellerbeck, der für Politik und Kommunikation zuständige Manager des Konzerns, der Zeitung "Rheinische Post" (Montagsausgabe). Die meisten Urlauber wären sehr verantwortungsvoll und würden sich an die Regeln halten. Die pauschale Warnung sei auch deshalb fragwürdig, weil grosse Teile der Insel von der Pandemie nur minimal betroffen seien. Es habe in keinem Hotel der Tui auf Mallorca eine Infektion gegeben.

+++

+++

(cash/Reuters/Bloomberg/SDA/AWP)