19:10

Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach dem ersten Jahr im Amt Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Krise eingeräumt - und eine neue Prognose gemacht. "Natürlich gibt es Dinge, die wir falsch gemacht haben", sagte Johnson in einem am Samstag veröffentlichten Interview des Nachrichtensenders Sky News.

"Wir müssen so schnell wie möglich aus unseren Fehlern lernen." Das Schlimmste dürfte "Mitte nächsten Jahres" vorbei sein. Kürzlich hatte er noch eine Rückkehr zur Normalität bis Weihnachten vorhergesagt.

Grossbritannien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Experten werfen der Regierung vor, spät und falsch reagiert zu haben. Viele rechnen mit einer zweiten schweren Infektionswelle ab Herbst. Das könnte den maroden staatlichen Gesundheitsdienst NHS zum Kollabieren bringen. Schon während schwerer Grippeausbrüche zur Winterszeit steht der NHS fast jedes Jahr kurz vor dem Zusammenbruch. Was nun, wenn beides zusammenkommt?

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17:20

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro ist eigenen Angaben zufolge nach wochenlanger Quarantäne in seiner Residenz wieder Viren-frei. Das Staatsoberhaupt teilte am Samstag in sozialen Medien mit, ein Coronavirus-Test habe ein negatives Ergbnis gehabt. Er hatte Anfang Juli die Ansteckung mit dem Virus bekannt gemcht. Details zu dem Test nannte er nicht.

Bolsonaro veröffentlichte auch ein Foto von sich mit einer Schachtel Hydroxychloroquin. Das Medikament, das üblicherweise gegen Malaria eingenommen wird, ist als Mittel gegen das Coronavirus umstritten, da seine Wirksamkeit wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist.

Bolsonaro hat die Gefahren des Virus immer wieder als gering eingestuft und dieses als "kleine Grippe" bezeichnet. Er verstiess wiederholt gegen die von örtlichen Behörden verhängte Maskenpflicht, auch nachdem ein Richter Ende Juni zu seinen Ungunsten geurteilt hatte. 

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14:45

Hotelier-Präsident Andreas Züllig rechnet für 2020 mit 30 bis 40 Prozent weniger Logiernächten in der Schweiz. Ein Teil der rund 260'000 Angestellten der Branche werde den Job verlieren. Eine Lockerung der 1000er-Regel für Veranstaltungen ab September würde helfen.

"Es ist eine ausserordentliche Krise, die uns im Mark trifft", sagte Züllig in der "Samstags-Rundschau" von Schweizer Radio SRF. Nicht einmal während der Weltkriege habe die Hotelbranche ähnliche Einbussen erlebt. Eine konkrete Prozentzahl zu den erwarteten Stellenverlusten nannte der Hotelleriesuisse-Präsident nicht. Für Destinationen wie Interlaken oder Luzern, die stark von ausländischen Gästen abhängig seien, seien die Ausfälle aber massiv.

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12:15

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstag innerhalb eines Tages 148 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden.

Am Freitag waren 154 neue neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Donnerstag 117 und am vergangenen Samstag 110. Insgesamt gab es bisher 34'302 (34'154) laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Samstag mitteilte.

Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet. Bisher starben gemäss den Angaben 1700 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet entspricht das 19,8 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Samstagmorgen übermittelt haben.

Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4178 (4167) Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag sind das elf mehr.

In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung waren 739 (668) infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 2450 (2335) Personen, die mit Infizierten in Kontakt waren. Die Zahlen stammen aus 21 der 26 Kantone und aus dem Fürstentum.

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11:30

In Belgien sind wegen steigender Covid-19-Fallzahlen neue Massnahmen in Kraft getreten. Von diesem Samstag an muss auch auf Märkten, in Einkaufsstrassen und öffentlichen Gebäuden eine Maske getragen werden. 

Zudem werden in gastronomischen Betrieben die Kontaktinformationen der Gäste für 14 Tage gespeichert. Eine Maskenpflicht gilt dort auch, allerdings nicht, wenn die Besucher an einem Tisch sitzen.

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10:55

Das von der Corona-Pandemie stark betroffene Brasilien hat 55 891 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert - und damit den dritten Tag nacheinander mehr als 50 000 neue Infektionen. Insgesamt haben sich in Brasilien 2 343 366 Menschen mit dem Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Freitagabend (Ortszeit) mitteilte. 1156 Tote im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 wurden zwischen Donnerstagabend und Freitagabend erfasst, 85 238 Patienten sind in dem grössten Land in Lateinamerika bislang gestorben.

Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet. Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so gross wie Deutschland.

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09:10

Die grösste brasilianische Stadt São Paulo hat ihre Karnevalsfeiern im kommenden Jahr auf unbestimmte Zeit verschoben

Den Sambaschulen und den Veranstaltern des Strassen-Karnevals sei klar, dass ein Karneval im kommenden Februar wegen der Corona-Pandemie nicht möglich sei, sagte Bürgermeister Bruno Covas am Freitag (Ortszeit). Auch die Behörden in Rio de Janeiro mit dem weltberühmten Karneval denken über einen ähnlichen Schritt nach.

Brasilien ist nach den USA das am meisten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. in dem südamerikanischen Land wurden bislang bereits mehr als 2,3 Millionen Infektionen nachgewiesen. Mehr als 85'000 Brasilianer starben. Der Bundesstaat São Paulo ist das Epizentrum des Virus.

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06:05

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut deutlich gestiegen, allerdings etwas langsamer als noch am Vortag. Gemeldet wurden insgesamt 781 neue Fälle nach 805 am Vortag, wie am Samstag aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorging. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl auf 204.964. Die Zahl der Todesfälle legte um sieben auf 9118 zu.

Nach den Worten von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie bereits in Deutschland angekommen. "Die zweite Corona-Welle ist schon da. Sie findet bereits jeden Tag statt", sagte Kretschmer der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Wir haben jeden Tag neue Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten." Die Aufgabe bestehe nun darin, mit den Gesundheitsämtern diese Welle jeden Tag neu zu brechen.

Vor allem die Urlaubssaison mit Hunderttausenden Reisen ins Ausland wird als Gefahr für eine zweiten Welle der Epidemie angesehen. Denn in vielen europäischen und nichteuropäischen Staaten steigen derzeit die Infektionszahlen. Zudem gab es wiederholt Kritik an einem fahrlässigen Verhalten deutscher Urlauber in Ländern wie Kroatien oder Spanien.

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05:00

Die Übersicht zu den Coronavirus-Fallzahlen in der Schweiz, wie sie vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekannt gegeben wurden: 

Freitag: 154
Donnerstag 117
Mittwoch: 141
Dienstag: 108
Montag: 43
Sonntag: 99
Samstag: 110

 

Gegen die Wochenmitte hin steigen die Fallzahlen. Die neuesten Daten gibt das BAG traditionell kurz nach 12 Uhr heraus.

03:45

China hat am Freitag 34 neue Corona-Fälle registriert. Am Vortag seien es noch 21 gewesen, wie die Gesundheitskommission am Samstag mitteilte. Von den Neuinfektionen seien allein 20 in der weit westlich gelegenen Region Xinjiang aufgetreten. Neun befanden sich in der nordöstlichen Provinz Liaoning, während es sich bei den übrigen fünf Neuinfektionen um importierte Fälle handelte. Bis wurden damit offiziell 83.784 Corona-Fälle bestätigt. Die Zahl der Covid-19-Toten verharrte bei 4634.

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01:30

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet einen weltweiten Rekordanstieg der bekannten neuen Infektionsfälle. In den vergangenen 24 Stunden seien 284.196 hinzugekommen, heisst es in dem Lagebericht. Die Zahl der Toten sei um 9753 gestiegen, so viele wie seit dem 30. April nicht mehr.

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00:30

Die USA beklagen nach Zählung der Nachrichtenagentur Reuters den vierten Tag in Folge mehr als 1000 Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19. Am Freitag stieg die Zahl um mindestens 1019 auf insgesamt 145.352. Am Donnerstag waren es 1140, am Mittwoch 1135 und am Dienstag 1141. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus stieg am Freitag um mehr als 68.800 auf insgesamt über vier Millionen.

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(cash/Reuters/SDA/AWP)