Zwei Lieblinge von Schweizer Anlegern dominieren das SMI-Ranking der Woche. Zum einen hat der erfolgreiche Bauchemiespezialist Sika (+3,7 Prozent) zugelegt. Fast gleich gut lief es für Lonza (+3,4 Prozent). Beide kleiner kapitalisierten SMI-Mitglieder haben diese Woche Zahlen vorgelegt. In beiden Fällen konnten die Anleger mit den Ergebnissen und Statements der Firmenchefs zufrieden sein. 

Genaugenommen hat fast die Hälfte der SMI-Konstituenten diese Woche berichtet, teils über das zweite Quartal, teils über das erste Halbjahr. Aus beiden Zeiträumen ist die Coronaviruskrise nicht wegzudenken. Zahlen mit positiver Rückmeldung von der Börse gab es auch von der Industriegruppe ABB (+3 Prozent). Beim Aromenentwickler Givaudan (+0,6 Prozent), dem Warenprüfkonzern SGS (-0,3 Prozent) und der Grossbank UBS (-0,5 Prozent) waren die Reaktionen kritischer. 

SMI-Titel: Tops und Flops Woche 30

(Grafiken: Bloomberg)

Besorgt äusserten sich die Analysten über Rückversicherer Swiss Re (-1,7 Prozent), der wegen Corona im Halbjahr über eine Milliarde Verlust geschrieben hat und seine Zahlen vorzeitig vorlegte. Auch die Big-Pharma-Konzerne Novartis (-4,8 Prozent) und Roche (-6,3 Prozent) verfehlten ihre Ziele. Zwar verkaufte Roche mehr Corona-Tests, spürte aber auch, das weniger Menschen zum Arzt gingen und Medikamente bekamen.

Dass der Genusschein so stark verloren hat, überraschte viele. Ein Grund dürfte sein, dass Roche noch weniger gut fuhr, als es ohnehin befürchtet worden war. Swatch (-3,8 Prozent) und Richemont (-3,1 Prozent) hatten in der letzten Woche Zahlen vorgelegt. Die Uhrenexporte sind zwar im Juni weniger dramatisch gefallen als gedacht, aber das Umfeld für die beiden Luxusgüter- und Uhrenkonzerne bleibt sehr ungemütlich. 

Gewinner und Verlierer am breiten Markt

Am breiten Markt profitierte die volatile und im Rappenbereich dahinsiechende Aktie von Aryzta (+24,3 Prozent) ausserordentlich von der Nachricht, dass es Kaufinteressenten gebe. Das Management des angeschlagenen, sanierungsbedürften Backwarenherstellers verbreitete diese Nachricht in einer Orientierung zur Generalversammlung. 

Unter den Top Ten findet sich Siegfried (+4,7 Prozent), von manchem als unterschätzte Aktie gehandelt. Wie Lonza oder Bachem könnte der Pharmazulieferer und -auftragsfertiger noch von der Bekämpfung der Pandemie profitieren. 

Bei den Verlierern hat ein Umsatzeinbruch den Schoggi-Produzenten Lindt (-7,9 Prozent, Partizipationsschein) abschmieren lassen. Ansonsten bevölkern wie meistens eine Reihe von Biotech-Titeln die Rangliste, die sehr volatil handeln. Auffällig ist der Kursrückgang bei Basilea (-17,6 Prozent). Das forschende Unternehmen hat bei einem Teilrückkaufprogramm von Wandelanleihen ein Mindestziel verfehlt. 

(cash)