Zum Coronavirus-Update von cash.ch vom Freitag, 15. Mai geht es hier.

17:00

Italien will in einer repräsentativen Studie in der kommenden Woche 150'000 Bürger in 2000 Städten testen. Damit solle herausgefunden werden, wie weit sich das Virus in der Bevölkerung schon verbreitet habe, sagt der Leiter des Wissenschafts-Komitees der Regierung, Agostino Miozzo. Italien ist eines der weltweit am stärksten von dem Virus betroffenen Ländern.

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14:30

Matthias Egger, der Chef der Corona-Task-Force des Bundes, sieht das schwedische Modell der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie durchaus kritisch: "Schweden hat das gleiche Ziel wie die Schweiz: Die Infektionskurve zu drücken. Aber im Gegensatz zu uns haben sie dies noch nicht erreicht", sagte Egger am Mittwochabend in der Sendung "Rundschau" von Fernsehen SRF. Schweden habe pro Tag noch mehrere Hundert Infektionen, und das sei zu viel, so Egger. Zudem sei die Zahl der Corona-Toten hoch. "Heute ist Schweden schon bei 34 Todesopfern pro 100'000 Einwohner. In der Schweiz sind es rund 22 Corona-Tote pro 100'000 Einwohner, und das bleibt vorerst so".

Schweden zählt auch rund mehr als dreimal so viele Todesfälle durch Covid-19 wie seine Nachbarn Dänemark, Finnland und Norwegen zusammen. Schweden verzichtete im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern auf einen Lockdown. Restaurants, Café, Läden oder Fitnessstudios blieben offen. Auch ohne Lockdown hat die Ausbreitung des Coronavirus der schwedischen Wirtschaft aber schwer zugesetzt. Der Fahrzeughersteller Scania oder Volvo mussten zum für mehrere Wochen ihren Betrieb einstellen. Die Ökonomen der Regierung rechnen mit einem Anstieg der Arbeitslosenrate auf mehr als 11 Prozent. 

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13:00

Während sich Deutschland auf die Wiederöffnung der Grenzen zu den Nachbarländern vorbereitet, die zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie geschlossen worden waren, haben sich zuletzt wieder mehr Menschen mit dem Virus angesteckt.  Nach Angaben der Johns Hopkins Universität wurden aus Deutschland in den zurückliegenden 24 Stunden 927 Virus-Neudiagnosen gemeldet - die höchste Zahl seit dem 9. Mai. Die Reproduktionszahl fiel nach Angaben des Robert Koch Instituts. Das Mass gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

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12:45

Für eine Kontroverse sorgte Sanofi-Chef Paul Hudson mit der Ankündigung, die USA würden einen Corona-Impfstoff wahrscheinlich zuerst erhalten, sobald das Unternehmen einen entwickelt habe. Hudson begründete dies damit, dass Washington als erstes die Forschung von Sanofi mitfinanziert habe. Die französische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Agnès Pannier-Runacher, nannte das Ansinnen "inakzeptabel". Kritik kam auch von der Weltgesundheitsorganisation. Alle Länder sollten gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen bekommen, sagte Takeshi Kasai, WHO-Direktor für die Region Westpazifik. Kasai warnte zudem davor, Beschränkungen zu schnell aufzuheben. Die Pandemie sei "noch lange nicht vorbei", erklärte er.

Der französische Gesundheitsminister Olivier Veran erklärte, er sei nach Gesprächen mit dem Chef von Sanofi beruhigt. "Ich glaube, die Aussage war etwas ungeschickt und vielleicht aus dem Zusammenhang gerissen", sagte Veran dem Sender C News. Die Kontroverse wirft gleichwohl die Frage auf, ob Europa nicht zu langsam bei der Organisation und Finanzierung der Impfstoffforschung war. Sanofi bekräftigte am Donnerstag, dass die USA in dieser Hinsicht schneller gewesen seien. 

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11:30

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages mit dem Coronavirus gemeldet worden, etwas mehr als am Vortag. Dies teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mit. Am Mittwoch hatte das BAG noch 33 neue Fälle bekannt gegeben, am Dienstag waren es 36 gewesen und am Montag 39. Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Donnerstag 30'463 laborbestätigte Fälle. 

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstagmittag 1870. Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1589 an. Schweizweit wurden bis am Donnerstag insgesamt 328'163 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 11 Prozent positiv. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein. Das BAG empfiehlt Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19.

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11:15

Die Schweiz befindet sich laut Angaben der Johns Hopkins Universität bei der Zahl aller bestätigten Coronavirus-Infektionen mit 30'413 Fällen weltweit auf Platz 22. Beim Höhepunkt der Coronaepidemie in Europa im März lag die Schweiz jeweils noch unter den Top Ten international. Angeführt wird die Liste nun seit Wochen von den USA mit derzeit total 1,39 Millionen gemessenen Coronavirus-Infizierten, vor Russland mit rund 252'000 Fällen und Grossbritannien mit 231'000 Fällen. China, wo das Virus ausbrach, befindet sich mit rund 84'000 Fällen auf Platz 11. Bei der Anzahl der Todesfälle mit dem Coronavirus (1870 Verstobene) befindet sich die Schweiz international auf Platz 20.

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11:00

Nach Angaben der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) könnte ein Impfstoff gegen das Coronavirus in etwa einem Jahr bereit für die Zulassung sein. Dies sei dabei ein optimistisches Szenario, sagt Marco Cavaleri, zuständig für Impfstoffe beim EMA. Er zeigt sich skeptisch zu der Vorstellung, dass ein derartiges Mittel im September verfügbar sein könnte.

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10:20

In Frankreich sind einer Studie zufolge um ein Vielfaches mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert als bislang bekannt. Demnach seien es 2,8 Millionen Menschen und damit 4,4 Prozent der französischen Bevölkerung, geht aus eine Untersuchung des Instituts Pasteur hervor, das in der Zeitschrift "Science" veröffentlicht wurde. In den am schlimmsten betroffenen Teilen des Landes im Osten und in der Region Paris liege die Rate bei neun bis zehn Prozent. .

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10:15

Der Schweizer Börsenleitindex Swiss Market Index verliert am Donnerstag im frühen Handel 0,8 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt die Performance minus 9 Prozent. Seit dem Börsentiefstand am 23. März hat der SMI bis heute allerdings rund 18 Prozent aufgeholt. 

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10:00

Die weltweite Versicherungsindustrie verliert wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr rund 203 Milliarden Dollar. Das schätzt der Versicherungsmarkt Lloyd's of London laut Bloomberg-Meldung. Die Summe wird weiter steigen, sollte die Ausbreitung des Virus nicht eingegrenzt werden. Viele Versicherer haben aufgrund der Coronakrise ihre Gewinnaussichten gestutzt und die Dividenden gestrichen oder ausgesetzt.

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09:15

Ab nächster Woche beginnt die Testphase der Schweizer Corona-Warn-App, für die der Bundesrat eine befristete Verordnung verabschiedet hat. Mitarbeitende von Spitälern und Verwaltung, der Eidgenössisch Technischen Hochschulen in Lausanne und Zürich  wie auch Armeeangehörige sollen allfällige technische Mängel und Probleme in der Benutzbarkeit aufdecken. 

Der Code der App ist offenbar bereits auf der Entwicklerplattform Github öffentlich zugänglich. "Mit einer guten Anleitung könnten vermutlich auch Laien die App installieren", sagt Pascal Fouquet, IT-Unternehmer und im Vorstand der Piratenpartei Bern, zu blick.ch. Fouquet hat viel Lob für die App. "Das Architekturdesign ist so, dass der Datenschutz im Vordergrund steht", sagt er. Zudem kommunizierten die Entwickler sehr offen über mögliche Probleme. "Sie haben damit schon mal sehr viel richtig gemacht." Es werde aber stetig am Code weiterentwickelt, weshalb ein abschliessendes Urteil nicht möglich sei.

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08:15

Der Touring Club Schweiz (TCS) fordert vom Bundesrat die  sofortige Öffnung von Camping-Plätzen. Gerade auf Camping-Plätzen könnten die geforderten Schutzkonzepte sehr gut umgesetzt werden. Auch Sicht des TCS ist das Zögern der Behörden nicht mehr nachvollziehbar. In Deutschland dürften Campings ab 11. Mai respektive 29. Mai öffnen. Die Haltung des Bundesrates beraube die Schweizer Bevölkerung einer  wichtigen Möglichkeit, im eigenen Land Ferien zu machen, so der TCS.

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06:00

Der Nothilfekoordinator der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist skeptisch, dass das neue Coronavirus nach der rasanten Ausbreitung rund um den Globus noch eliminiert werden kann. "Dieses Virus kann in der Bevölkerung heimisch werden, es kann sein, dass es nie mehr verschwindet", sagte Michael Ryan in Genf. Auch HIV, das Virus, das die Immunschwächekrankheit Aids auslöst, sei nie wieder verschwunden. Im Fall von HIV sei es der Welt gelungen, Medikamente und Präventionsmassnahmen zu schaffen, so dass das Virus seinen Schrecken verloren habe. "Ich will die Krankheiten nicht vergleichen, aber wir müssen realistisch sein, sagte Ryan weiter.

Es gebe eine kleine Chance, das neue Virus Sars-CoV-2, das die gefährliche Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, auszurotten. Dafür müsse aber ein hocheffektiver Impfstoff gefunden werden. Zudem müsse er im ausreichenden Mass hergestellt und in aller Welt verteilt werden. Auch müssten die Menschen einverstanden sein, sich impfen zu lassen. "Jeder einzelne dieser Schritte ist voller Herausforderungen", sagte Ryan.

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05:30

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt um 933 auf 172'239, wie Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Infektionskrankheiten zeigen. Die Zahl der Todesopfer steigt um 89 auf 7723. Hier er weltweite Überblick oder bei der Johns Hopkins Universität.

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05:00

Sanofi, der grösste europäische Pharmakonzern, hat einen Vorvertrag über die Lieferung eines möglichen Coronaimpfstoffes mit einer amerikanischen Behörde vereinbart, sagt CEO Paul Hudson. Es sei "gut vorstellbar", dass die Amerikaner den ersehnten Impfstoff gegen das Coronavirus zuerst bekämen.  Die Regierung der Vereinigten Staaten hätten das Recht auf die grösste Vorbestellung, denn sie habe investiert, um die Risiken zu teilen. Greift der "Impfstoff-Nationalismus" um sich, fragt man sich in Deutschland etwa bei der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"?

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04:20

Brasilien bekommt Ausbreitung des Corona-Virus nicht unter Kontrolle. Die Regierung bestätigte 11'385 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, womit sich die Gesamtzahl der Fälle auf 188'974 erhöhte. Bei der Gesamtzahl der Infektionen überrundete Brasilien damit Frankreich, das nach offiziellen Angaben 177'000 Fälle meldete. Die fünf Länder, die mehr Infektionen registriert haben als Brasilien, sind die Vereinigten Staaten, Spanien, Russland, das Vereinigte Königreich und Italien.

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04:10

Den USA könnte wegen eines gleichzeitigen Ausbruchs der Grippe und des Coronavirus laut einem ranghohen Gesundheitsbeamten der "dunkelste Winter der jüngeren Geschichte" bevorstehen. So warnte Rick Bright in einer Aussage für einen Ausschuss des Repräsentantenhauses. Die Zeit für die Regierung, noch rechtzeitig eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Strategie zu planen und umzusetzen, laufe jetzt rasch ab, hiess es weiter. Ohne koordinierte Strategie würde die Pandemie zu Erkrankungen und Todesfällen in noch nie da gewesenem Ausmass führen, warnte er am Mittwoch. Er soll am Donnerstag im Parlament angehört werden.

Bright wurde im April nach eigenen Angaben als Direktor einer dem Gesundheitsministerium untergeordneten Behörde geschasst, weil er sich weigerte, von US-Präsident Donald Trump angepriesene Behandlungsmethoden für die Lungenerkrankung Covid-19 zu unterstützen, die nicht wissenschaftlich belegt waren. Bright wurde auf einen Posten im Nationalen Gesundheitsinstitut (NIH) versetzt. In seiner vorbereiteten Erklärung kritisierte Bright Trumps Coronavirus-Politik scharf. Das Land sei wegen Trumps irreführender Kommunikation und einer fehlenden landesweiten Strategie wie gelähmt, sagte er weiter. Wissenschaftliche Erkenntnisse müssten die Strategie für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus definieren, "nicht Politik und Vetternwirtschaft", schrieb er. "Ohne klare Planung und Umsetzung der Schritte, die ich und andere Experten erläutert haben, wird 2020 der dunkelste Winter der jüngeren Geschichte sein", warnte er.

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04:00

Japan wird im Laufe des Tages Medienberichten zufolge den Ausnahmezustand für 39 seiner 47 Präfekturen aufheben. In der vom Virus am härtesten getroffenen Hauptstadt Tokio und den umliegenden Präfekturen würden die Beschränkungen bestehen bleiben, berichten lokale Medien. Die Regierung meldete diese Woche einen Rückgang der im Krankenhaus behandelten COVID-19-Patienten um 20 Prozent. In Tokio sanken die Neuerkrankungen am Mittwoch auf nur noch zehn. Insgesamt sind 16'100 bestätigte Fälle gemeldet, 696 Menschen sind nach offiziellen Angaben an den Folgen des Virus gestorben.

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03:30

US-Präsident Donald Trump hält die Warnungen des Gesundheitsexperten und Beraters Anthony Fauci vor den Risiken einer zu schnellen Wiedereröffnung der Wirtschaft für "nicht vertretbar". "Für mich ist es keine vertretbare Lösung", sagt Trump vor Reportern im Weissen Haus. Er sei von der Ansicht Faucis überrascht. Der Leiter der des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) hatte zuvor bei seiner Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Senats ausgesagt, dass sich der Staat bis zum Vorliegen eines Impfstoffes auf die bewährten Maßnahmen und Beschränkungen konzentrieren solle, um eine Verbreitung des Virus einzudämmen. Eine zu frühe Lockerung der Beschränkungen des öffentlichen Lebens könne nicht nur Menschen, sondern auch die Erholung der Wirtschaft gefährden.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP/SDA)