Zum Coronavirus-Update vom Montag, 20. Juli, geht es hier.

18:35

Der britische Premierminister Boris Johnson hat einen zweiten landesweiten Lockdown in Grossbritannien so gut wie ausgeschlossen. Es handle sich dabei um ein Mittel wie die atomare Abschreckung: "Ich will sicherlich nicht davon Gebrauch machen", sagte der konservative Regierungschef dem "Sunday Telegraph" (Sonntag). Er glaube auch nicht, dass Grossbritannien wieder darauf angewiesen sein werde, so Johnson.

 

 

Mit mehr als 45'000 Toten gilt Grossbritannien als das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Wissenschaftler hatten kürzlich gewarnt, eine zweite Infektionswelle im Winter könne sogar bis zu 120'000 Menschenleben fordern.

Erst am Freitag hatte Johnson weitere Lockerungen der Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie angekündigt und den Menschen in seinem Land eine weitgehende Normalisierung des Lebens bis Weihnachten in Aussicht gestellt.

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15:10

Fast 100'000 Menschen in drei weiteren Städten Kataloniens sollen ihre Häuser vorerst nicht mehr verlassen. Die Behörden erweitern damit die bereits bestehende Empfehlung für vier Millionen Katalanen einschliesslich der Bewohner der Hauptstadt Barcelona.

Wohnungen sollen nur für absolut notwendige Besorgungen verlassen werden. Die Gesundheitsbehörden Kataloniens hatten zuletzt über 1200 Infektionen an einem Tag gemeldet. Eine zwangsweise Ausgangssperre gibt es aber nicht.

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14:20

Die iranischen Behörden versuchen Äusserungen von Präsident Hassan Ruhani einzufangen, wonach rund 25 Millionen Iraner und damit 30 Prozent der Bevölkerung infiziert sein könnten.

Das Gesundheitsministerium teilt mit, die Zahl basiere auf Tests, die nicht geeignet seien, sie auf die aktuelle Lage hochzurechnen. Ruhani hatte am Samstag gesagt, etwa 25 Millionen Iraner könnten infiziert und 30 bis 35 Millionen dem Risiko einer Erkrankung ausgesetzt sein.

Die Agentur Isna hatte dazu einen Mitarbeiter aus der Corona-Task-Force der Regierung mit den Worten zitiert, dabei gehe es um Patienten mit milden Symptomen, die keine Behandlung benötigten oder nicht darum ersuchten. Im Iran ist die Zahl der Infizierten zuletzt deutlich gestiegen, nachdem Beschränkungen aufgehoben wurden. Nach amtlichen Angaben gelten aktuell knapp 274'000 Bürgerinnen und Bürger als infiziert.

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12:45

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Sonntag innerhalb eines Tages 99 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden - leicht weniger als am Vortag.

Am Samstag waren 110 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Freitag 92. Insgesamt gab es bisher 33'591 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Sonntag mitteilte.

Bisher starben gemäss den Angaben 1688 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet entspricht das 19,7 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Sonntagmorgen übermittelt haben.

Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4124 Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag sind das fünf mehr. Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 726'806. Bei 5,5 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

 

 

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10:55

Die "NZZ am Sonntag" berichtet, dass sich weniger als die Hälfte der Rückkehrer aus Coronavirus-Risikoländern nicht an die geltenden Quarantänevorschriften hielte.

Seit der Einführung dieser Quarantänepflicht am 6. Juli seien allein über die drei Flughäfen Zürich, Basel und Genf rund 6000 Personen aus Risikoländern in die Schweiz gereist. In den Kantonen hätten sich zur Quarantäne aber wohl höchstens 3000 Personen angemeldet. 

 

 

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10:45

Laut dem "SonntagsBlick" gibt es Hinweise auf einen Corona-Babyboom. "Wir erleben seit Ende Februar einen Ansturm auf Schwangerschaftstests", sagte etwa Frank Marent, Geschäftsführer der Online-Apotheke McDrogerie.ch zu der Zeitung.

Auch bei microspot.ch wurden seit Beginn des Coronavirus-Lockdowns bis heute mehr als drei Mal so viele Schwangerschaftstests verkauft als in der gleichen Vorjahresperiode. Auch in den Filialen von Coop und der Coop-Apotheke Vitality seien im April und Juni ungewöhnlich viele Tests über die Ladentheke gegangen. Und die Drogerie Pura Vita brachte zwischen Mitte März und Mitte Juli doppelt so viele Tests wie im Vorjahr an die Kundschaft, hiess es.

Auf mehr Schwangerschaften deuten auch die Zahl des Zürcher Spitals Zollikerberg hin: "In unseren Sprechstunden spüren wir mit über 30 Prozent mehr Schwangerschaftsbetreuungen eine deutliche Zunahme der Anfragen", sagte die leitende Ärztin Nadja Pauli zum "SonntagsBlick".

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08:25

In einem Hähnchen-Schlachthof des Wiesenhof-Konzerns im niedersächsischen Lohne sind 66 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von 1046 am Donnerstag genommenen Abstrichen seien 66 positiv ausgefallen, teilte der Landkreis Vechta am Samstagabend mit.

Die Landkreisverwaltung geht nach eigenen Angaben nach jetzigem Stand davon aus, dass die Infektionen "überwiegend im privaten Bereich entstanden sind". Das zuständige Gesundheitsamt habe alle Infizierten der Firma Oldenburger Geflügelspezialitäten (OGS) in Quarantäne versetzt. 

Die engen Kontaktpersonen der Infizierten seien zum Grossteil ermittelt worden und befänden sich ebenfalls in Quarantäne. Die restlichen Kontakte würden derzeit nachverfolgt.

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08:15

Das Bewusstsein für die Risiken gehe in der Schweiz zurück, schreibt der "SonntagsBlick". Dazu kommt: Das Contact Tracing zum Aufspüren von Neuinfizierten bereitet den Kantonen Probleme. Die kantonalen Krisenstäbe arbeiten daher an Plänen, wie im Falle erneut steigender Ansteckungen zu handeln sei.

So führen Kantone die Maskenpflicht auch ausserhalb des Öffentlichen Verkehrs sein: Jura und Waadt in Supermärkten und Läden, während auch viele Schulen zu dieser Schutzmassnahme greifen. Luzern hat die Zahl von Restaurantbesuchern wieder auf ein Limit von 100 Personen gesenkt. 

Die Übersicht der Fallzahlen, wie sie vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in den vergangenen Tagen bekannt gegeben worden sind: 

Samstag: 110
Freitag: 92
Donnerstag: 142
Mittwoch: 132
Dienstag: 70
Montag: 63
Sonntag: 85
Samstag: 108

 

 

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06.00

In Deutschland steigt die Zahl der festgestellten Infektionen um 202 auf 201'574, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um einen auf 9084 zu.

Der deutsche Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat eine positive Zwischenbilanz der Bekämpfung der Corona-Krise in Deutschland gezogen. "Derzeit kann man sagen: Wir haben Corona in Deutschland im Griff", sagte Braun der "Bild am Sonntag".

"Aber das ist eine Momentaufnahme – das Virus ist nach wie vor im Land, es kann immer wieder zu Ausbrüchen kommen." Braun stellte Grossveranstaltungen im Kulturbereich und Fussballspiele mit Fans im Stadion für den Herbst in Aussicht. An der Maskenpflicht will Braun bis zur Zulassung eines Impfstoffs festhalten. Erst mit Impfstoff werde man zum Normalzustand zurückkehren können. Braun rechne mit einem solchen Impfstoff schon bis Anfang kommenden Jahres.

 

 

04:30

China meldet 16 neue Covid-19-Erkrankungen. Drei davon seien auf Einreisende aus Übersee zurückzuführen, teilen die Gesundheitsbehörden mit. In Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Nordwesten Chinas, seien 13 neue Infektionen festgestellt worden.

Für den Vortag hatten die Behörden insgesamt 22 Infektionen gemeldet. Die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle in China liegt nun bei 83'660, während die Zahl der Todesfälle unverändert bei 4634 bleibt.

Hier geht es zur Übersicht der weltweiten Pandemieentwicklung von der Johns Hopkins University.

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03:20

Aus den USA werden 74'710 Neu-Infektionen gemeldet. Damit steigt die Zahl der im Land registrierten Corona-Infektionen auf gut 3,63 Millionen, wie die US-Seuchenzentren (CDC) mitteilen. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich demnach um 918 auf 138'782.

 

 

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03:10

Das mexikanische Gesundheitsministerium bestätigt innerhalb eines Tages 7615 Neuinfektionen und 578 weitere Todesfälle. Insgesamt sind in Mexiko nach offiziellen Angaben 338'913 Menschen mit dem Virus infiziert und 38'888 Personen an den Folgen von Covid-19 gestorben.

Die Regierung in Mexiko-Stadt geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Erkrankten wahrscheinlich deutlich höher liegt als die bestätigten Fälle.

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03:00

Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 28'532 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 2,074 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 921 auf 78'772 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

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01:15

Die AfD in Deutschland büsst in der Corona-Krise in der Wählergunst ein. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Kantar für "Bild am Sonntag" erhebt, verliert die AfD einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche und kommt nun auf zehn Prozent.

Die SPD gewinnt dagegen einen Punkt und liegt jetzt bei 16 Prozent. Unangefochten auf Platz 1 liegen weiter CDU/CSU mit unverändert 38 Prozent. Mit weitem Abstand folgen die Grünen mit 17 Prozent - ebenfalls unverändert. Gleich geblieben im Vergleich zur Vorwoche sind auch die Werte der Linken mit acht Prozent, der FDP mit sechs Prozent und der Sonstigen Parteien mit fünf Prozent. 

(cash/Reuters/SDA/AWP/Bloomberg)