Thomas Matter (SVP/ZH), Nationalrat und selber Bankier, sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die CS habe ein Vertrauens- aber kein Solvenzproblem. Das habe zu einem digitalen Bank-Run geführt. Ein Vertrauensverlust sei für eine Bank brandgefährlich.

Richtigerweise habe nun die Nationalbank eingegriffen. Deren Aufgabe sei neben der Preisstabilität auch die Erhaltung der Finanzmarktstabilität. Für Staatshilfe an die Bank sieht Matter derzeit keinen Anlass.

FDP-Nationalrätin und Vize-Fraktionschefin Daniela Schneeberger (BL) teilte die Einschätzung der Lage als Vertrauensproblem der CS. SNB und Finanzmarktaufsicht (Finma) hätten das Nötige getan. Eine Rettungsaktion durch den Staat wie für die UBS in der Finanzkrise 2008 hält auch sie nicht für nötig. Mit dem Kreditrahmen der Nationalbank könnten die Kunden zufrieden gestellt werden.

Der Glarner Mitte-Nationalrat Martin Landolt bezeichnete das Einschreiten von SNB und Finma als "extrem wertvoll und vertrauensbildend". Grundsätzlich sei der Mechanismus zur Krisenbewältigung bei einer als "too big to fail" eingestuften Bank vorbereitet und könnte notfalls ausgelöst werden.

Lage anders als 2008

Hysterie sei fehl am Platz und weitere Schritte derzeit dank den Vorschriften für systemrelevante Banken nicht nötig, sagte Jürg Grossen, der Präsident der Grünliberalen Partei (GLP). Nach der SNB-Aussage, die CS zu stützen, sollte sich die Situation stabilisieren.

Die Kapitalabdeckung der CS sei aktuell dreimal so hoch wie bei der Finanzkrise 2008, erklärten Schneeberger, Matter, Landolt und Grossen. Die Eigenmittelanforderungen seien somit erfüllt. Überhaupt unterscheide sich die Situation von jener der UBS, welche der Bund in der Finanzkrise 2008 retten musste, sagten die Befragten.

Die CS müsse jetzt ihr Vertrauensproblem lösen, verlangte Matter. Und das sei nur durch eine permanente und transparente Kommunikation möglich.

(AWP)