Impfstoff-Nationalismus könnte es nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden von CureVac schwieriger machen, mehr Covid-19-Vakzine mit neuartiger Messenger-RNA-Technologie zu produzieren. Die Lieferkette enthalte Elemente, die bereits knapp sind.

Komponenten, die für die Herstellung des genetischen Materials benötigt werden, sind derzeit in grossen Mengen schwer zu beschaffen. Die mRNA-Industrie war vor der Pandemie klein. Plötzlich wollen aber Unternehmen wie Pfizer, BioNTech und Moderna  Milliarden von Dosen von mRNA-Covid-Vakzinen produzieren.

„Bisher gab es keine grosse mRNA-Produktion, da diese nicht benötigt wurde“, sagte CureVac-Chef Franz-Werner Haas in einem Interview mit Bloomberg TV. “Jetzt reden wir über grosse Mengen.”

Mutation erhöht Dringlichkeit

Die Ausbreitung von Mutationen des Coronavirus - die mit einigen Covid-Seren nur schwer zu stoppen sind - hat die Dringlichkeit erhöht, die Immunisierung zu erhöhen und Impfstoffe der nächsten Generation herzustellen, die einen besseren Schutz bieten.

CureVac hat sich mit GlaxoSmithKline zusammengetan, um ein Covid-mRNA-Präparat der nächsten Generation zu entwickeln, das gegen mehrere Varianten des Erregers schützen könnte. Ausserdem wurde eine Partnerschaft mit der Bayer verlängert, damit der deutsche Pharmakonzern den CureVac-Impfstoff herstellen kann.

Das Tübinger Unternehmen plant, Ende März Daten aus der fortgeschrittenen Studie seines mRNA-Impfstoffkandidaten der ersten Generation zu veröffentlichen. Eine Zulassung sei im April möglich, sagte Haas. In der Studie werde es Daten geben, wie wirksam der CureVac-Impfstoff bei den Mutationen ist, sagte er.

(Bloomberg)