Das RKI stellt in seinem Bericht die Ergebnisse verschiedener Erhebungen getrennt voneinander dar. Eine davon beruht auf dem Meldesystem der Bundesländer. Das RKI weist darauf hin, dass verschiedene Überwachungssysteme und auch das Meldesystem die derzeit im Fokus stehenden Varianten noch nicht vollständig erfassten. Daher könnten die Zahlen aus verschiedenen Systemen noch deutlich auseinandergehen. Auch zwischen den berichteten Daten der Landesbehörden und dem RKI könne es Diskrepanzen geben. In der Vielzahl der Fälle sei keine vollständige Erbgutanalyse (Gesamtgenomsequenzierung) gemacht worden, heisst es.

Kernaussagen des RKI-Berichts hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwochvormittag vorgestellt: Demnach stieg der Anteil der in Grossbritannien entdeckten Variante binnen zwei Wochen von knapp 6 auf mehr als 22 Prozent. Diese Angabe bezieht sich auf Stichproben aus dem Zeitraum 8. bis 14. Februar, längst nicht alle positiven Corona-Tests in Deutschland werden auf Varianten untersucht. Folgeerhebungen plant das RKI in den Kalenderwochen 8 und 10, wie es im Bericht heisst. Das Institut wertete auch noch weitere Datenquellen aus.

Die britische Virusvariante gilt nach Schätzungen als um mindestens 35 Prozent ansteckender als frühere Formen. Es wird auch anhand der Erfahrungen von Ländern wie Dänemark schon länger befürchtet, dass der Anteil der Variante auch in Deutschland rasch und deutlich steigen wird. Das gilt als Risiko für Lockerungen./ggr/DP/fba

(AWP)