Eine wichtige Rolle spielen dabei vor allem die USA, Japan und Südkorea. Rasant zugenommen hat die Zahl der Patentanmeldungen aus China, auch wenn deren absolute Zahl nach wie vor vergleichsweise niedrig ist. Die Fachleute des DPMA sehen in den Zahlen ein Indiz für "strukturellen Wandel in der Innovationstätigkeit": Erfindungen im Bereich Elektrotechnik nehmen laut DPMA zu, gleichzeitig sinkt die Zahl der Patentanmeldungen aus Maschinenbau und Autobranche, zwei traditionell sehr starken Zweigen der deutschen Industrie.

"Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz sowie Batterietechnologie spielen eine immer grössere Rolle", sagte DPMA-Präsidentin Eva Schewior. "Bei der Zahl der Patentanmeldungen wirkt sich diese Entwicklung derzeit nicht gerade zugunsten Deutschlands aus."

Der Grossteil neuer Patentanmeldungen wird von Unternehmen eingereicht, Forschungseinrichtungen und einzelne Erfinder spielen eine untergeordnete Rolle. Grösster Kunde beim DPMA ist die Robert Bosch GmbH mit 3946 Anmeldungen, gefolgt von BMW mit 1867. Innerhalb Deutschlands liegt der Süden weit vor dem Norden, an erster Stelle liegt Baden-Württemberg mit 13 444 Anmeldungen vor Bayern mit 10 548. Eine Anmeldung bedeutet nicht automatisch, dass das Patent auch erteilt würde.

Obwohl Patentgebühren teuer sind, melden international tätige Konzerne Neuentwicklungen häufig nicht nur im Heimatland, sondern auch in wichtigen Auslandsmärkten an. Da Deutschland grösste Volkswirtschaft der EU ist, ist der Anteil internationaler Patentanmeldungen beim DPMA hoch.

In absoluten Zahlen auf Platz zwei in der deutschen Patentstatistik liegen die USA mit 6847 Anmeldungen, 16,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Chinesische Firmen reichten 702 Patentanmeldungen ein, fast ein Viertel mehr als im Vorjahr./cho/DP/zb

(AWP)