Özdemir kam zum Auftakt seines Besuchs mit seinem Amtskollegen Mykola Solskyj in Kiew zusammen. Die wichtigste Frage sei, dass der von Russlands Präsident Wladimir Putin begonnene Krieg so schnell wie möglich ende, betonte Özdemir nach dem Gespräch. All die Probleme mit der Lebensmittelversorgung in der Ukraine und im Rest der Welt, für die die Ukraine ja traditionell eine wichtige Rolle spiele, gäbe es ohne den "feigen Angriffskrieg" Putins nicht.

"Jede andere Lösung ist eine zweit-, drittbeste Lösung. Wir wissen es", sagte Özdemir. "Trotzdem müssen wir es machen." Im Gespräch ging es demnach auch darum, alternative Wege für Agrarexporte angesichts blockierter Häfen zu finden. Er teile die Skepsis in der Ukraine, dass Russland angeblich bereit wäre, Korridore über das Schwarze Meer zu ermöglichen, sagte Özdemir. "Das wäre für die Ukraine Kamikaze, sich auf das Wort von Putin zu verlassen, ohne dass es glaubwürdige, wirksame militärische Garantien gibt, dass die Sicherheit der ukrainischen Häfen und der Schiffe abgesichert ist."

Der ukrainische Minister Solskyj dankte Özdemir für den Besuch und die Unterstützung. Die Exporte seien um ein Drittel im Vergleich mit den Vorkriegszeiten zurückgegangen. Daran werde aber gearbeitet.

Als konkrete Hilfen kündigte Özdemir unter anderem 500 000 Euro zum Ausbau von Laborkapazitäten in Ismajil an der Grenze zu Rumänien an, um die Abfertigung von Agrarexporten zu beschleunigen. Zudem will Deutschland fünf Millionen Euro für Tierarzneimittel bereitstellen./ast/sam/DP/nas

(AWP)