In den USA steigt die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages um mindestens 100'981 auf rund 45,99 Millionen. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten der Gesundheitsbehörden. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus legt um mindestens 2730 auf 748'349 zu. Die USA weisen weltweit die höchsten Infektions- und Todeszahlen auf.

In Deutschland meldet das Robert-Koch-Institut 21'543 neue Corona-Fälle. Das sind 6398 Positiv-Tests mehr als am Samstag vor einer Woche, als 15'145 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt deutlich auf 145,1 von 139,2 am Vortag, vor einer Woche lag sie bei 100. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 

Die aktuelle Entwicklung der Hospitalisierungswerte und der Todeszahlen in Deutschland bereitet Kanzlerin Angela Merkel "grosse Sorgen", wie sie der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte. "Sie sollte uns allen Sorgen bereiten." Derzeit mache sich "schon wieder eine gewisse Leichtfertigkeit breit". Es stimme sie sehr traurig, dass noch zwei bis drei Millionen Deutsche im Alter von über 60 Jahren nicht geimpft seien.

Alarmstimmung in China

Im eigentlich nach aussen abgeriegelten China registrieren die Behörden so viele neue Ansteckungsfälle an einem Tag wie seit mehr als sechs Wochen nicht mehr. 59 lokal übertragene Neuinfektionen seien gemeldet worden nach 48 am Vortag. Einschliesslich der aus dem Ausland eingeschleppten Fälle sind es 78 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Die meisten Fälle traten im Norden auf, unter anderem in Heilongjiang, der Inneren Mongolei und Peking.  China lässt derweil auch die rund 3,8 Millionen Einwohner der Stadt Lanzhou bereits zum fünften Mal auf das Coronavirus testen. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag meldete, haben die Gesundheitsbehörden für Lanzhou am Freitag insgesamt fünf lokale Covid-Infektionen gemeldet.

Zu Beginn der Woche hat die Regierung eine strenge Ausgangssperre für die Hauptstadt der Provinz Gansu im Nordwesten des Landes verhängt. Die Bewohner sind seither dazu angehalten, ihre Wohnungen nur mehr im Notfall zu verlassen.

Im Vergleich zu anderen Ländern sind die Zahlen in China niedrig, doch greift die Regierung gewöhnlich rasch zu drastischen Massnahmen, so bereits in der Hauptstadt und einigen Gebieten im Nordwesten. Teilweise wurde den Menschen untersagt, ihre Wohnanlagen zu verlassen, der Präsenzunterricht in Schulen wurde eingestellt, und Unternehmen mussten schliessen.

In China sind mittlerweile 75,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. 1,07 Milliarden Menschen hätten bereits den kompletten Impfschutz erhalten, teilte die Nationale Gesundheitskommission am Samstag mit. In der Volksrepublik leben rund 1,41 Milliarden Menschen. In Wuhan war im Dezember 2019 erstmals das Coronavirus nachgewiesen worden. Seither hat es sich weltweit verbreitet.

(Reuters/cash)