Seibert wies darauf hin, dass sich weiter immer mehr Menschen mit dem Virus anstecken. "Der Anstieg der Zahlen hat sich abgeflacht, aber sie steigen eben immer noch an." Er sagte, es müsse abgewartet werden, wie die Massnahmen wirken. "Jeder Tag zählt." Es sei zu früh für ein abschliessendes Urteil. Mit Lockerungen würde das Land steigende Infektionszahlen riskieren, sagte Seibert.
Das Ziel sei die Annäherung an eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50. Diese Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche liegt seit Tagen deutlich über 130. Erst bei der Grössenordnung um die 50 sei es aber wieder möglich, dass die Gesundheitsämter einzelne Kontakte von Infizierten nachvollziehen könnten, sagte Seibert.
Er rief einen Satz von Merkel in Erinnerung: "Es soll kein Weihnachten in Einsamkeit werden." Um das zu erreichen, komme es aber auf die Verantwortung jedes Einzelnen an.
Offen ist es nach seinen Worten, ob die Lage an den Schulen bei den Beratungen am Montag eine Rolle spielen werden. "Für die Bundesregierung war immer klar, wir wollen, so gut es möglich ist, die Schulen offen halten." Die Politik habe ein grosses Interesse, dass die Kinder weiter in die Schulen gehen könnten. Digitales Homeschooling könne nicht alles ersetzen. Fragen etwa zur Maskenpflicht im Unterricht seien Ländersache.
Wirtschaftshilfe soll es unterdessen auch weit nach November geben, wie eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums bekräftigte. So komme eine Überbrückungshilfe 3, die es über den Dezember hinaus gebe. "Es gibt ein reichhaltiges Portfolio an Hilfen."/bw/bk/DP/jha
(AWP)