Staaten und Unternehmen, die Russlands Krieg unterstützen, drohte die G7-Gruppe Konsequenzen an. Sie müssten mit "erheblichen Kosten" rechnen, heisst es in der Erklärung, die von den Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA sowie den Spitzenvertretern der der Europäischen Union gebilligt wurde.

Neben den Handelsbeschränkungen für Diamanten sind dem Text zufolge weitere Sanktionen geplant. Als mögliche Ziele wurden Unternehmen mit Verbindungen zur russischen Kriegswirtschaft, aber auch der Finanzsektor genannt.

Details zu den geplanten Diamanten-Sanktionen gab es zunächst nicht. In der Gipfelerklärung heisst es lediglich, es gehe um koordinierte Massnahmen, einschliesslich Technologien zur Rückverfolgung von Diamanten. Nach Angaben aus EU-Kreisen soll dadurch sichergestellt werden, dass über Länder wie Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate gehandelte Edelsteine auch nach ihrem Weiterverkauf noch als russische Diamanten erkennbar sind. In der EU sei der Handel mit russischen Diamanten schon jetzt durch freiwillige Selbstverpflichtungen um etwa 80 Prozent zurückgegangen, hiess es.

Russland gilt als weltweit grösster Produzent von Rohdiamanten. Der Handel mit den Edelsteinen ist für das Land ein wichtiger Wirtschaftszweig und eine nennenswerte Einkommensquelle. Der staatliche Diamantenförderer Alrosa hatte 2021 - das letzte Jahr, in dem er seine Zahlen offenlegte - Einnahmen von 332 Milliarden Rubel (rund 4 Milliarden Euro) erzielt.

Bislang hat die EU den Handel allerdings nicht eingeschränkt. Als ein Grund galt bislang unter anderem Widerstand aus Belgien. Die flämische Hafenstadt Antwerpen gilt seit dem 16. Jahrhundert als Diamantenzentrum der Welt./aha/DP/stk

(AWP)