Digitalswitzerland hatte die "Swiss Digital Initiative" (SDI) bereits im letzten Herbst lanciert. Sie soll ethische Standards in der digitalen Welt sichern. Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollen gemeinsam miteinbezogen werden. Die Initiative ist nun offiziell eingetragen, und an einem Anlass im "House of Switzerland" am World Economic Forum in Davos erfolgte ein erneuter "Kick-Off".
Herzstück der Veranstaltung in Davos war eine Diskussionsrunde mit Doris Leuthard, SDI-Stiftungspräsidentin und ehemalige Bundesrätin, Ex-Nestlé-Chef und -Verwaltungsratspräsident Peter Brabeck-Letmathe und auch Brad Smith. Der Präsident von Microsoft, dem weltweit zweitgrössten Unternehmen gemessen am Marktwert. Smith bezeichnete die Initiative als "multidisziplinäre Übung, für die sich Genf und die Schweiz wohl am besten eignen."
Opening panel on "How to govern digital interdependence" with @BradSmi, Peter Brabeck-Letmathe and Doris Leuthard at #WEF2020 pic.twitter.com/GbtdoXSjib
— digitalswitzerland (@dgt_switzerland) January 21, 2020
Genf deshalb, weil die Stiftung dort ihren Sitz hat. Zu den Stiftungsratsmitgliedern zählen Joël Mesot, Präsident der ETH Zürich, Yves Flückiger, Rektor Universität Genf, Marc Walder, Gründer von Digitalswitzerland, sowie Ivo Furrer, Präsident von Digitalswitzerland.
Doris Leuthard fügte am Anlass in Davos an, dass neue Technologien dem Wohl der Gesellschaft dienen und das Leben der Menschen verbessern sollten. Bundesrat Ueli Maurer, der die Initiative letztes Jahr in seiner Funktion als Bundespräsident stark unterstützte, bezeichnte sich am Anlass in Davos als "Guardian Angel" der SDI. Die Schweiz eignet sich für eine solche initiative, weil sie ein Zentrum von Glaubwürdigkeit und Vetrauen sei.
Ein erstes SDI-Projekt ist die Entwicklung eines Digital Trust Labels. Konsumenten machen sich zunehmend Sorgen um die Vetrauenwürdigkeit digitaler Dienste. Das Label soll daher Orientierung und Transparenz für die Nutzer digitaler Dienste wie Apps oder Websites schaffen. Eine Pilotversion wird ab Frühling 2020 mit Unternehmen getestet.
Laut Medienberichten soll in Genf auch ein neues Ethikzentrum entstehen, auf das die SDI hinwirkt. Die SDI soll sich hauptsächlich an Unternehmen wenden. Die Chefs von Adecco, Credit Suisse, UBS, Migros, Roche, Zurich, Swisscom oder SBB unterstützen die Initiative wie auch (Schweizer) Vetreter von Google, Huawei, IBM, Microsoft, Uber oder Siemens.
Digitalswitzerland, Initiantin der SDI, ist eine gemeinsame Standortinitiative von Wirtschaft, öffentlicher Hand und Wissenschaft, welche die Schweiz zum international führenden digitalen Innovationsstandort bringen will. Seit der Gründung im September 2015 ist die Initiative auf mittlerweile über 150 Mitglieder angewachsen. Digitalswitzerland organisiert zum Beispiel den nationalen Digitaltag, der seit 2017 jährlich durchgeführt wird.