Noch nie habe eine Politikerin so viel Sympathie und Respekt bekommen wie Kopp nach ihrer Wahl. "Man hörte das Land förmlich aufschnaufen: Endlich, die erste Frau!", sagte Ogi zu blick.ch.

Dass sie die einzige Frau im Gremium war, habe sie für ihre Politik im positiven Sinne genutzt. "Sie hatte ein globales Denken und war mutig", sagte Ogi zu SRF. Er war gut ein Jahr mit ihr zusammen im Bundesrat.

Den Rücktritt der ersten Schweizer Bundesrätin beschrieb Ogi als "fast unmenschlich". "Sie hat die unwahren Äusserungen ihres Mannes nie richtiggestellt, obwohl sie das hätte tun können", sagte er zu blick.ch weiter. Heute fragt sich der ehemalige Bundesrat, ob Kopps Abgang nicht hätte anders verlaufen können.

Kopp habe Themen angepackt, die damals nicht selbstverständlich waren, sagte alt Bundesrätin Metzler-Arnold zu SRF. Metzler-Arnold war die dritte Frau im Bundesrat und zu Kopps Zeit noch im Studium. Besonders die Abstimmung zum neuen Eherecht blieb der Juristin haften: "Wie Frau Kopp für das gekämpft hat und wie sie dafür argumentiert hat, ist mir heute noch in Erinnerung."

(AWP)