Erwartet werden als Rente von AHV und Pensionskasse laut einer Umfrage der Axa-Versicherung durchschnittlich noch gut die Hälfte des zuletzt erzielten Einkommens. Zu diesem Schluss kommt der "Ruhestandsmonitor" von Axa Investment Manager, für den rund 1200 Personen befragt wurden.

"Die Erwartungen an die finanziellen Leistungen aus der ersten und zweiten Säule sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken", erklärte Werner Rutsch, Mitglied der Geschäftsleitung bei Axa Investment Managers Schweiz, an einer Medienkonferenz am Dienstag. Dieser Trend habe nun zu einem neuen Tiefstwert geführt.

Dies sei einerseits auf sinkende Umwandlungssätze und das Bewusstsein für die strukturellen Probleme der Pensionskassen zurückzuführen: "Andererseits dürfte das schwierige wirtschaftliche und politische Umfeld zum Zeitpunkt der Umfrage die Stimmung noch zusätzlich getrübt haben", so Rutsch.

Hälfte des Einkommens

Konkret rechnen die Befragten nach der Pensionierung mit einer Rente aus AHV und Pensionskasse von durchschnittlich rund 53 Prozent des letzten Lohnes. Im Jahr 2014 habe dieser Wert noch bei 65 Prozent gelegen, führte Rutsch aus.

Grundsätzlich nehme das Interesse an der Auseinandersetzung mit der eigenen Rente indes wieder zu, "was aber auch teilweise an den bevorstehenden Abstimmungen liegen dürfte", betonte Rutsch. Generell zeigten die Ergebnisse der Umfrage aber auch, dass die Institution Pensionskasse wieder an Bedeutung gewinne.

Aufholbedarf

"So gewichten die Leute beispielsweise bei einem Jobwechsel die Leistungen der Pensionskassen viel höher als etwa die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten", sagte Rutsch. Zudem stünden viele Menschen wieder vermehrt im Kontakt mit ihren Vorsorgeorganisationen, sei es per Telefon oder im Internet.

In Sachen Kommunikation mit den Versicherten besteht nach Ansicht von Rutsch aber noch Aufholbedarf: "Denn fast die Hälfte, darunter auch viele Ältere, gab an, noch nie in persönlichen Kontakt mit ihrer Pensionskasse getreten zu sein."

Immerhin: Mittlerweile hätten 45 Prozent der Befragten angegeben, dass sie den Versicherungsausweis "ausführlich" studieren würden. 2017 lag dieser Wert noch bei 36 Prozent.

(AWP)