Die Opposition hatte den Antrag gestellt, nachdem Helme gemeinsam mit seinem Vater und bisherigen Innenminister Mart Helme am Sonntag in einer Rundfunksendung die Legitimität der Abstimmung in den USA angezweifelt hat. Damit habe der Finanzminister die Sicherheit, das internationale Ansehen und die Beziehungen Estlands zu Verbündeten absichtlich beschädigt, hiess es darin.
Die zwei Helmes bilden die Spitze der EU- und zuwanderungskritischen EKRE, die seit einem Rechtsruck bei der Parlamentswahl im Frühjahr 2019 der estnischen Regierung angehört. Ihre Aussagen sorgten für mächtig Wirbel in Estland. Präsidentin Kersti Kaljulaid verurteilte sie als "Angriff auf die estnische Demokratie und Sicherheit". Auch Ex-Staatschef Toomas Hendrik Ilves und fünf frühere Regierungschefs Estlands äusserten sich in einer gemeinsamen Erklärung ähnlich.
Während der sich auch abwertend über Wahlsieger Joe Biden äussernde Helme senior nach der Kontroverse zurücktrat, wies Helme junior im Parlament die Vorwürfe zurück. "Dies ist nur ein weiterer grundloser Skandal, der darauf abzielt, die Regierung zu stürzen", sagte der Finanzminister und gab an, keine seiner Aussagen zurücknehmen zu wollen. Helme hatte sich etwa hinter die unbelegten Wahlbetrugsvorwürfe von US-Präsident Donald Trump gestellt./awe/DP/stw
(AWP)