Dem Vorschlag des Parlaments zufolge soll Müll künftig nur noch in Länder ausserhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) exportiert werden, die beweisen können, dass der Abfall umweltfreundlich verarbeitet wird. Für Müll, der in der EU bleiben muss sowie für gefährliche Abfälle soll es ein explizites Export-Verbot für bestimmte Regionen geben.
Im Jahr 2020 sind Angaben der Kommission zufolge rund 33 Millionen Tonnen Abfall aus der EU exportiert worden, rund die Hälfte davon in Länder ausserhalb der OECD. Ein Grossteil des Mülls ging in die Türkei. Insgesamt seien vor allem Metallschrott sowie Papier-, Plastik-, Textil- und Glasmüll ausserhalb der EU entsorgt worden.
"Wir müssen im Binnenmarkt Abfälle in Ressourcen umwandeln und uns so besser um unsere Umwelt und Wettbewerbsfähigkeit kümmern", forderte EU-Parlamentarierin Pernille Weiss von der christdemokratischen EVP-Fraktion. Auch die Ausfuhr von Kunststoffmüll soll laut Vorschlag eingeschränkt werden.
Immer wieder wird Müll nach Angaben der Kommission nicht anständig recycelt und landet etwa im Meer oder auf illegalen Deponien. Das schade Umwelt und Gesundheit. Wenn Müll nicht recycelt werde, gingen dadurch ausserdem wichtige Ressourcen verloren, die möglicherweise wiederverwendet werden könnten. Schätzungen der Kommission zufolge wird zwischen 15 und 30 Prozent des Mülls auf illegalen Wegen transportiert./bum/DP/mis
(AWP)