Der Schritt erfolgte auf Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Sonntag festgestellt hatte, dass die Sberbank Europe AG wegen der russischen Invasion in die Ukraine und massiver Geldabflüsse möglicherweise vor der Zahlungsunfähigkeit steht.

Eine Sanierung oder Abwicklung der Bank gemäss der Europäischen Bankensanierungs- und Abwicklungsrichtlinie sei nicht im öffentlichen Interesse, hiess es. Wegen der erwarteten wirtschaftlichen Schieflage hatte die FMA zuvor Überweisungen, Transaktionen und grössere Auszahlungen untersagt.

Die mehrheitlich staatliche Grossbank Sberbank und ihre europäische Tochter sind von den Vereinigten Staaten mit Sanktionen belegt worden. Der Ausschluss von mehreren russischen Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift wird die Sberbank jedoch laut Diplomaten nicht direkt betreffen.

Situation in der Schweiz noch offen

Die Sanktionen dürften auch die in der Schweiz angesiedelten Tochtergesellschaften russischer Banken hart treffen und ihnen das Überleben erschweren. Wie stark sie unter den Sanktionen zu leiden haben werden, ist noch unklar. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP wollte vor ein paar Tagen keine der Gesellschaften zu den möglichen Auswirkungen Stellung nehmen.

Die Sberbank etwa hat in Zürich eine Tochter namens Sberbank (Switzerland). Sie zählt laut eigenen Angaben etwa 250 Unternehmen zu ihren Kunden, die meisten mit Bezug zum Rohstoffsektor. Im 2020 erwirtschaftete die Bank mit rund 100 Angestellten einen Nettoertrag von 58 Millionen Franken.

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) erklärte derweil, dass sie die Situation vor dem Hintergrund der Ereignisse in der Ukraine und Russland sehr genau beobachte und über die direkten Risiken der von ihr beaufsichtigten Banken und Versicherungen im Bilde sei. Dabei stehe die Finma zur Ukraine-Krise mit verschiedenen Instituten in Kontakt und fordere regelmässig relevante Informationen zur Beurteilung der Lage ein.

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(AWP)