Den diesbezüglichen Horizont bis Ende 2024 zu verlängern, sei nur deshalb genehmigt worden, weil er vom EZB-Direktorium als Teil des umfassenderen Pakets zur Beendigung der pandemiebedingten Stimuli vorgelegt wurde, hiess es. Viele Ratsmitglieder hätten jedoch argumentiert, dass die Massnahme nicht mit diesem Ziel übereinstimme.
Ein EZB-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.
Die EZB kam am Donnerstag zu dem Schluss, dass die Wachstums- und Inflationsaussichten gut genug sind, um einen Ausstieg aus den Krisenmassnahmen im März zu ermöglichen. Sie entschied sich dafür, die normalen Anleihekäufe kurzzeitig zu erhöhen, um einen möglicherweise "brutalen Übergangsprozess" zu vermeiden, wie Präsidentin Christine Lagarde es nannte.
Der EZB-Rat traf diese Entscheidung vor dem Hintergrund steigender Inflation, die wahrscheinlich zunächst "erhöht" sein werde, bevor sie sich im nächsten Jahr abschwächen und dann unter das 2 Prozent-Ziel sinken werde. Lagarde erklärte, dass sich das Wirtschaftswachstum in der Zwischenzeit stark erholen werde.
Wie zu hören ist, bezweifelten mehrere Mitglieder des Entscheidungsgremiums, dass sich die Inflation so abschwächen wird wie es die Notenbankprognosen vorhersagen. Diese stellen einen Rückgang der Teuerungsrate auf 1,8 Prozent in den Jahren 2023 und 2024 in Aussicht.
In Bezug auf die langfristigen Kredite an die Geschäftsbanken berichteten die mit den Erwägungen vertrauten Personen, derzeit werde kein diesbezüglicher Bedarf gesehen.
Ein weiterer Diskussionspunkt war ihren Angaben zufolge die Frage, wie ein wahrscheinlicher Anstieg des Anleihe-Emissionsvolumens der Europäischen Union im kommenden Jahr absorbiert werden könne. Eine Option wäre die Schaffung eines neuen Kaufprogramms für Anleihen supranationaler Organisationen, hiess es. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, den Anteil solcher Käufe im Rahmen des bestehenden Programms zum Ankauf von Vermögenswerten zu erhöhen.
(Bloomberg)