Damit tritt sie der Furcht vor einer Pleitewelle entgegen, die in Folge des sich rasant ausbreitenden Virus aufgekommen war. Wie zu Zeiten der Finanzkrise vor gut zehn Jahren will die Federal Reserve jetzt wieder kurzlaufende Unternehmensanleihen direkt von den US-Firmen erwerben, die solche Titel ausgeben. Damals wurden Papiere im Volumen von 738 Milliarden Dollar erworben.
Erhalt von Arbeitsplätzen
Der Markt für derartige Geldmarktpapiere - sogenannte Commercial Paper (CP) - drohte zuletzt im Zuge der Viruskrise auszutrocknen.
Die Nachricht gab den Börsen weltweit Auftrieb. Der Dow-Jones-Index schloss 5,2 Prozent im Plus. Der breiter gefasste S&P 500 legte sogar sechs Prozent zu. Der Dax zog am Dienstag 2,3 Prozent an, der EuroStoxx50 gewann 3,1 Prozent.
"Ein verbesserter Markt für Geldmarktpapiere wird die Fähigkeit der Unternehmen erhöhen, Beschäftigung und Investitionen zu erhalten, während der Coronavirus-Ausbruch die Nation beschäftigt" teilte die Fed mit. Über kurzfristige Geldmarktpapiere besorgen sich Unternehmen Barmittel, etwa für Gehaltszahlungen, aber auch für unvorhergesehene Ereignisse. Im Zuge der Coronavirus-Krise war es am Markt zu Liquiditätsengpässen gekommen. Insbesondere der Risikoaufschlag für Papiere mit geringerer Bonität schoss in die Höhe.
Sorgen in der Krise
Die Marktturbulenzen stehen auch im Zusammenhang mit Sorgen über eine Ausweitung der Quarantänemassnahmen in der Coronavirus-Krise und möglicherweise erschwertem Zugang zu Bargeld. Falls massiv Geld aus dem Markt für CP abgezogen werden sollte, könnte es zu Verwerfungen bis hin zu einem panikartigen Ausverkauf kommen. Als abschreckendes Beispiel gilt ein Fall aus dem Jahr 2008, der in der Weltfinanzkrise für grosse Wellen gesorgt hatte: Der 65 Milliarden Dollar schwere "Reserve Primary Fund" erlitt im Zug der damaligen Marktpanik einen massiven Wertverfall, so dass Investoren auf heftigen Verlusten sitzenblieben.
Ein Austrocknen der Liquidität am Markt für Commercial Papers würde auch die Gefahr heraufbeschwören, dass Firmen verstärkt auf Kreditlinien von Banken zugreifen und somit Geldhäuser unter Druck geraten könnten. Zuletzt hatten bereits Unternehmen aus Bereichen, die besonders stark von der Viruskrise betroffen sind, Kredite in Anspruch genommen oder deren Umfang ausgeweitet - darunter auch Grosskonzerne wie der Flugzeugbauer Boeing.
Die Fed kündigte zudem an, den rund zwei dutzend Primärhändlern an der Wall Street kurzfristige Kredite zu günstigen Konditionen anzubieten. Diese Finanzakteure spielen eine wichtige Rolle im Geschäft mit Anleihen und anderen Vermögenswerten. Ihnen will die Fed ab dem 20. März 90-tägige Kreditspritzen anbieten. Mit dem Schritt will die Notenbank unter anderem für weiterhin funktionierende Märkte sorgen.
Asiens Börsen weitgehend positiv
Die Dollar-Wächter senkten im Kampf gegen die Folgen der Pandemie bereits in zwei Schritten ihren Leitzins auf die Spanne von null bis 0,25 Prozent. Zudem wollen sie zur Stützung der Wirtschaft in den kommenden Wochen mindestens 700 Milliarden Dollar in die Hand nehmen und damit ihre Bilanz aufblähen.
Die asiatischen Börsen sind dann am Mittwoch nach unruhigem Handel gestiegen. Dennoch überschatten die Sorgen über die Coronavirus-Pandemie die Hoffnungen nach der breiten politischen Unterstützung mehrerer Länder, welche die wirtschaftlichen Folgen des Ausbruchs abfedern wollen. Die Märkte reagierten zwar positiv auf Nachrichten über Konjunkturimpulse der Länder, aber "es hält nicht lange an", sagte Shinichiro Kadota, Senior Currency and Rate Stratege bei Barclays.
Die Börse in Tokio hat sich am Mittwoch zunächst stärker gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,1 Prozent höher bei 17'206 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 3,5 Prozent und lag bei 1313 Punkten.
Die Börse in Shanghai lag 1,3 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 1,6 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 0,4 Prozent.
Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,5 Prozent auf 107,18 Yen und stagnierte bei 7,0088 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,3 Prozent niedriger bei 0,9583 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,3 Prozent auf 1,1027 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0570 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,6 Prozent auf 1,2116 Dollar.
(AWP)