Damit Risiken im Zusammenhang mit EU-Kunden auch in der Eurozone beaufsichtigt werden, prüfen EZB und die nationalen Aufseher, wo die Banken ihre wichtigen Mitarbeiter haben und ihre Geschäfte buchen.

Die als "desk mapping" bezeichnete Prüfung betrifft, wie zu hören ist, die EU-Sparten internationaler Banken wie Goldman Sachs, CitigroupJPMorgan Chase, Bank of America, Barclays und Morgan Stanley. Die EZB habe den Banken detaillierte Fragen zu ihrem Risikomanagement gestellt. Dabei gehe es um den Einsatzort von Händlern und dem ihnen zugehörigen Risikopersonal ebenso wie die Frage, wie die Geschäfte abgewickelt werden.

Fast fünf Jahre nach dem britischen Votum für den EU-Austritt kämpfen Banken und Regulierungsbehörden weiterhin mit den praktischen Auswirkungen. Noch immer ist ungewiss, wie die langfristigen Regelungen für Finanzdienstleistungen aussehen werden.

Die EZB versucht insbesondere, die Praxis der "Back-to-Back-Buchungen" einzudämmen, bei der Banken Kunden in Europa bedienen, während sie ihr Kapital und Schlüsselpersonal in Grossbritannien halten. Ein solches Vorgehen erschwert nach Einschätzung der EZB die Kontrolle von Risiken.

Die Prüfung ist den Personen zufolge Teil der Bemühungen, die Aufsichtspraxis vergleichbar zu halten und einheitliche Massstäbe anzulegen. Eine EZB-Sprecherin sagte, die Übung sei in einem frühen Stadium und dauere noch an.

(Bloomberg)