Es gebe aber "Hinweise, dass es eher ein Nein als ein Ja wird", sagte Urs Bieri von gfs.bern im Schweizer Radio SRF. Vor allem ländliche Regionen hätten die Vorlage abgelehnt. Das führe zu einem "vermutlichen Nein". Klar sei, dass die SVP mit ihren Nein-Argumenten weit über ihre eigene Basis hinaus habe überzeugen können.

Lukas Golder von gfs.bern hielt in der Abstimmungssendung des Schweizer Fernsehens SRF aber fest, dass die grossen Städte das Resultat noch kippen könnten. Auch er sagte aber, es sei derzeit "viel eher von einem Nein auszugehen".

Nun sieht es so aus, dass die ländliche Bevölkerung viel stärker mobilisiert wurde wegen der beiden Agrarinitiativen. Viele dürften neben dem Nein zur Trinkwasser- und zur Pestizidinitiative auch ein Nein zum CO2-Gesetz in die Urne gelegt haben. Das sagten verschiedene Experten unisono.

Die bisher vorliegenden Trendmeldungen aus den Kantonen zeigt den angesprochenen Stadt-Land-Graben. In ländlich geprägten Kantonen wie Aargau, Graubünden, Luzern, Solothurn, St. Gallen, Thurgau dürfte das CO2-Gesetz teilweise deutlich scheitern. In urbanen Kantonen wie Genf und Basel-Stadt dürfte die Stimmbevölkerung klar Ja zur Vorlage sagen. Im Kanton Zürich zeigt die erste Hochrechnung eine Zustimmung von 51,3 Prozent.

Das knappe Resultat bei der Vorlage überrascht nicht: Die Umfragen von SRG und Tamedia rechneten in den Wochen vor der Abstimmung zwar jeweils mit einem Ja. Die Zustimmung zur Vorlage sank aber, je näher das Abstimmungsdatum rückte.

(AWP)