Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und stark gestiegener Energiepreise hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, die Gasspeicher 2023 koordiniert zu füllen. Die geballte Marktmacht der EU soll für niedrigere Preise sorgen. Ausserdem soll vermieden werden, dass sich die EU-Staaten gegenseitig überbieten, wie es 2022 passiert war. Die EU-Länder hatten zugesagt, für 15 Prozent ihrer nationalen Speicherziele Angebote über die Plattform einzuholen.
Nachdem die einzelnen Unternehmen ihren Bedarf angemeldet haben, soll die Gesamtmenge auf dem Weltmarkt ausgeschrieben werden. Angebote der internationalen Gaslieferanten sollen dann verglichen werden, anschliessend sollen die teilnehmenden Unternehmen in Verhandlungen mit Lieferanten gehen. Die Kommission hat demnach bei diesen Verhandlungen keinen Einfluss. Die ersten Kaufverträge werden noch vor dem Sommer erwartet.
Unternehmen, die sich in russischem Besitz oder unter russischer Kontrolle befinden, sind der Kommission zufolge von dem Programm ausgeschlossen. Die Aufforderungen zur Anmeldung des Gasbedarfs sollen in den nächsten zwölf Monaten alle zwei Monate erfolgen.
Unternehmen aus den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie aus einigen weiteren Ländern können ihren Gasbedarf bis zum 2. Mai anmelden. Lieferanten können danach Angebote abgeben./red/DP/men
(AWP)