Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und stark gestiegener Energiepreise hatte die Kommission vorgeschlagen, die Gasspeicher 2023 koordiniert zu füllen. Die geballte Marktmacht der EU soll für niedrigere Preise sorgen. Ausserdem soll vermieden werden, dass sich die EU-Staaten gegenseitig überbieten, wie es 2022 passiert war.

77 europäische Unternehmen reichten Kommissionsangaben zufolge in der ersten Runde seit Ende April über eine Plattform Anfragen für ein Gesamtvolumen von rund 11,6 Milliarden Kubikmeter Gas ein. Die EU-Länder hatten zugesagt, für 15 Prozent ihrer nationalen Speicherziele Angebote über die Plattform einzuholen. Zur Einordnung: Das Volumen aller Gasspeicher in Deutschland liegt nach Angaben der Initiative Energien Speichern (Ines) bei rund 23 Milliarden Kubikmetern Gas. Dies entspricht rund einem Viertel des jährlich in Deutschland verbrauchten Gases.

Im nächsten Schritt sollen Angebote der internationalen Gaslieferanten verglichen werden, anschliessend sollen die teilnehmenden Unternehmen in Verhandlungen mit Lieferanten gehen. Sie sind aber nicht verpflichtet, die Angebote anzunehmen.

Unternehmen, die sich in russischem Besitz oder unter russischer Kontrolle befinden, sind der Kommission zufolge von dem Programm ausgeschlossen./red/DP/stw

(AWP)