Im Kanton Genf erhält ab Mittwoch die gesamte Bevölkerung ab 16 Jahren Zugang zur Impfung gegen Covid-19. Das vom Kanton eingerichtete Impfsystem sei bereit, mit den Impfungen hochzufahren, teilte die Gesundheitsdirektion mit. Vor einer Woche war der Kanton noch davon ausgegangen, dass die jüngeren Altersgruppen erst ab Ende Monat geimpft werden können.

Im Kanton Zug haben alle angemeldeten älteren Erwachsene einen Termin erhalten, teilte die Gesundheitsdirektion mit. Die Impfkampagne könne deswegen für die breite Bevölkerung geöffnet werden. Der Kanton ruft Zugerinnen und Zuger auf, sich online für die Impfung gegen das Coronavirus anzumelden. Gleichzeitig mahnt er zur Geduld. Es werde jetzt eine sehr grosse Bevölkerungsgruppe zur Impfung zugelassen. Deren Durchimpfung benötige Zeit.

Der Kanton Wallis eröffnet in den nächsten Tagen neue Impfzentren in Vouvry, Saxon, Haute-Nendaz, Siders und Gampel, um das Tempo beim Impfen zu erhöhen. Personen unter 50 Jahren, die sich bereits bei einem Impfzentrum registriert haben, erhalten in Kürze ihre Termine. Der Kanton begründet den Schritt damit, dass vermehrt Impfdosen geliefert werden.

Klage gegen Berns Datenerhebung

Gegen die von der Berner Regierung beschlossene zentrale Datenbank für Restaurantbesuche ist eine Beschwerde beim Bundesgericht eingereicht worden. Seit dem 10. Mai müssen Restaurantbetreiber im Kanton Bern die Daten ihrer Gäste in eine neue, zentrale Datenbank eingeben. Zahlreiche Restaurantgäste erledigen dies allerdings selbst - mit Hilfe einer Handy-Applikation.

Der Urheber der Beschwerde kritisiert, dass der Kanton Bern nicht anordnen dürfe, die Daten von Restaurantgästen auf diese Weise zu sammeln. Für diese Angelegenheit sei der Bund abschliessend zuständig. Auch fehle eine formell-gesetzliche Grundlage. Die zentrale Registrierung in einer Verordnung zu verankern, sei unzulässig und unverhältnismässig.

Wer die Beschwerde genau eingereicht hat, ist nicht klar. Laut "20 Minuten" handelte es sich um einen Anwalt aus Thun, von dem die Zeitung nur die Initialen angibt.

Schwachstelle des Coronavirus gefunden

ETH-Forschende haben eine wichtige Schwachstelle des Coronavirus entdeckt: Stört man einen bestimmten Prozess, hemmt das die Vermehrung des Erregers. Aus dieser Erkenntnis lässt sich möglicherweise ein Medikament entwickeln, das alle Varianten des Virus' angreift.

Das Zauberwort heisst "Frameshifting": Beim schrittweisen Ablesen des Bauplans aus Ribonukleinsäure (RNA) "verzählt" sich das Ribosom - die zelleigene Proteinfabrik - gelegentlich und lässt Buchstaben aus. Bei gesunden Zellen kommt das selten vor, denn aus einer falsch abgelesenen und kopierten Reihenfolge resultieren dysfunktionale Proteine.

Gewisse Viren wie Coronaviren oder das HI-?Virus sind allerdings auf solche Verschiebungen des Leserasters zwingend angewiesen, um die Produktion ihrer Proteine zu regulieren.

2300 neue positive Fälle in 48 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb von 48 Stunden 2300 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 42 neue Todesfälle und 101 Spitaleinweisungen.

Die Zahlen zu den Hospitalisationen und zu den Todesfällen sind mit Vorsicht zu interpretieren, weil sie am Freitag angepasst wurden. Das schreibt das BAG auf seiner Website. Es habe Falsch- und Doppelmeldungen bereinigt sowie Nachmeldungen erfasst. Aus diesem Grund sind im Vergleich zum Mittwoch zusätzlich 17 Hospitalisationen und 33 Todesfälle aufgeführt.

Insgesamt wurden bis am Mittwochabend 3'903'625 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 3'511'492 Dosen verabreicht. 1'184'138 Personen sind bereits vollständig geimpft.

(AWP)