Stattdessen forderten die Wirtschaftseliten eine Erhöhung der Arbeitszeit und weitere Rentenaltererhöhungen, sagte der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) in Interlaken BE und Yverdon-les-Bain VD, gemäss einer Mitteilung. Doch das habe nichts mit der Verteidigung des Allgemeinwohls zu tun. Denn die Arbeitswelt sei "Too big to fail".

Maillard verlangte deshalb eine Anpassung der Löhne an die Lebenserhaltungskosten, eine Erhöhung der AHV-Renten und eine Begrenzung der Krankenkassenprämien auf zehn Prozent des Nettoeinkommens. Ihr Programm sei nicht teurer als das der bürgerlichen Parteien und der Unternehmenskreise. "Es ist einfach gerechter", sagte Maillard.

SGB-Chefökonom Daniel Lampart forderte in Thun BE einen Ausbau "der sozialen AHV". Die Arbeitgeber hingegen wollten in der 2. Säule die Renten weiter senken, sagte er im Hinblick auf das laufenden Referendum gegen die kürzlich vom Parlament beschlossene Pensionskassenreform.

SGB-Vizepräsidentin und VPOD-Generalsekretärin Natascha Wey rief in Schaffhausen zu einer neuen Offensive für die gewerkschaftlichen Forderungen auf: Dazu gehörten Lohngleichheit, höhere Löhne für sogenannte Frauenberufe und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Für den SGB dient der 1. Mai auch als Auftakt der Mobilisierung für den Feministischen Streik am 14. Juni. Dazu gingen unter dem Motto: "Frauenarbeit ist mehr Wert" in Zürich nach Gewerkschaftsangaben rund 10'000 Personen auf die Strasse.

(AWP)