Die Aufsicht für Arzneimittel- und Gesundheitsprodukte (MHRA) habe in den letzten Wochen eine sogenannte fortlaufende Überprüfung des Pfizer-Impfstoffs eingeleitet, berichtet eine Person mit Kenntnis der Situation, die um Anonymität bat. Das US-Unternehmen, das seinen Impfstoff gemeinsam mit der deutschen BioNTech entwickelt, geht davon aus, im nächsten Monat erste Daten zu Studien im Spätstadium zu veröffentlichen, und kann kurz darauf eine Notfall-Genehmigung in den USA beantragen.

Die Agentur führt ausserdem eine beschleunigte Überprüfung des Serums von AstraZeneca durch, den das Unternehmen gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt, bestätigte ein Sprecher von Astra.

Durch fortlaufende Überprüfungen können die Aufsichtsbehörden klinische Daten in Echtzeit einsehen und mit Unternehmen über laufende Studien und Herstellungsprozesse diskutieren, damit Genehmigungen schneller erteilt werden können. Der Ansatz soll den Zugang zu Medikamenten und Impfstoffen beschleunigen, wenn es dafür einen öffentlichen Gesundheitsbedarf gibt.

Grossbritannien prescht vor

Der Schritt ist auch im Zusammenhang der Pläne Grossbritanniens zu sehen, möglicherweise schneller als die Europäische Union einen Impfstoff freizugeben.

Pfizer lehnte eine Stellungnahme ab. Eine Sprecherin der MHRA sagte, die Agentur könne sich aus Gründen des Geschäftsgeheimnisses nicht zu fortlaufenden Überprüfungen äussern.

Pfizer und AstraZeneca gehören zu den Unternehmen, die am weitesten bei der Corona-Impfstoffentwicklung sind und bei denen in diesem Jahr Serum-Freigaben erfolgen könnten.

(Bloomberg)