Der Bundesrat führt dies auf den Verlauf der aktuellen BA.5-Welle mit vielen Neuinfektionen über die Sommermonate zurück, wie er am Mittwoch mitteilte. Rund 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung und 80 Prozent der über 16-Jährigen habe ausserdem bisher eine Grundimmunisierung gegen das Coronavirus erhalten. Etwa zwei Drittel davon habe auch die erste Auffrischimpfung erhalten.

Die Zahl der Ansteckungen, Hospitalisationen und Todesfälle stagniere nach einem Höhepunkt im Juli derzeit auf tieferem Niveau. Trotzdem warnte der Bundesrat vor einer erneuten Ansteckungswelle im Herbst. Im September will das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen die Impfempfehlungen für den Herbst bekannt geben.

Der Impfstart soll demnach voraussichtlich im Oktober erfolgen. Von Pfizer und Moderna seien Gesuche zur Zulassung von an neue Varianten angepasste Impfstoffe bei Swissmedic hängig. Sollte die Zulassung positiv verlaufen, könne davon ausgegangen werden, dass im Herbst die adaptierten Impfstoffe geliefert würden. Allerdings sei noch unklar, wann genau.

Zudem schreibt der Bundesrat, dass die Omikron-Untervariante BA.5 im Sommer BA.2 verdrängt habe und diese zu einer deutlich niedrigeren Auslastung der Intensivpflegestationen durch Covid-19 Patientinnen und -Patienten geführt habe als frühere Wellen. Die Zahl der Spitaleinweisungen sei aber im Juni insgesamt angestiegen. Auch die Anzahl de Todesfälle aufgrund einer Corona-Erkrankung habe zugenommen, sei aber auf niedrigem Niveau geblieben.

Mit Blick auf dem Herbst liege der Schwerpunkt bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie weiterhin darauf, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Der Bund geht gemäss aktueller Einschätzung davon aus, dass die Bewältigung im Rahmen der "ordentlichen Strukturen" erfolgen könne. Das hänge aber nicht zuletzt von den dominierenden Virusvarianten ab.

(AWP)