Beide Seiten hatten sich in den vergangenen Wochen gegenseitig teils scharf kritisiert. Anlass waren Lieferkürzungen des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca: Statt 300 Millionen Impfdosen will das Unternehmen der Europäischen Union nur 100 Millionen bis zur Jahresmitte liefern. Grossbritannien war hingegen lange von Kürzungen kaum betroffen. Britische Regierungsvertreter betonten, ihr Astrazeneca-Vertrag habe Vorrang vor dem EU-Vertrag.
Die EU-Kommission reagierte mit verschärften Exportkontrollen und erklärte, Grossbritannien habe aus der EU bereits 21 Millionen Impfdosen bekommen, aber praktisch keine Lieferungen an die EU zugelassen. Zuletzt kündigte EU-Kommissar Thierry Breton an, keine Exporte von Astrazeneca-Impfstoff zu erlauben, bevor das Unternehmen seine vertraglichen Lieferpflichten an die EU erfüllt habe.
Um den Konflikt zu entschärfen, hatten die EU und Grossbritannien vorige Woche Gespräche über eine engere Zusammenarbeit bei der Impfstoffversorgung vereinbart. Sie kamen nach EU-Angaben aber bisher nicht in Schwung./vsr/DP/eas
(AWP)