Gas, Strom, Heizöl und Nahrungsmittel sind laut IMK momentan die stärksten Preistreiber. Diese Waren des Grundbedarfs würden bei den Ausgaben ärmerer Haushalte sehr stark ins Gewicht fallen. Dagegen machten sie bei Haushalten mit hohem Einkommen einen deutlich kleineren Anteil des Warenkorbs aus. So hätten Singles mit hohem Einkommen mit lediglich 6,5 Prozent derzeit die geringste Inflationsbelastung.

"Der Preisanstieg bei Wohnenergie belastet Haushalte mit geringeren Einkommen überproportional und auch die Verteuerung der Nahrungsmittel schlägt sich stärker nieder", schrieben IMK-Direktor Sebastian Dullien und Inflationsexpertin Silke Tober. Dieser Trend könnte sich nach Einschätzung des IMK in den kommenden Monaten sogar noch weiter verschärfen, da bisher noch nicht alle Preissteigerungen von Haushaltsenergie im Grosshandel an die Privathaushalte weitergegeben worden seien.

Besonders stark dürfte dieser Anstieg ausfallen, falls die Bundesnetzagentur im Rahmen des Notfallplans Gas tatsächlich den Versorgern erlaubt, die gestiegenen Bezugspreise unmittelbar an die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterzugeben, betonten Dullien und Tober: "In diesem Fall könnten kurzfristig sogar Inflationsraten im zweistelligen Bereich erreicht werden." Auch das werde Haushalte mit niedrigem Einkommen besonders drastisch treffen./rea/DP/zb

(AWP)